Ergreife die WaffenBeispiel

Der Panzer der Gerechtigkeit

Epheser 6,14: „Steht also bereit: (…) den Brustpanzer der Gerechtigkeit angelegt.“

Gerechtigkeit. Das ist doch etwas, wonach sich die Menschen sehnen! Auf den Verstoß gegen das Grundgesetz steht in Deutschland eine Strafe. Das kann von Bußgeld bis zu lebenslanger Haft reichen. Dabei bemüht sich das Justizsystem um Gerechtigkeit und Recht - aber wenn wir mal ehrlich sind, gibt es auch Strafen, die nicht unbedingt angemessen sind, schließlich ist das System nicht perfekt. In anderen Bereichen, besonders dann, wenn es um zwischenmenschliche Angelegenheiten geht, wird Gerechtigkeit oft mit Rache verwechselt. Das fing schon bei den Juden im Alten Testament an. Sie hatten den Auftrag, gemeinsam dafür zu sorgen, dass stets Gleiches mit Gleichem vergolten wird. Doch leider gelang ihnen das nicht. Sie handelten immer wieder ungerecht.

Der Panzer der Gerechtigkeit, um den es heute geht, bezieht sich nicht auf menschliche Vorstellungen von Recht und Ordnung. Es geht hier um Gottes Gerechtigkeit. Die ist allumfassend und schließt auch die Dinge mit ein, die wir nicht kennen. Es liegt in Seiner Macht, Gerechtigkeit zu schaffen - jetzt schon und auch am Ende der Zeit. Es liegt nicht an uns, zu entscheiden, wann und wie Gerechtigkeit geübt wird. Der Prophet Daniel weint noch nach vielen Jahren über die Zerstörung des Jerusalemer Tempels. Er erkennt, dass sein Volk Gott gegenüber viele Fehler gemacht hat und bittet Ihn stellvertretend für alle um Vergebung. Er bittet Gott, barmherzig zu sein und Gerechtigkeit zu schaffen und den Tempel wieder aufzubauen. Und Gott lässt sich darauf ein, weil Daniel glaubt und um Vergebung gebeten hat. Daniel bekommt den Zuspruch, dass Gott in Zukunft Gerechtigkeit schaffen wird, auch wenn Daniel es auf Erden nicht mehr mitbekommt. Mit dieser Zusage konnte er die schreckliche Situation aushalten.

Gott liebt Gerechtigkeit und wird sie am Ende der Welt auch vollziehen. Aber wir können nicht denken, wir hätten sie verdient. Wir Menschen versündigen uns immer wieder gegen Gott. Das ist nicht schönzureden. Aber Gott ist so barmherzig, dass Er alle, die an Ihn glauben, gerecht spricht. Wer gerecht gesprochen ist, der kann am Ende seines Lebens ohne Angst zu Gott gehen. All die Verfehlungen, Fehler und Gesetzesbrüche, egal in welcher Beziehung, spielen keine Rolle mehr, wenn wir vor Gott stehen. Der Brustpanzer der Gerechtigkeit ist also die Gewissheit, dass uns unsere Sünden und Verfehlungen vor Gott vergeben sind und Er am Ende auch dort für Gerechtigkeit sorgen wird, wo wir Ungerechtigkeit erlebt haben. Dann kann der Teufel noch so oft mit den Lügen kommen „das ist doch viel zu schlimm, Gott hat dir das niemals vergeben!“ oder „Wenn sie dich so behandelt hat, dann darfst du auch gemein und herablassend sein“ - der Brustpanzer schützt den Oberkörper vor all den Stichen und Hieben des Teufels. So entsteht keine tiefe Wunde, die uns daran hindern könnte, weiter nach Gottes Willen zu leben und geistlich zu kämpfen.

Action-Steps:

1. Es ist gar nicht so einfach, die eigene Vorstellung von Gerechtigkeit in den Hintergrund zu schieben. Manchmal hilft es, sich bewusst zu machen, dass es nicht um das geht, was wir als gerecht empfinden, sondern um das, was aus Gottes Sicht wirklich gerecht ist. Es ist gut, Gott immer wieder dabei um Hilfe zu bitten und die Wahrheit auszusprechen. Lerne folgenden Vers aus Daniel 9 auswendig und bete ihn, wenn dir Ungerechtigkeit geschieht: „Wir liegen vor Dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf Deine große Barmherzigkeit.“ (Daniel 9,18b)
2. Wir alle machen Fehler und sündigen. Manchmal lässt uns eine bestimmte Sache aber nicht mehr los und wir schämen uns Tage, Wochen oder Jahre dafür. Suche dir ein oder zwei gläubige Personen, denen du vertraust und bete gemeinsam mit ihnen. Bitte Gott hörbar um Vergebung und lasse dir von den Personen zusprechen, dass Gott dir vergeben hat. Und dann halte an der Vergebung fest.

Emily Schütte, Lighthouse Haiger