Bin ich wegen meiner Sünde verurteilt?

Der Gegensatz zwischen dem Leben im Geist und einem Leben im Fleisch: es gibt keine Verurteilung.

a. So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr: Die einfache Erklärung, dass es keine Verdammnis mehr gibt, gilt denen, die in Christus Jesus sind. Da Gott der Vater Jesus nicht verurteilt, kann der Vater auch nicht diejenigen verurteilen, die in Jesus sind. Sie werden nicht verdammt, sie werden nicht verurteilt, und sie können nicht verurteilt werden.   

• Das so von Paulus ist wichtig. Es bedeutet, dass was er sagt, aus einem logischen Argument hervorgeht. So als ob Paulus zu Beginn klarstellt: "Ich kann beweisen, was ich hier sage." Nämlich, dass wenn wir eins mit Jesus sind und Er unser Haupt ist, dann können wir nicht verdammt werden. Man kann das Haupt nicht freisprechen und die Hand verurteilen. Man kann den Fuß nicht ertränken, solange der Kopf außerhalb des Wassers ist. Verbunden mit Ihm hören wir das Urteil: "Keine Verdammnis".   
• In Christus: "Dieser Satz besagt, dass zwischen Christus und den Gläubigen eine geheimnisvolle und geistliche Einheit besteht. Dies wird manchmal dadurch ausgedrückt, dass Christus in ihnen ist... hier dadurch, dass ihr Sein in Christus ist. Christus ist in den Gläubigen durch Seinen Geist, und die Gläubigen sind in Christus durch den Glauben". (Matthew Poole)   
• Das Urteil lautet nicht "weniger verurteilt", woran viele glauben - sie glauben, dass sich unser Stand in Jesus verbessert hat. Er hat sich nicht verbessert, er hat sich völlig verändert, er hat sich in einen Status ohne Verdammnis verwandelt.   
• Vielleicht müssen wir die Kehrseite betrachten: Wenn du nicht in Jesus Christus bist, gibt es für dich Verdammnis. "Es ist keine angenehme Aufgabe für uns, über diese Angelegenheit sprechen zu müssen; aber wer sind wir, dass wir um angenehme Aufgaben bitten sollten? Was Gott in der Heiligen Schrift bezeugt hat ist die Summe und Substanz dessen, was die Knechte des Herrn den Menschen bezeugen sollen. Wenn ihr nicht in Christus Jesus seid und nach dem Fleisch wandelt, werdet ihr der Verdammnis nicht entkommen". (Charles H. Spurgeon)

b. Keine Verdammnis: Dieser Ort des Vertrauens und des Friedens kommt nach den Verwirrungen und Konflikten, die Römer 7 auszeichneten. Jetzt blickt Paulus auf Jesus und findet in Ihm seinen Stand. Aber Kapitel 8 ist mehr als nur die Antwort auf Römer 7; es bindet auch die Überlegungen aus dem Anfang des Briefes zusammen.   

• Römer 8 beginnt mit keiner Verdammnis; es endet mit keiner Trennung, und dazwischen gibt es keine Niederlage.

c. Die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist: Diese Worte finden sich nicht in den frühesten antiken Manuskripten des Römerbriefes, und sie passen nicht mit dem Fluss des Briefes überein. Sie wurden wahrscheinlich von einem Kopisten hinzugefügt, der entweder einen Fehler gemacht hat oder dachte, er könne Paulus "helfen", indem er diese Worte aus Römer 8,4 hinzufügte.   

• Es stimmt zwar, dass diejenigen, die in Christus sind, nicht konsequent gemäß dem Fleisch wandeln sollten, sondern gemäß dem Geist und dies auch nicht tun, aber dies ist keine Bedingung für ihren Status der Nichtverdammnis. Unser Stand in Jesus Christus ist der Grund dafür, dass wir den Status einer Nichtverdammnis haben.   
• "Die Gelehrtesten unter uns versichern, dass es kein Teil des Originaltextes ist. Ich kann jetzt nicht auf die Gründe für diese Schlussfolgerung eingehen, aber sie sind sehr gut und solide. Die ältesten Abschriften sind ohne diese Teile, die Ausführungen stützen sie nicht, und die Väter, die die Fülle der Schrift zitierten, zitieren diesen Satz nicht." (Charles H. Spurgeon)

d. Keine Verdammnis: Der Gerichtshof Gottes gibt uns dieses wunderbare Urteil. Wir erhalten es, obwohl wir sicherlich eine Verurteilung verdienen. Wir erhalten diese Anerkennung, weil Jesus die Verdammnis getragen hat, die wir verdient haben, und unsere Identität liegt jetzt in Ihm. Da Er nicht mehr verurteilt ist, sind auch wir nicht mehr verurteilt.

Nach dem Enduring-Word-Bibelkommentar von David Guzik.