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Tag 20 von 21

Was uns antreibt

Von S. George Thomas

Schon als Kind wollte Agnes möglichst viel über das Leben von Missionarinnen und Missionaren erfahren. Mit zwölf Jahren war ihr klar, dass Gott sie dazu berufen hatte, die Liebe Christi mit Menschen anderer Ländern zu teilen. Mit 18 verließ sie ihre Heimat in Mazedonien, um Gottes Ruf zu folgen; und sie sollte ihre Familie nie wieder sehen. In den nächsten 18 Jahren arbeitete sie in Indien als Lehrerin in Kalkutta. Während dieser Zeit erhielt sie den Namen Mutter Teresa – nach der Schutzpatronin der Missionare.

Auch wenn sie es liebte zu lehren, war sie doch von all dem Leid und der Armut, die sie sah, zutiefst beunruhigt. Als sie eines Tages in einem Zug unterwegs war, hatte sie den Eindruck, dass Gott sie berief, ihre Stellung als Lehrerin aufzugeben und Ihm zu dienen, indem sie ihr Leben vollständig der Arbeit unter den Ärmsten der Armen weihte. Obwohl sie kein Geld hatte, entschied sie sich, Gott zu vertrauen und mit einer Open-Air-Schule für die Kinder der Slums zu starten. Die ersten Monate waren extrem schwierig. Teresa war ohne jedes Einkommen und gezwungen, um Nahrungsmittel und Vorräte zu betteln. Sie war extremer Einsamkeit und Zweifeln ausgesetzt. Unzählige Male war sie versucht, einfach aufzugeben und zurück in den Komfort ihres alten Lebens zu wechseln. Trotzdem vertraute sie unerschütterlich auf Gott und gründete die Gemeinschaft „Missionarinnen der Nächstenliebe“, um denen zu dienen, die für die Gesellschaft nur eine Last waren und von allen gemieden wurden, den Hungrigen, denen ohne Kleidung, den Heimatlosen, den Verkrüppelten, den Blinden, den Leprakranken und allen, die sich ungewollt und ungeliebt fühlten.

Als Mutter Teresa im Alter von 87 Jahren starb, hatten die „Missionarinnen der Nächstenliebe“ mehr als 4.000 Mitglieder in 123 Ländern, die Waisenhäuser, Krankenhäuser für AIDS- und Leprapatienten, Suppenküchen und Schulen betrieben. Darüber hinaus kümmern sie sich nicht nur um Flüchtlinge, Alkoholiker, Arme, Blinde, Behinderte und Heimatlose, sondern auch um die Opfer von Überschwemmungen, Epidemien und Hunger. Teresa war nur eine kleine, 45 kg wiegende Frau, die sich ganz dem Dienst an Jesus verschrieben hatte und alles aufgab, um Seinem Ruf zu folgen. Sie zog im wahrsten Sinn des Wortes Menschen aus den Gossen Kalkuttas, pflegte eigenhändig ihre Wunden und hielt sie in ihrem Armen, wenn sie starben. Es gibt keinen Menschen, der im letzten Jahrhundert mehr humanitäre Hilfe geleistet hat als sie. Aber ihre Hauptmotivation war nie die rein humanitäre Hilfe am Menschen; ihr Herzensanliegen war es, Christus in den kleinsten und schwächsten Seiner Kinder anzubeten und Menschen zu Ihm zu führen. Mit ihrem Herzen voller Mitgefühl, mit ihren offenen Armen und ihrem Jesus-ähnlichen Leben liebte sie ihre Nächsten und lebte das Evangelium vor.

Wenn man sich das Leben von Mutter Teresa anschaut, ist es allzu einfach, sie zu idealisieren und in ihr eine extrem geistliche „Heilige“ zu sehen. Aber in Wahrheit war sie eine unscheinbare Frau, überhaupt nicht anders als wir alle. Sie kämpfte mit den gleichen Zweifeln, Ängsten, Unsicherheiten und Schmerzen wie wir. Sie verbrachte ihre Tage nicht in Meditation, losgelöst und weit weg vom echten Leben. Sie traf eine bewusste Entscheidung, ihr Los mit den Ärmsten der Armen zu teilen, sich genau wie sie notdürftig zu ernähren, die gleiche grobe Kleidung zu tragen, ihre leprösen Wunden zu reinigen und ihnen Trost zu bieten, wenn sie einen qualvollen Tod starben. Sie erlaubte es keinem in ihrer Umgebung, ihr Tun als allzu geistlich anzusehen oder sie gar in den Mittelpunkt zu stellen. Sie sagte: „Du musst keine Heilige sein, um Gutes zu tun. Du brauchst willige Hände, keine reinen.“ Teresa betrachtete sich selbst als weiter nichts als „einen kleinen Stift in der Hand Gottes, der einen Liebesbrief an die Welt schreibt.“

Eines Tages kam ein Mann namens John Kavanaugh zu Mutter Teresa. Er war auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Als sie ihn fragte, was sie für ihn tun könne, antwortete John: „Bete, dass ich Klarheit bekomme.“ Sie entgegnete bestimmt: „Nein, das werde ich nicht tun.“ John ließ nicht locker: „Aber du scheinst immer die Klarheit zu haben, die ich suche.“ Mutter Teresa sah ihn lachend an und antwortete: „Wir klammern uns an Klarheit, aber Klarheit ist das, was wir loslassen müssen. Ich hatte niemals Klarheit; aber ich hatte immer Vertrauen. Deshalb werde ich darum beten, dass du Gott vertraust.“

Als Leib Christi auf der Erde sind wir verpflichtet, so wie Er es tat, denen die Hand zu reichen, die leiden und verloren sind. Aber der Weg, dem Befehl Jesu zu gehorchen und „in alle Welt zu gehen, um die Gute Nachricht zu verkünden“, ist nicht immer leicht. Es gibt Zeiten der Dürre, der Unsicherheit, der Schmerzen, der Ängste und der Zweifel. Selbst Jesus, der Sohn Gottes, erlebte die 33 Jahre Seines Lebens auf der Erde nicht frei von Schmerz, Widerständen, Ablehnung und Verrat. In Gethsemane flehte Jesus Seinen Vater verzweifelt an, Seiner bevorstehenden Folter und Seinem Tod entkommen zu können. Aber in letzter Konsequenz legte Jesus diese Entscheidung in die Hände Gottes und vertraute Ihm schlicht und einfach. Er ertrug die Schmerzen am Kreuz, auf dass wir, die wir in Dunkelheit verloren waren, mit dem Vater versöhnt sein könnten. Und Gott hat das Schlimmste, was überhaupt je passieren konnte, die Folter und den Tod Seines unschuldigen Sohns in den endgültigen Triumph über Sünde und Tod verwandelt.

Wenn du Gottes Ruf, hinauszugehen, befolgst, wird es Zeiten geben, in denen dir alles sinnlos vorkommt und Zeiten, in denen Gott dich aufruft, etwas zu tun, was du nun wirklich nicht willst. Doch selbst wenn dir das Bild nicht klar ist und der Weg vor dir noch verschwommen erscheint, Gott hat alles unter Kontrolle. Er verfolgt Seinen Willen in und durch uns. Er versprach uns nie, dass wir Seine Wege immer verstehen würden, aber Er verspricht, immer bei uns zu sein. Bevor Er ans Kreuz ging, gab Jesus Seinen Jüngern diese ernüchternde Erklärung ab: „In der Welt werdet ihr hart bedrängt.“ Doch das Gute ist, dass Er damit nicht endete. Er fuhr fort: „Aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe diese Welt besiegt!

Wenn wir uns einmal entschieden haben, Jesu Befehl zu gehorchen, hilft uns das Vertrauen dranzubleiben, das kompromisslose Vertrauen in die Liebe Gottes. Am Ende wird es auf das Vertrauen ankommen. Wir werden nicht immer das gesamte Bild verstehen. Wir mögen nicht immer die Früchte unserer Arbeit sehen. All das Leid in der Welt mag uns quälen. Aber Jesu Worte hallen wider: Lasst euch nicht entmutigen: Ich habe diese Welt besiegt! Gläubig zu sein heißt, dass du Gott auch dann noch vertraust, wenn du nicht mehr durchblickst –, egal was passiert. Vertraust Du darauf, dass Gott gut ist? Vertraust Du darauf, dass Er alles in Seiner Gewalt hat? Vertraue Ihm heute und mache dir bewusst, dass Er bei denen, die Ihn lieben und nach Seinem Plan und Willen berufen sind, alles zum Guten führt.

Merkvers

Wie sehr Christus uns liebt, haben wir daran erkannt, dass Er Sein Leben für uns opferte. Ebenso müssen auch wir bereit sein, unser Leben für unsere Geschwister hinzugeben. Denn wie kann Gottes Liebe in einem Menschen sein, wenn dieser die Not seines Bruders vor Augen hat, sie ihm aber gleichgültig ist? Und das, obwohl er selbst alles hat, was er zum Leben braucht! Deshalb, meine Kinder, lasst uns einander lieben: nicht mit leeren Worten, sondern mit tatkräftiger Liebe und in aller Aufrichtigkeit. 1. Johannes 3,16–18

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Über diesen Leseplan

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Diese 21-tägige Andachtsreihe von Gateway Church soll dich ermutigen und anregen, Jesu Missionsbefehl zu folgen: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft“ (Markus 16,15).

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Wir danken Gateway Church vielmals für die Bereitstellung dieses Leseplans. Für mehr Informationen besuche bitte https://gatewaypeople.com