Leben finden in IHM

Mein Körper ist nicht mehr derselbe. Alles tut weh. Morgens fällt mir das Gehen schwer. Schlimmer noch, die Strecken, die ich zurücklegen kann, werden immer kürzer. Ich liebte es, bei Sonnenaufgang aufzustehen und joggen zu gehen. Ich fühlte mich frei. Stark. Sport hilft mir, gesund zu bleiben. Ohne geht es einfach nicht. Oder doch?

Irgendwann, lange nachdem die Beschwerden angefangen hatten, stosse ich während meiner täglichen Morgenandacht auf die Worte des Apostel Paulus: «Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.». 2 Kor 12,9. Es folgt ein kraftvoller Moment mit Gott. Herausfordernd aber von gewaltiger, gesegneter Tiefe. Er hat mein Gebet erhöhrt. Nicht so, wie ich es wollte. Aber es ist seine Antwort und ich akzeptiere sie.

Wir befinden uns in einem abgelegenen Teil Angolas, wo die Menschen seit Jahrzehnten im Krieg leben. Die Region ist mit Minen übersät und regelmässig hören wir Explosionen. Kinder sterben an simplen Durchfallerkrankungen. Den unermesslichen Schmerz einer Mutter, die ihr Kind zu Grabe trägt, werde ich niemals vergessen. Niemals.

Warum sollte ich – ein Mensch genau wie sie – selber nicht auch die Grenzen meiner eigenen Kraft und Stärke erfahren? Wie wunderbar und hoffnungvoll ist es doch, wenn ich Gottes Güte und Versorgung in meinem eigenen Leben erkennen darf. Gott hat aus Liebe zu dieser Welt seinen einzigen Sohn dem Tod ausgesetzt. Aus Liebe zu mir. Reicht das denn nicht als Beweis? Er vergab mir meine Sünden. Meinen Stolz. Durch Gnade. Was brauche ich mehr?

Jesus bittet uns nicht, uns selber oder die Welt zu retten. Das hat ER bereits getan. Lasst uns niemals vergessen, welchen Preis er dafür bezahlt hat. 

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