#JESUS2019 - Tägliche AndachtenBeispiel

Das „Vater unser“ ist das wohl bekannteste Gebet aus der Bibel. In meiner Kindheit musste ich diesen Text im Konfirmandenunterricht auswendig lernen. Und damals fühlte es sich eher wie ein langweiliges Gedicht aus der Schule an. Woche für Woche wurde es in meinen noch nicht vorhandenen Bart gemurmelt. Heute ist das „Vater unser“ für mich aber viel mehr als nur ein paar Worte, dessen Inhalt ich mir nicht mehr vor Augen male.

Es ist eine Checkliste. Eine Checkliste für jeden Tag, die sogar nach Prioritäten sortiert ist. Wie ich das meine?

1. Gott, du bist der Größte, der König, mein Vater.
Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt, ...

2. Deine Ideen sind besser als meine, deshalb soll dein Wille geschehen.
… dein Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.

3. Gib mir Kraft, dir weiter zu folgen.
Gib uns heute unser tägliches Brot.

4. Ich will anderen vergeben, denn du hast mir vergeben.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig wurden. 

Jesus betont extra, dass wir aus seinem Text nicht etwas machen, was nur wie ein totes Gedicht aufgesagt wird. Er will, dass wir uns Gedanken machen und die Punkte jeden Tag neu vor Gott ablegen. Damit hättest du schon einen Impuls für diesen Tag, aber lass mich dich noch auf etwas Anderes hinweisen. 

Wir befinden uns gerade in der Woche vom „Brot des Lebens“. Deshalb schauen wir uns Vers 11 noch einmal an. 

Gib uns heute unser tägliches Brot.

Wie klein und unscheinbar ist diese Zeile? Sie geht fast unter in all den anderen großen Versen. Ich könnte glatt eine Predigt zu den nächsten Versen schreiben, aber Jesus hat sich was dabei gedacht, als er uns auffordert, täglich um Brot zu bitten.

Fällt dir etwas auf? Das kraftvolle, lebensnotwendige Brot bekommen wir bevor wir vergeben. Kennst du die Snickers-Werbung, in der einer solange nicht ganz bei der Sache ist, bis er diesen Schokoriegel isst? Wenn wir nicht innerlich satt sind, dann haben wir auch kaum Kraft zu vergeben. Das ist so wie deine Laune schlecht ist, weil du den Hunger im Bauch spürst. Das ist ein weiterer Grund, dein geistliches Brot täglich zu essen.

ACTION STEP:

Bete das „Vater unser“ einmal bewusst wie eine Checkliste. Mach Pausen und setze eigene Worte an die Stellen. Und erinnere dich, dass du jeden Tag neues Brot brauchst, um wirklich in der Lage zu sein, zu vergeben.

Andreas Hörner – ICF Grünheide