#JESUS2019 - Tägliche AndachtenBeispiel
„Fleisch essen?!“
Für Kannibalen ein Traum, für alle anderen etwas seltsam. Nicht nur für Vegetarier, Veganer, Flexitarier, Freeganer eine komische Vorstellung, Jesus zu essen und voll in sich aufzunehmen…. Was meint JESUS hier wirklich, will er ernsthaft, dass seine Zuhörerschaft damals wie heute zum Besteck greift und sich eine Portion „Jesus - well done“ bestellt?
Jesus benutzt immer wieder bildhafte Sprache in seinen Erzählungen, Gleichnissen und Erklärungen von scheinbar „schwierigen“ Zusammenhängen. Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob man etwas sachlich / nüchtern oder lebhaft und mitreißend formuliert,
Bsp: Herkömmlich, langweilig und ohne Biss:
Die Schaufenster unserer Filiale werden gern von unseren Kunden angesehen.
Bsp: Bildhaft, mitreißend und überzeugend:
An unseren Schaufenstern drücken sich begeisterte Kunden die Nasen platt.
Im Kern identisch, die Wirkung eine Andere.
Jesus weiß das nur zu gut und bedient sich dieser Sprache. Bilder helfen uns, Zusammenhänge zu verstehen und leichter zu behalten. Aber was meint er nun damit, seinen Leib und sein Blut in uns aufzunehmen? Nun, wir benutzen heute in unserer Lebenswirklichkeit ähnliche Formulierungen: Wenn mich ein Buch fasziniert, dann erzähle ich schon mal, dass ich den Roman förmlich „verschlungen“ habe. Ich meine natürlich nicht, dass ich das Buch gegessen haben, sondern ich habe den Inhalt „aufgesogen“. Andererseits gibt es auch Dinge in meinem Leben, die mir schwer im Magen liegen. Manches ist dann „schwer verdaulich“ oder ich „kaue auf manchen Dingen eine Zeit lang rum“, bis sich etwas löst.
Wer das „Fleisch“ von Jesus „isst“ und sein Blut „trinkt“, der hat das ewige Leben und wird auferweckt werden (Joh 6,54). Die Parallele, die das etwas genauer erklärt, finden wir etwas vorher in Vers 40. Da steht, dass wer den Sohn „sieht“ und an ihn „glaubt“, der bekommt das ewige Leben und wird auferweckt. Also „Fleisch“ und „Blut“ aufnehmen = Jesus sehen und an ihn glauben. Es geht also gar nicht um Kannibalismus (was den ersten Christen von Außenstehenden manchmal vorgeworfen wurde), sondern eben um dieses Bild, wie sehr Jesus will, dass wir ihn und sein Wesen und seine Worte in uns aufnehmen.
Zur damaligen Zeit war es völlig üblich, den Begriff „Wassertrinken“ zu verwenden, wenn man den Rabbis (den Gelehrten) zuhörte. Man sprach in dieser Zeit tatsächlich davon, dass man gute Schriften und Lehren verzehren muss, um sie völlig zu verstehen. Oder wie der Kirchvater Origenes es bezeichnete, man muss Dinge in sich, im Geist aufnehmen, um sie völlig zu verstehen. Auch ist das Wort, welches im griechischen Text für Fleisch verwendet wird, das Wort „sarx“. Hier ist nicht das Fleisch, welches auf dem Teller liegt, sondern das menschliche Fleisch, durch welches das Blut fließt, gemeint. Das Lebendige also.
Wir würden es tatsächlich heute ähnlich formulieren. Diesen besonderen Beitrag von Social Media, den Twitter Post von Person XY, den musst du dir mal „reinziehen“ und wenn es dir besonders wichtig ist, dann teilen wir „ihn“ auch.
ACTION STEP:
Jedes Mal, wenn du in der Werbung oder im Business über bildhafte Sprache „stolperst“, dann erinnere dich, dass Jesus durch diesen Sprachstil ganze Denkweisen und Leben verändert hat. Benutze selbst ein Bild, wenn du das nächste Mal über Jesus sprichst.
Heiko Kienbaum – ICF Friedrichshain
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
In den Wochen vor Ostern wollen wir das zentrale Ereignis unseres Glaubens tiefer begreifen, Jesus besser kennen lernen und erleben wie uns seine Liebe am Kreuz völlig verändern kann. Wir beschäftigen uns mit den 7 „Ich bin“ - Worten von Jesus und erkennen dabei jeden Sonntag etwas tiefer, wer Jesus ist und was er uns anbietet.
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Wir danken der ICF-Bewegung für die Bereitstellung dieses Plans. Weitere Informationen finden Sie unter: www.icf.church/jesus