Ruhe finden in einer unruhigen WeltBeispiel
In der heutigen Lesung werfen wir einen Blick in Marthas Küche, wo wir sehen, wie sie sich immer mehr damit plagt, alleine den Gastgeber zu spielen. Man kann geradezu hören, wie sie mit Töpfen und Pfannen scheppert, während sie immer frustrierter wird. Schließlich lädt sie Jesus zu dieser Selbstmitleidsparty ein, die sie gerade schmeißt, und fragt: „Herr, kümmert es dich nicht …?“
Hast du dir schonmal wie Martha gedacht: Ich mache die ganze Arbeit und keinen kümmert’s!?
Als Mutter habe ich das sehr wohl schon getan. Tatsächlich scheint das sogar das Mantra der Mutterschaft zu sein. Niemanden kümmert es, dass du das Abendessen gemacht und den Tisch gedackt und das Geschirr abgeräumt hast. Niemand wird dir einen Orden dafür verleihen, dass du die Wäsche aufgesammelt hast, die mal wieder um den Wäschekorb herum statt darin lag. Und auch nicht dafür, dass du Nasen und Hintern und Oberflächen und Toilettensitze putzt.
Vielleicht hast du eine andere Geschichte, vielleicht fühlst du dich in einem anderen Bereich unsichtbar. Vielleicht bei der Arbeit oder in einer Beziehung.
Doch Gott sieht. Er sieht, was du im Stillen tust. Auch, wenn sonst keiner zusieht. Wenn es niemand anerkennt.
Die Bibel sagt ganz deutlich, dass wir Sein Augapfel sind. Dass wir Seine Kinder sind, die Schafe auf Seiner Weide. Er hat jedes Haar auf unserem Kopf gezählt.
Martha musste sich Gottes Aufmerksamkeit nicht verdienen. Sie hatte sie schon; schlicht und einfach aus Gottes Gnade.
Und das gilt auch für dich. Er sieht, Er weiß, Ihn kümmert’s. Finde heute Ruhe in dieser Gnade.
Halt' inne!
Himmlischer Vater, Dein Wort versichert uns, dass Du uns siehst. Du erkennst unsere Gedanken von ferne. Oh, wie innig Du uns kennst - und uns doch erstaunlicherweise liebst, mit allen Ecken und Kanten. Selbst wenn die Welt unsere Arbeit nicht anerkennt, können wir in dem Wissen Ruhe finden, dass all unsere Arbeit zu Deiner Ehre geschieht. Amen.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Es führt kein Weg an der Tatsache vorbei, dass wir in einer Welt leben, die nie still steht. Wir sehnen uns nach Ruhe in unseren Seelen - aber oft scheint diese tiefe Ruhe unerreichbar zu sein. Oder etwa nicht? In den nächsten Tagen werden wir uns eine Situation im Haus von Maria und Martha ansehen. Zwei Schwestern, die Gott liebten - aber diese Liebe auf ganz unterschiedliche Weise zeigten. Aus dem kleinen Vorfall im Lukasevangelium, als Jesus die beiden Schwestern besucht, und aus anderen Schriftstellen lernen wir, wirklich Ruhe in Ihm allein zu finden.
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