Tiefgänger ApostelgeschichteSample

● Die Reaktionen auf das Glaubenszeugnis des Paulus könnten unterschiedlicher nicht sein. Zwar bescheinigt der römische Statthalter Festus dem Paulus großes Wissen, allerdings hält er wohl die Ausführungen über die Auferstehung schlicht für Unsinn. Herodes Agrippa II. dagegen gibt in ironischer Weise zu erkennen, dass ihn die Rede von Paulus überzeugt. Er kennt das Alte Testament. Und gerade das, was Paulus über die Erfüllung der alttestamentlichen Prophetien sagt, klingt schlüssig. Was mag ihn abgehalten haben, Jesus als den Messias Israels anzuerkennen und Jesus nachzufolgen? Dachte er an die Tempelbehörde in Jerusalem, der er sich verpflichtet fühlte? Versperrte ihm sein sündiger Lebensstil den Zugang zu einem uneingeschränkten Ja zu Jesus?

● Indem Paulus Agrippa II. direkt anspricht und ihn zu einem Glaubensbekenntnis herausfordert, zeigt er, dass es ihm nicht allein um seine Verteidigung und den Beweis seiner Unschuld geht. Als leidenschaftlicher Missionar möchte er seine Zuhörer zum Glauben an Jesus einladen.

● Festus hatte sich von Agrippa II. Argumentationshilfe erhofft für eine Anklageschrift, mit der eine Überstellung des Angeklagten zum obersten Gericht in Rom begründet werden konnte (Apostelgeschichte 25, 26f). Doch nun stellen alle miteinander fest: „Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder Gefängnis verdient hätte.“

● Obwohl sich Paulus auf den Kaiser in Rom berufen hatte, hätten Festus und Agrippa II. ihn freisprechen können. Sie hatten ja gerade seine Unschuld festgestellt. Allerdings wollten sie es sich nicht mit den Obersten der Juden verderben. Das scheint die Erklärung dafür zu sein, dass Paulus als Gefangener nach Rom geschickt wird.

● Paulus bezeugt: Ich habe Gottes Hilfe bis zum heutigen Tag. Es lohnt sich, sich selbst klarzumachen, wann man Gottes Hilfe und Güte erfahren hat, gerade in schwierigen Lebenssituationen.