Tiefgänger ApostelgeschichteSample

● Das Evangelium breitet sich aus und kommt über die Juden und die Samaritaner zu den Heiden. Der Impuls geht dabei von Gott aus – so wie es Jesus bei Seiner Himmelfahrt den Jüngern prophezeit hat: Apostelgeschichte 1,8. Es kommt durch einen Engel des Herrn zu einer konkreten „Regieanweisung“ an Philippus, sich auf eine menschenleere Straße von Jerusalem nach Gaza zu begeben. Mag sein, dass Philippus gedacht hat: „Was soll ich denn da?“ Doch er gehorcht, auch wenn es in Samaria für ihn noch viel zu tun gäbe. Gelebter Glaube beinhaltet Hören auf Gottes Wort und Gehorsam. „Steh auf und geh“ – „Und er stand auf und ging“.

● Drei Merkmale trennen den weit gereisten Pilger aus jüdischer Sicht von Gott. Er war Äthiopier und war dunkelhäutig. Er war Eunuch, d. h. durch Kastration zeugungsunfähig gemacht (5. Mose 23,2). Er war reich und mächtig als Finanzminister am Hof, durfte aber als Heide den Tempel nicht betreten.

● „Verstehst du auch, was du liest?“ So darf nur jemand fragen, der auch eine Antwort hat. Philippus bietet dem fremden Pilger Begleitung an. Weil er nicht in den Tempel durfte, hatte der sich – vielleicht als Ersatz – eine Schriftrolle gekauft und las nun darin. Das Jesaja-Zitat aus dem Gottesknechtlied (Jesaja 53,10) ist Dreh- und Angelpunkt für das Verständnis des Leidens und Sterbens Jesu, das Philippus dem Äthiopier nun nahebringt.

● Der Äthiopier macht ohne Zögern ernst, als er durch das Zeugnis von Philippus im Glauben erfasst, dass Jesus um unseres Heils willen gestorben ist. Auf seinen Wunsch tauft ihn Philippus und wird danach sogleich an einen neuen Ort entrückt. In dem neu gewonnenen Glauben kann der Kämmerer nun „seine Straße fröhlich ziehen“.

Zum Weiterdenken: Was können wir aus dieser Geschichte für unsere missionarischen Bemühungen um den Glauben anderer lernen?