Liebe: Basics für dein LebenSample
Tag 3: Die einzige Regel (Römer 13,8; Römer 6,8-9; Jakobus 1,25)
Das kurze Gespräch zwischen dem Schriftgelehrten und Jesus hat eines deutlich gemacht: Die Gebote und die Regeln Gottes sind kein Selbstzweck, nach dem Motto „Hauptsache, alle tanzen nach meiner Pfeife“. Das ist eine ziemlich revolutionäre Einstellung zu den Geboten. Denn Gebote hält man oder nicht. Man ist gehorsam oder ungehorsam. Kritische Reflexion über Sinn und Zweck der Gebote kratzt schon fast am Ungehorsam, denn man erhebt sich gefühlt zu einer Art Richterin über das, was Gott von einem will. Mit der Mehrheit der Schriftgelehrten und Pharisäer steht Jesus genau deswegen in Konflikt. So bricht Er aus deren Sicht durch Seine Krankenheilungen oder das sogenannte Ährenraufen Seiner Jünger das Sabbatgebot. Genau solcher Ungehorsam zieht einem Menschen aber aus Sicht der Pharisäer den Zorn Gottes zu. Sie wollen erzwingen, dass alle im jüdischen Volk Gottes Regeln minutiös befolgen. Von dieser Leistung erwarteten sie nämlich den Segen Gottes.
Jesus hält ihnen entgegen, dass durch diesen strikten Gehorsam der ursprüngliche Sinn der Gesetze verloren geht: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen“ (Markus 2,27). Die Gebote haben ihren Ausgangspunkt in den guten Absichten Gottes FÜR die Menschen, sind also in Liebe begründet.
Daher ist Liebe auch das Einzige, was unser Leben als Christinnen und Christen bestimmen und prägen soll. In Römer 13,8-9 steht:
Bleibt keinem etwas schuldig! Was ihr einander allerdings immer schuldet, ist Liebe. Wer nämlich seine Mitmenschen liebt, der hat Gottes Gesetz erfüllt.
Die Gebote: „Du sollst nicht die Ehe brechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; begehre nicht, was anderen gehört” und alle anderen Gebote sind in einem Satz zusammengefasst: „Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.”
Augustinus formuliert das in einem bekannten Zitat zugespitzt so: „Liebe, und dann tue, was du willst.“ Jakobus nennt das das „Gesetz der Freiheit“ (Jakobus 1,25). Hört sich widersprüchlich an: Gesetz und Freiheit. Doch trifft das Liebesgebot die sprichwörtliche goldene Mitte: Wir haben Freiheit davon, uns an einen Katalog von Geboten und Regeln zu halten, die wir uns vielleicht nicht mal alle merken können. Gleichzeitig gibt das Liebesgebot unserer Freiheit eine Richtung: „Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten!“ (1. Korinther 10,23)
Wie oft tun wir eigentlich das, was wir wirklich lieben? Beobachte dich mal einen Tag lang. Wir verbringen wahrscheinlich mehr Zeit auf Instagram oder YouTube, als gut für uns ist. Statt zu unseren Mitschülern, Kolleginnen, Kindern oder Eltern so herzlich zu sein, wie wir es eigentlich gerne wären, sind wir oft ungeduldig, ärgerlich oder genervt. Statt ein Musikinstrument aus der Liebe zu seinem Klang zu spielen oder einem Sport aus der Liebe zur Bewegung nachzugehen, tun wir es aus Perfektionismus, Leistungsdruck oder Konkurrenzdenken. Auch das christliche Programm aus Beten, Bibellesen und Gottesdienst kann zur trockenen Pflichtveranstaltung werden.
Wir merken im Alltag wahrscheinlich häufig, wie schnell unsere Liebesfähigkeit an ihre Grenzen kommt. Wir brauchen also nicht nur die Freiheit vom Druck der Gesetzlichkeit, sondern auch die Freiheit dazu, aus Liebe zu leben.
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Klar, Liebe ist im Christentum wichtig. Doch wie kommt es dazu, dass sie so eine zentrale Rolle im Leben und Glauben von Christen spielt? Welche Bibelverse stehen dahinter? Und wozu soll uns das inspirieren? In diesem Plan geht es um die Basics: Zum Anhören oder Selberlesen.
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