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Jesaja 1

1
1-35: Assyrien im Hintergrund
1Dies ist die Offenbarung, die Jesaja Ben-Amoz über Juda und Jerusalem empfangen hat, als die Könige Usija, Jotam, Ahas und Hiskija#1,1: … Hiskija. Die vier Könige regierten von 790 bis 686 v.Chr. über das Südreich Juda. dort regierten.
Ein rebellisches Volk
2Hört zu, ihr Himmel! Du Erde, horch auf! Hört, was Jahwe euch sagt! "Kinder zog ich groß, ich päppelte sie hoch, doch sie lehnten sich gegen mich auf. 3Jeder Ochse kennt seinen Besitzer, jeder Esel den Fresstrog seines Herrn. Doch Israel begreift nicht, wem es gehört. Mein Volk hat keinen Verstand."
4Weh dem sündigen Volk, der Sippschaft voller Schuld, der Brut von Verbrechern, dem verdorbenen Geschlecht. Sie haben sich von Jahwe getrennt, den Heiligen Israels verschmäht und ihm den Rücken gekehrt. 5Wurdet ihr noch nicht genug bestraft, dass ihr immer noch aufsässig seid? Das ganze Haupt ist wund, das ganze Herz ist krank: 6Von Kopf bis Fuß ist keine heile Stelle mehr, nur Beulen, Striemen, frische Wunden, nicht gereinigt, nicht verbunden, und keine Salbe ist darauf. 7Euer Land ist verwüstet, eure Städte verbrannt. – Und euer Ackerland? Fremde verzehren seinen Ertrag, und ihr seht ohnmächtig zu. Es ist alles zerstört, als hätten fremde Horden gehaust. 8Nur die Tochter Zion#1,8: Tochter Zion. Synonym für die Stadt Jerusalem und seine Einwohner. steht noch da wie eine Hütte im Weinberg, ein Schutzdach im Gurkenfeld, eine Stadt, die man behüten muss. 9Hätte Jahwe, der allmächtige Gott,#1,9: der allmächtige Gott. Hebräisch: Zebaoth, das heißt "Heere" oder "Kriege". In der LXX wird der Begriff immer mit "pantokrator" = "Allherrscher" oder "Allmächtiger", wiedergegeben. nicht einen Rest von uns übrig gelassen, es wäre uns wie Sodom gegangen, und wie Gomorra#1,9: Sodom … Gomorra. Städte, die Gott durch Feuer vernichtet hat, siehe 1. Mose 19,24-25. wären wir jetzt#1,9: Wird im Neuen Testament von Paulus sinngemäß nach der LXX zitiert: Römer 9,29..
10Hört das Wort Jahwes, ihr Mächtigen von Sodom! Vernimm die Weisung unseres Gottes, Volk von Gomorra! 11"Was soll ich mit der Menge eurer Opfer?", spricht Jahwe. "Ich habe es satt, dass ihr mir Schafböcke und das Fett von Mastkälbern verbrennt! Das Blut von Stieren, Lämmern, Böcken mag ich nicht! 12Wenn ihr in den Tempel kommt, um vor mir zu erscheinen, wenn ihr meine Vorhöfe zertrampelt – wer hat das denn von euch verlangt? 13Lasst eure nutzlosen Opfer! Euer Weihrauch ist mir ein Gräuel! Neumond, Sabbat und andere Feste: Sünder-Feiern ertrage ich nicht! 14Eure Neumonde und Feste sind mir in der Seele verhasst. Sie sind mir eine Last und ich bin es müde, sie zu ertragen. 15Und wenn ihr betet mit ausgebreiteten Händen, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr mich noch so mit Bitten bestürmt, höre ich doch nicht darauf. Eure Hände sind ja voller Blut. 16Wascht und reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus dem Weg! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! 17Lernt Gutes zu tun und fragt nach dem, was richtig ist! Den Unterdrücker weist in die Schranken! Verhelft Waisen und Witwen zu ihrem Recht!"
18"Kommt her, wir wollen sehen, wer im Recht ist!", spricht Jahwe. "Wenn eure Sünden rot sind wie das Blut, werden sie doch weiß wie Schnee; und wenn sie rot wie Purpur sind, werden sie wie weiße Wolle sein. 19Wenn ihr willig auf mich hört, dürft ihr die Früchte des Landes genießen. 20Doch wenn ihr euch weigert und widerspenstig seid, sollt ihr vom Schwert gefressen werden." Ja, der Mund Jahwes hat dies gesagt!
21Wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voller Recht, Gerechtigkeit wohnte in ihr, und jetzt hausen Mörder darin. 22Dein Silber ist Schlacke geworden, dein Wein mit Wasser gepanscht! 23Deine Führer – Aufrührer sind sie, mit Dieben vereint. Sie mögen Bestechung und gieren nach einem Geschenk. Den Waisen verhelfen sie nicht zum Recht, und Witwen hören sie gar nicht erst an.
24Darum spricht Jahwe, der Herr aller Heere, der Starke Israels: "Wehe euch! Ich werde mir Genugtuung verschaffen! Ja, ich werde euch eure Feindschaft vergelten!
25Meine Hand wird gegen dich sein, wird mit Laugensalz ausschmelzen deine Schlacke, entfernen all dein unedles Metall.
26Dann werde ich dir Richter geben wie früher und Ratgeber wie zum Beginn. Dann wird man dich nennen: 'Stadt des Rechts' und 'treue Stadt'.
27Zion wird durchs Recht erlöst, und wer dort umkehrt, durch Gerechtigkeit.
28Doch Rebellen und Sünder trifft der Zerbruch, wer Jahwe verlässt, kommt um!
29Wer heilige Bäume verehrt, wird beschämt – schamrot, wer den Göttern Gärten pflegt.
30Wie eine verwelkte Eiche werdet ihr stehen, wie ein Garten, der kein Wasser bekommt.
31Der Starke wird dann wie Zunder sein und zum zündenden Funken sein Werk. In Flammen gehen sie alle auf, und keinen gibt es, der löscht."

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