Gespräche mit GottBeispiel
Die Stimme des Herrn ist oft nicht laut. Vielfach flüstert der Heilige Geist. In den Momenten, in denen Er behutsam Besorgnis andeutet, ist es eine sehr gute Idee, sich sofort von der potenziellen Falle zu entfernen. Und auch wenn Er leise auf Segen hinweist, können wir uns entscheiden, zu gehorchen und diese Möglichkeit durch den Glauben ergreifen. Der Herr wiederholt diese salbungsvollen Begegnungen nicht ständig, deshalb müssen wir auf Seine Stimme achtgeben und handeln.
An einem Nachmittag im Mittsommer spürte ich eine Eingebung, die meinen Lebensweg entscheidend änderte. Einige meiner Kinder gingen zu einer kleinen christlichen Schule in der Gegend. Einer der Vorstände, der auch ein persönlicher Freund war, rief mich an, um zu fragen, ob ich mich für die Position als Schreiblehrerin in der Mittelstufe im nächsten Schuljahr bewerben würde.
Was für ein unerwarteter Gedanke. Ich erinnere mich gut an das gedankliche Abwägen, das ich am Telefon hinter meiner gelassenen Stimme versteckte. Zuerst kam das Negative: Ich hatte Kunst studiert. Ich wusste jämmerlich wenig über Lehrpläne fürs Schreiben. Ich hatte jahrelang nicht mehr außerhalb meines Zuhauses gearbeitet. Außerhalb unseres Heims Schüler zu unterrichten, würde sicherlich unsere feste Familienroutine durcheinanderbringen. Diese Stellung würde beträchtliche Arbeit bedeuten – buh! Ich wüsste nicht einmal, wo ich beginnen sollte. Und warum sollte ich annehmen, dass sie mich fähigeren Lehrern, die sich um die Stelle bewerben, vorziehen würden?
Dann kamen die Chancen: Wäre das nicht eine Gelegenheit, die helfen würde, das Schulgeld zu kompensieren? Auch ein kleines Einkommen wäre für unser Familienbudget ein Segen. Mehr noch, ich liebte es, Unterricht zu geben und war gut darin. Die Gelegenheit, außerhalb des Hauses zu unterrichten, wäre eine willkommene Herausforderung – Hurra! Wenn Gott mich für diese Position auserwählt hatte, würde Er mich nicht mit Seiner Weisheit und Kraft in dieser Aufgabe begleiten?
In dieser verworrenen Situation sprach der Herr zu mir. Es war, als ob Seine Hand meine Schulter drückte – nur einmal und ganz sanft. Das war alles. Er deutete an, dass die Bewerbung um diese bestimmte Stelle der Weg des Segens war.
Ich wurde noch im selben Monat eingestellt. Innerhalb von zwei Monaten hatte der Herr mir die Vision für die Kursarbeit offenbart. Im dritten Monat schrieb ich Lehrpläne, interagierte mit den Schülern und hatte überraschend viel Spaß an diesem Prozess. Heute weiß ich, dass ich ohne diese Herausforderung weder das Können noch das Selbstvertrauen gehabt hätte, das darauf folgende Buch über das Gebet zu schreiben. Dieser eine Schritt des Gehorsams hat mir viel Segen gebracht.
Über diesen Leseplan
»Gespräche mit Gott« ist ein Leseplan, der Dir helfen soll, dich voller Freude in ein intimeres Gebetsleben zu versenken. Besonders möchten wir dir praktische Tipps geben, wie du Gottes Stimme hören kannst. Gott möchte, dass wir unser ganzes Leben lang im immerwährenden Gespräch mit Ihm bleiben – ein Gespräch, das in Ausrichtung, Lebensziel und Beziehungen den Unterschied macht. Dieser Leseplan ist mit nachvollziehbaren persönlichen Geschichten über das ergreifende Herz Gottes gefüllt. Er liebt uns!
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