Du bist mein Fels - PsalmenBeispiel

»Herr, schaffe mir Recht« (V. 1). David erlebt in seinem Leben immer wieder Ungerechtigkeit, falsche Anschuldigungen, Bestechung und Böses. Obwohl er um sein Recht bittet und seine Unschuld beteuert, tut David nicht so, als hätte er nie gesündigt, denn schließlich bittet er Gott, ihm gnädig zu sein (V. 11). David bittet Gott vielmehr, in einer Weise zu handeln, die der Realität angemessen ist. Er bittet um Gerechtigkeit.

David weiß, dass er sich darauf verlassen kann, dass der Herr ihn retten wird, denn so hat Gott schon immer mit Seinem Volk gehandelt. David dankt Gott, als er über dessen Wundertaten nachdenkt (V. 7). Welche Taten könnten das sein? Besonders erwähnenswert ist sicherlich der Auszug aus Ägypten, die größte Rettungstat für Sein Volk. Auch kann David konkrete Fälle aufzählen, in denen Gott ihn errettet hat, beispielsweise aus gefährlichen Auseinandersetzungen mit Saul (vgl. Psalm 18). In der Tat zeigt sich im gesamten Alten Testament ein Muster, nach dem Gott Seine Heiligen befreit, ihnen Recht schafft und sie in Sicherheit bringt.

Dieses Muster fand seine Vollendung mit dem Kommen Jesu Christi, der endgültige Rettung für Sein Volk bewirkte. Er ertrug Unrecht, falsche Anklagen und böse Taten und flehte dennoch nicht wie David nach Recht oder Gerechtigkeit. Warum? Weil Er die Verurteilung erhielt, die wir verdienten. Jesus verzichtete auf Sein Recht, damit wir trotz unserer Ungerechtigkeit bei Gott Gerechtigkeit erlangen. Der französische Reformator Johannes Calvin sagte es so: »Jesus hat vor Pilatus geschwiegen, damit Er für immer für uns sprechen kann.« Gelobt sei Gott!