Du bist mein Fels - PsalmenBeispiel

Sich verlassen zu fühlen, ist für Gläubige keine Seltenheit. Auf unserem Glaubensweg werden wir immer wieder mit der Frage kämpfen, wo Gott ist. »Wenn Gott wirklich bei mir wäre«, fragen wir uns vielleicht, »würde das dann passieren? Wo ist Seine väterliche Fürsorge in diesem Verlust, in dieser Krankheit, in dieser Depression, in diesem Schmerz?«
Diese Gefühle und Gedanken sind für Gott nicht überraschend. Er hat uns in Seinem Wort viele Texte gegeben, die uns in diesen Zeiten der Dunkelheit beistehen. Psalm 22 ist einer von ihnen. »Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?« (V. 2), schreien wir. Vielleicht ist der Schmerz zu groß, um ihn einem anderen Menschen mitzuteilen. Wir leiden allein und der Schmerz der Einsamkeit verstärkt die Qualen nur noch.
Beachte, welche Annahme David hier trifft: Er fragt Gott nicht, ob Er ihn im Stich gelassen hat, sondern warum. Er geht bereits davon aus, dass Gott ihn verlassen hat und fragt lediglich nach dem Grund dafür. Angesichts der Verheißungen, die David in der Heiligen Schrift gegeben wurden (siehe z. B. 2. Samuel 7,4–17), hätte David eigentlich wissen müssen, dass Gott ihn niemals endgültig verlassen würde.
Wir können David allerdings kaum einen Vorwurf machen, denn wir hegen oft genauso den Verdacht, Gott habe uns verlassen und wir seien allein. Wir haben allerdings noch mehr Grund, uns von solchen Gedanken freizumachen und zu wissen, dass Gott uns nicht verlassen hat. Wir wissen schließlich, dass es unter den Menschen, die zu Gott gehören, nur einen Einzigen gab, der jemals wirklich von Gott verlassen wurde. Als Er an einem römischen Kreuz hing, sprach Er die Worte Davids: »Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?« (Markus 15,34). Gott hatte Ihn tatsächlich verlassen. Warum? Damit wir niemals verlassen werden, auch wenn wir es verdient hätten.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Die Psalmen geben unseren Herzen eine Stimme. Die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle findet hier ihren konkreten Ausdruck. Wir erhalten Worte, um uns mit Dank und Lob an Gott zu wenden, aber auch mit unseren Gefühlen der Entmutigung, Verzweiflung oder überwältigender Schuld aufgrund unserer Sünde. Durch all das hindurch sehen wir, wie der Erlöser durch die Psalmen schreitet. Er ist derjenige, der all das verkörpert und erfüllt, was wir in diesem Buch vorfinden. Er gibt uns den höchsten Grund, Gott zu danken und zu loben (vgl. Psalm 107,1).
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Wir möchten uns bei Verbum Medien für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: verbum-medien.de/products/du-bist-mein-fels-in-150-andachten-durch-die-psalmen?_pos=1&_fid=d7fe394d6&_ss=c
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