Menschen erleben Gott durch die BibelBeispiel

Fürchte dich nicht vor schlechten Nachrichten

Als die Architektin Saskia Becker im Sportverein Roland trifft, ist es Liebe auf den ersten Blick. Sie weiß sofort, dass sie diesen Mann heiraten möchte. Saskia wächst christlich auf, doch als Studentin möchte sie vor allem ihr Leben genießen und entscheidet, eine Zeit ohne Gott zu leben. Doch nach nur einem Jahr Beziehung wird Saskia mit 25 Jahren ungeplant schwanger. „Das war im ersten Moment schon ein totaler Schock, weil ich damit nicht gerechnet hatte.“ Die beiden freuen sich auf ihr Kind und beschließen zu heiraten. Noch ahnt sie nicht, dass ihr Glück nur von kurzer Dauer sein wird: Saskia verliert das Kind in der zehnten Schwangerschaftswoche.

Die Trauer über das verlorene Kind stürzt sie in eine Krise. „Jeder Morgen war eine Qual aufzustehen. Mein Mann hat mich natürlich auch versucht zu trösten, da rauszuholen, aber das ist halt irgendwie was anderes, wenn von einem selber ein Teil stirbt. Das war eine schwierige Zeit für mich.“ An dem ursprünglichen Geburtstermin ihres Kindes heiraten Saskia und Roland. Das ist ein Lichtblick in ihrer Trauer.

In einem Buch liest Saskia, dass Kinder, die im Mutterleib sterben, in den Himmel kommen. Das tröstet sie ungemein. „Das ist ja total schön, dass ich es doch nicht ganz verloren habe, sondern irgendwann mal wiedersehen werde.“ Saskia geht es besser. Ihr wird klar, dass das von Gott kam und sie so nicht weiterleben kann. „Dann habe ich Gott um Vergebung gebeten, hab Ihn wieder aufgenommen in mein Leben. Ich habe angefangen, in der Bibel zu lesen jeden Tag, bin jede Woche in den Gottesdienst gegangen.“ Saskias Mann ist erst verwundert – doch nach und nach wird der Glaube für beide ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens.

Nach zwei Jahren wird Saskia wieder schwanger. Sie hat Angst vor einer erneuten Fehlgeburt. „Die Freude war natürlich tierisch groß, wir waren total glücklich. Die Ängste, die ich hatte, das Kind wieder zu verlieren, konnte ich Gott hinlegen. Das habe ich wirklich jeden Tag ganz bewusst gemacht und einfach gesagt, ich habe zwar Angst, aber vertraue dir.‘

Dann, im zweiten Schwangerschaftsmonat, hat Saskia ein einschneidendes Erlebnis: „Ich war allein zu Hause und habe Gottes Stimme gehört. Drei einfache Worte: ‚Vertraust Du mir?‘ Ich habe dann direkt gesagt: ‚Ja, ich vertraue‘. Und da dachte ich mir: ‚OK, entweder soll das jetzt heißen, ich brauch keine Angst mehr zu haben – also, alles wird gut – oder es bedeutet, ich muss ihm vertrauen, egal was passiert.“ Einen Tag später erfährt Saskia bei einem Arztbesuch, dass ihr Kind nicht mehr lebt.

Da versteht sie, warum Gott ihr diese Frage gestellt hatte. „Hätte ich das nicht gehabt, wäre ich am nächsten Tag nicht vorbereitet gewesen und das wäre viel schlimmer gewesen. Das hat mir geholfen. Das war komplett anders als beim letzten Mal.“ Saskia trauert, aber sie empfindet ein tiefes Gottvertrauen.

Am gleichen Tag schlägt Saskia ihre Bibel auf und stößt auf Psalm 112,7: „Er fürchtet sich nicht vor schlechten Nachrichten, sein Herz ist voller Zuversicht, denn er vertraut dem HERRN.“ Und dann kam Psalm 113,9: „Der Frau, die keine Kinder haben konnte, verschafft er ein sicheres Zuhause und macht sie zu einer glücklichen Mutter.“

„Damit wusste ich: Ich werde ein Kind kriegen und ich werde irgendwann eine glückliche Mama sein.“ Ein Jahr später wird Saskia erneut schwanger. Diesmal verläuft die Schwangerschaft ohne Komplikationen und Saskia bringt eine gesunde Tochter zur Welt. Vier Jahre später bekommt sie ein zweites Kind – einen Sohn.

„Ich glaube, dass ich meine Kinder, meine zwei verlorenen, wiedersehen werde im Himmel. Das glauben sogar meine Kinder. Die finden das toll zu wissen, dass sie Geschwister haben.“

Welche Zusage hat Gott dir gemacht?