Vergebung & VersöhnungBeispiel

Vergebung & Versöhnung

Tag 8 von 24

Gottes Vergebung im Alten Testament

„Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ (Matthäus 6,9-13). Dieser Vers aus dem Vaterunser bringt zum Ausdruck, dass Gott als unser Vater die Macht besitzt, unsere Schuld zu vergeben. Im biblischen Verständnis ist diese Vergebung durch Gott entscheidend für ein gelungenes Leben, das über den Tod hinaus Bestand hat. Ohne die Vergebung Gottes wären wir vom ewigen Leben ausgeschlossen.

Doch wie sah das Konzept der Vergebung aus, bevor Jesus Christus auf die Welt kam? Im Alten Testament finden wir durchaus Hinweise auf Vergebung, die sich jedoch von den Vorstellungen des Neuen Testaments unterscheiden. Ein Beispiel für das Vergebungsritual im Alten Testament ist die stellvertretende Bitte um Vergebung von Priestern für die Sünden des Volkes (3. Mose 1,9). Diese Praxis zeigt, dass Vergebung im Alten Testament mit einem hohen Preis verbunden ist - nämlich dem Blut des Opfers. Dies wird auch im Neuen Testament in Hebräer 9,22 bestätigt, wo das Prinzip dargelegt wird, dass „ohne Blutvergießen keine Vergebung“ erfolgt.

Diese Vorstellung des Opfers als notwendige Voraussetzung für Vergebung illustriert das Konzept, dass Sünde den Tod bringt. Das Opfer symbolisiert den „Tod“, der stellvertretend für die Sünden geschieht, um Vergebung zu ermöglichen. Doch das Alte Testament beschränkt sich nicht nur auf Rituale und Opfer. Gott spricht dort, genauso wie im Neuen Testament, vor allem über das Herz des Menschen (1. Mose 35,15; Römer 2,25-29). Dies bedeutet, dass Gott in erster Linie prüft, wie es um unser Herz bestellt ist und nicht, wie wir handeln.

Wir haben häufig den Eindruck, dass der Gott des Alten Testaments ein harter und unveränderlicher Gott ist, der erst im Neuen Testament durch Jesus zu einem Gott der Vergebung wird. Dieser Eindruck ist jedoch falsch. Gott verändert sich nicht (vgl. Jesaja 46,9-11), Er ist der gleiche heute, morgen und gestern, der Gott des Neuen Testaments ist der gleiche liebende Vater wie im Alten Testament. Ein anschauliches Beispiel für diese Vergebung ist die Geschichte von David und Bathseba (2. Samuel 11). David begeht einen schweren Fehltritt, doch als er aufrichtig um Vergebung bittet (Psalm 51), vergibt Gott ihm. Diese Vergebung ist so umfassend, dass der Sohn dieser Affäre später zu einem der weisesten Könige Israels wird.

Next Step: Hast du manchmal ein Bild von Gott, das hart oder unversöhnlich erscheint? Lass dich von der Geschichte Davids inspirieren, der trotz seiner schweren Fehler Vergebung fand. Suche das Gespräch mit Gott und vertraue darauf, dass Er heute, gestern und in alle Ewigkeit derselbe ist.

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Vergebung & Versöhnung

Vergebung ist ein großes Wort, aber was genau bedeutet Vergebung? Und welche Folgen hat es, wenn wir nicht vergeben? Und was ist der Unterschied zwischen vergeben, verzeihen und versöhnen? Dieser Leseplan ist wie ein Adventskalender aufgebaut: 24 „Türchen" und hinter jedem erwartet dich ein kleiner Schatz zu dem unfassbaren Geschenk, das Jesus dir zu Weihnachten gemacht hat.

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Wir möchten uns bei ICF München für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.icf-muenchen.de/de/