Adventskalender + Die Weihnachtsgeschichte - mehr als nur Geschichte?Beispiel

Am achten Tag nach der Geburt wurde das Kind beschnitten, wie es üblich war. Es erhielt den Namen Jesus; den hatte der Engel genannt, noch ehe Maria das Kind empfangen hatte. 22Als die Zeit vorüber war, in der laut dem Gesetz von Mose eine Frau nach der Geburt als unrein gilt, brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. 23Denn im Gesetz des Herrn heißt es: »Jeder älteste Sohn und jedes erstgeborene männliche Tier sollen dem Herrn gehören.« 24Gleichzeitig brachten sie auch das vorgeschriebene Reinigungsopfer für Maria dar: Man musste zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern.

Lukas 2, 21-24 HFA

In diesem Text lesen wir von einigen Zeremonien der jüdischen Kultur. Die Beschneidung, die Weihe des erstgeborenen Sohnes und die Reinigung der Mutter nach der Geburt. Ganz schön kompliziert, oder? Also da geht es uns doch heute gut.

Jesus war zwar Gottes Sohn, aber er erfüllte auch das Gesetz. Wie geht es dir, wenn du Texte liest, in denen viele Regeln und Vorschriften vorkommen? Also ich bin ehrlich gesagt froh, dass das bei uns heute nicht so ist. Oder ist es vielleicht doch so? Sind wir vielleicht in Bezug auf unseren Glauben dabei, gesetzlich zu werden? Aber genau dafür kam Jesus auf die Welt. Er kam, um uns von dem Gesetz zu befreien, das wir nicht erfüllen können, und somit an diesem Gesetz schuldig werden. Jesus kritisierte oft die Schriftgelehrten, dass sie gesetzlich seien. Ich will nicht sagen, dass wir uns nicht an die Gebote halten sollen, sie sind wichtig und helfen uns. Aber haben wir immer die richtige Herzenshaltung? Ein Beispiel: In fast jeder Gemeinde wird es Leute geben, die man seit Corona nicht mehr gesehen hat. Ja, in der Bibel heißt es, man soll die Versammlungen nicht versäumen. Das fällt uns leicht zu sagen. Aber fragen wir auch mal bei diesen Leuten nach, warum sie nicht mehr kommen? Genauso sagt mein sonntäglicher Gottesdienstbesuch nichts über mein Leben mit Jesus im Alltag aus. Ist Christsein nicht etwas anderes als sonntags in den Gottesdienst zu kommen? Es gibt einen Unterschied zwischen Religiosität und Glauben. Ich möchte nochmals sagen, dass es gut ist in die Gemeinde zu gehen. Aber ich kenne auch Menschen, die das nicht tun und weißt du, ich staune, was Gott dennoch in ihren Herzen wirkt. Dinge, die ich in anderen Herzen leider nicht sehe. So schnell werden auch wir wie die Pharisäer und zeigen mit dem Finger auf die, die nicht mehr kommen. Wäre es nicht besser, wir würden mal mit ihnen reden und auch Gott fragen, woran liegt es? Sollten wir uns nicht Jesus zum Vorbild nehmen? Jesus sieht das Herz der Menschen und nicht, ob sie schön brav in die Gemeinde gehen. Kommt es nicht genau darauf an?

Ich wünschte, dass die Gemeinden das einmal überdenken würden. Jeder, der in die Gemeinde geht, sollte sich mal selbst prüfen und fragen, ob er denn auch im Alltag ganz mit Jesus geht oder ob es nur ein schöner Brauch ist. All denen, die gerade nicht in eine Gemeinde gehen: Gott sieht euch, Er kennt euer Herz und den Grund dafür, Er liebt euch immer noch. Ich wünsche euch, dass ihr eine Gemeinde findet, in der ihr euch willkommen fühlt, in der euer Herz auftanken kann, in der man euch sieht, wertschätzt und auch die Gaben, die Gott euch gegeben hat, schätzt.

Ich möchte hier niemanden kritisieren, sondern euch nur zum Nachdenken anregen. Wisst ihr, was ich mich in den letzten Monaten immer wieder gefragt habe? Was würde Paulus an unsere Gemeinde schreiben, was würde Paulus an mich schreiben?

Gott liebt euch. Was Er will, ist, dass ihr eins seid mit Ihm und in einer lebendigen Liebesbeziehung zu Ihm lebt. Seid gesegnet.

Jesus, wirke du in uns und schütze uns durch deinen Geist, dass wir nicht zu Christen werden, die nur nach Gesetzen leben, dich selbst aber gar nicht kennen. Hilf uns, die Menschen so zu sehen, wie du sie siehst und sie nicht wegen ihres Verhaltens zu kritisieren. Danke, dass du immer in die Herzen schaust und nicht nur das Äußere siehst. Amen

Lied: Jesus du allein (ICF Worship)