15 BerufungenBeispiel

JESAJA

Heiß und heilig

Autsch, das tut weh! Wer sich in seiner Kindheit schon einmal an einer Herdplatte verbrannt hat, weiß, wie schmerzhaft das ist. Auch für Jesaja ist das hier eine schmerzhafte Angelegenheit. Zuerst vergeht er fast an der Heiligkeit Gottes und dann berührt ein Engel seinen Mund mit glühender Kohle. Als Jesaja vor dem Thron Gottes steht, treffen zwei absolut gegensätzliche Welten aufeinander: die Heiligkeit Gottes und der Mensch, der alles andere als ,,heilig" und vollkommen ist. Jesaja erkennt seinen Zustand vor Gott. Das ist erschreckend und klärend zugleich. Mit Blick auf Gottes Heiligkeit wird Jesaja bewusst, dass er unwürdig ist, in den Lobpreis des himmlischen Hofstaats einzustimmen. Eigentlich müsste er sterben, weil er Gottes Angesicht gesehen hat (2. Mose 33,20). Er merkt, dass er so, wie er ist, vor Gott nicht bestehen kann. Aber weit Jesaja seine Sünde vor Gott bekennt, wird er von Gott gereinigt. Erst als Jesaja von seiner Sünde befreit ist, fühlt er sich Gottes Auftrag „gewachsen“. Er lässt sich von Gott beauftragen und senden.

Gott will auch dein Leben frei machen, damit es Seiner Bestimmung folgen kann. Es kann sein, dass Gott mit diesen Zeilen auch dich fragt: Wen soll ich senden? Willst du mein Bote sein?

(Bernd Pfalzer)