11 x LukasBeispiel

11 x Lukas

Tag 5 von 11

Das Beispiel des barmherzigen Samariters

Einstieg

Wurdest du in deinem Leben schon mal so richtig fertig gemacht von anderen? Kannst du dich noch daran erinnern, wie du dich dabei gefühlt hast? Gab es da jemanden, der sich um dich gekümmert hat, dir geholfen hat?

Hinführung: Worum geht es?

Tja, da möchte ein ganz schlauer Gesetzeslehrer Jesus herausfordern. Und was passiert? Jesus stellt ihm ein paar Fragen und erzählt ihm eine Geschichte. Eine Geschichte, in die sich der Gesetzeslehrer hineinversetzen kann. Die Geschichte, die Jesus erzählt, war nicht aus der Luft gegriffen. Überfälle auf Reisende gab es genug und jeder wusste das. Und am Schluss wusste der Gesetzeslehrer ganz von selbst die Antwort auf seine Frage.

Um einen Text besser zu verstehen, kann es manchmal hilfreich sein, wenn man sich in die Situation der Beteiligten hineinversetzt. Hier hätten wir als Beteiligte: den Gesetzeslehrer, Jesus, den Reisenden, die Wegelagerer, den Priester, den Leviten, den Samariter und den Wirt. Versuch dich doch mal in ein paar der Beteiligten hineinzuversetzen, wie sie das Ganze erlebt haben könnten.

Bibeltext

Lukas 10,29-38

Kurze Erklärungen zum Text

Der Gesetzeslehrer wollte Jesus herausfordern. Vielleicht wollte er einfach sehen, ob Jesus überhaupt weiß, was im Gesetz steht, also ob Er ein guter Rabbi ist oder nur ein Schwindler.

Und so stellt er Jesus eine ziemlich wichtige Frage. Die Frage nach dem ewigen Leben. Und was macht Jesus, Er antwortet ihm mit einer Gegenfrage. Er lässt den Gesetzeslehrer selbst aus dem Gesetz zitieren. Und logischerweise weiß der Gesetzeslehrer auch, was dort steht. Ist ja schließlich sein Job. Aber dass Jesus ihn dann genau darauf festnagelt, das gefällt dem Gesetzeslehrer dann auch nicht. Lieber fragt er nach, wer denn überhaupt sein Mitmensch sei. Tja, und jetzt erzählt Jesus die Geschichte von dem Reisenden, der unterwegs überfallen wird und in einem ziemlich erbärmlichen Zustand im Dreck liegend zurückgelassen wird. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie er Hoffnung geschöpft hat, als er Schritte gehört und auf Hilfe gehofft hat. Aber der Priester geht einfach weiter. Der will sich die Hände nicht schmutzig machen. Blöderweise wäre er nämlich unrein geworden, wenn er dem Verletzten geholfen hätte. Und da geht ihm sein Job halt vor einem Menschenleben. Der Levit ist auch nicht besser drauf. Auch ihm ist es egal, dass der Verprügelte vielleicht in der Wildnis vor Hitze am Tag oder Kälte in der Nacht stirbt. Pah, der Job ist schließlich wichtiger. Echt übel.

Keine Ahnung, ob der Verletzte überhaupt noch Hoffnung hatte, als er zum dritten Mal Schritte hörte. Und als er dann sah, wer da kommt, nämlich ein Samariter, also ein Erzfeind, da hat er vielleicht mit seinem Leben abgeschlossen. Aber dann kommt es ganz anders. Gerade dieser Erzfeind, der hilft ihm. Und nicht nur gerade so, nein, er legt auch noch richtig Geld auf den Tisch, damit der Verletzte auch ja gut versorgt ist.

Dann lässt Jesus den Gesetzeslehrer wieder seine eigene Frage beantworten. Das schätze ich an dem Gesetzeslehrer: Er ist ehrlich und redet sich nicht heraus, findet keine Ausreden. Er hat verstanden, was Sache ist und antwortet sehr ehrlich. Und Jesus bestätigt ihn darin, auf sein Bauchgefühl zu hören und entsprechend selbst zu handeln. Schließlich ist jeder selbst dankbar, wenn ihm in einer Not geholfen wird.

Interaktion:

Lass uns reden (in der Gruppe)

Wem hilfst du gerne?
Wem hilfst du weniger gerne oder gar nicht?
Wie geht es dir dabei, wenn du hier liest, dass derjenige, der eigentlich ein Feind ist, helfen soll? Wann hilfst du gerne?

Denke nach (für dich allein)

Ist mir der andere wirklich wichtiger als ich mir selbst?
Bin ich bereit, für jemand anderen meine Komfortzone zu verlassen, um ihm zu helfen?
Was müsste passieren, damit du jemandem hilfst, der dir eigentlich nicht so wichtig ist / nicht so nahesteht?

Challenge für den Tag

Achte heute bewusst darauf, wo andere Unterstützung gebrauchen könnten. Nicht nur enge Freunde, sondern auch eigentlich Fremde. Und dann hör mal in dich rein, ob es vielleicht dein Job ist, zu helfen.

Gebetsimpuls

Es ist oft gar nicht so leicht, über seinen Schatten zu springen. Aber es lohnt sich. Bitte Gott, dass Er dir den Mut dazu gibt, den Worten und guten Vorsätzen auch Taten folgen zu lassen.

(von Christian Petersen, EC Deutschland)

Die Heilige Schrift

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