Eigennutzen

Gestern haben wir im Brief von Paulus an die Korinther gelesen und gemerkt, dass Versuchungen immer noch zum Leben eines Christen gehören. Wie stehen wir diesen Versuchungen entgegen?

Jesus als Sohn Gottes wurde ganz Mensch und lebte bei uns. Er erlebte genauso wie wir Versuchungen und hatte Entscheidungsmomente im Leben. Deshalb versteht er uns Menschen und weiss, was in uns abgeht. Jesus wird auch als zweiter Adam bezeichnet. Während der erste Adam die Sünde in diese Welt brachte, wurde diese vom zweiten Adam besiegt.

Jesus steht kurz vor seinem offiziellen Auftreten in der Öffentlichkeit. Im Jordan lässt er sich taufen. Dort wird er als Sohn Gottes bestätigt und bald darauf führt ihn der Geist Gottes in die Wüste. Er erlebt dort eine intensive, spirituelle Zeit mit fasten und beten. Doch gegen Ende dieser Zeit hat er keine wundersamen Eindrücke und hochmotivierende Visionen, die ihn geistlich beflügeln.

Der Teufel selbst tritt ihm entgegen.

Satan nimmt Jesus bei seiner Ehre «Wenn du Gottes Sohn bist …» Jesus war der Sohn Gottes und das wusste er auch. Doch mit seiner Antwort reiht er sich bewusst zu den Menschen ein: «Der Mensch lebt nicht …»

Jesus verteidigt seine Ehre nicht selbst sondern überlässt es Gott.

Satan greift Jesus hier auch beim offensichtlichsten Bedürfnis an. Hunger. Warum auch nicht – Jesus hatte schliesslich 40 Tage gefastet und war offensichtlich hungrig. Natürlich könnte Jesus sich selbst helfen und dabei sogar noch ein Wunder tun. Doch noch das frömmste Handeln mit dem falschen Motiv wäre falsch. Wenn selbst der effektivste Missionar nur missioniert, um die besten Bekehrungszahlen vorweisen zu können oder die begabteste Worship-Leiterin nur singt und spielt, um Anerkennung der Gemeindeglieder zu erhalten, ist es falsch. Jesus weiss, dass alles was er braucht von Gott kommt und er nicht selber die Sache in die Hand nehmen muss. So verzichtet Jesus darauf, sich selbst zu helfen und gibt damit Gott die Ehre.

Frage

Gibt es konkrete, ungestillte Bedürfnisse in deinem Leben?

Traust du Gott zu, dass er dieses Bedürfnis stillen kann?

Gebet

Vater, danke bist du ein geduldiger und gnädiger Gott. Danke Jesus wurdest du ganz Mensch und dürfen wir wissen, dass du uns in den Versuchungen im Alltag verstehst. Danke stehst du uns treu zur Seite und weisst du, wieviel wir tragen können. Du siehst unsere Bedürfnisse und weisst, was für uns das Beste ist. Hilf uns, unseren Blick nicht auf unsere Bedürfnisse zu senken, sondern auf dich als Helfer und Versorger zu richten.