Weisheit will die Welt verändernBeispiel
„Religion ist Opium fürs Volk“: wie ein Schmerzmittel für die Seele vertröstet sie auf ein besseres Jenseits und verhindert Weltverbesserung. So lautet ein alter Vorwurf an das Christentum. Beim Blick in die Bibel merken wir aber: Wieder und wieder drängen die Texte zum Einsatz gegen Armut und Ungerechtigkeit. Das gilt besonders für das Sprüchebuch. Von wegen Weltverneinung. Handeln ist angesagt. Bist du bereit, dich von diesen biblischen Weisheiten herausfordern zu lassen?
Tag 1: Die Sprüche wollen gelebt, nicht verstanden werden (Sprüche 1,1-7; Sprüche 21,3)
Bevor wir in das Buch der Sprüche eintauchen, lohnt es sich zu fragen: Mit was für einem Text habe ich es eigentlich zu tun? Eine IKEA-Bauanleitung liest man anders als ein Liebesgedicht – entsprechend geht man (hoffentlich) mit unterschiedlichen Erwartungen an die Lektüre. Das gilt auch für die Sprüche. Die ersten sieben Verse geben die Richtung vor. Kernaussage ist: Das Buch der Sprüche will gelebt, nicht verstanden werden. In der Schule lernen wir viel auswendig. Sachwissen ist gefragt, seien es Jahreszahlen, Englisch-Vokabeln oder die Bundeskanzler im Nachkriegsdeutschland. Danach weiß man, was in der Vergangenheit so passiert ist, oder kann eine neue Sprache sprechen. Aber oft ist das eben auch sehr abstrakt und hat mit dem eigenen Leben wenig zu tun. Das Wissen, das die Sprüche vermitteln wollen, ist anders. Hier geht es um Weisheit: ein Verstehen, das unser Alltagsleben prägt und durchdringt. In Vers 3 steht, dass die Sprüche Einsicht vermitteln wollen, in Vers 2 heißt es, man kann dadurch „kundige Rede“ verstehen. Das hört sich erst mal sehr verkopft an. Aber diese Einsicht ist untrennbar verbunden mit dem roten Faden, der sich durchs ganze Buch zieht: Anweisungen zu einem gelingenden Lebenswandel. Was heißt das konkret? Vers 3 sagt, durch die Sprüche lernt man, aufrichtig und ehrlich zu sein und andere gerecht zu behandeln. Wer die Sprüche kapiert hat, der verändert sich als Mensch. So wollen sie auch gelesen werden: nicht als akademische Gedankenübung, sondern als Anleitung zum gerechten Leben.
In diesem Plan picken wir ein Thema aus den Sprüchen heraus, nämlich Armut. Dabei geht es nicht einfach darum, besser zu verstehen, was die Bibel dazu sagt. Das ist nur der erste Schritt. Wir möchten dich mit dem Buch der Sprüche herausfordern: Welche Konsequenzen kannst du für deine Lebenssituation ziehen? Wie verändern die Sprüche deine Perspektive? Denn: Das Ziel ist nicht, die Sprüche zu verstehen, sondern sie zu leben.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
„Religion ist Opium fürs Volk“: wie ein Schmerzmittel für die Seele vertröstet sie auf ein besseres Jenseits und verhindert Weltverbesserung. So lautet ein alter Vorwurf an das Christentum. Beim Blick in die Bibel merken wir: Wieder und wieder drängen die Texte zum Einsatz gegen Armut und Ungerechtigkeit. Das gilt besonders für das Sprüchebuch. Von wegen Weltverneinung. Handeln ist angesagt. Bist du bereit, dich von diesen biblischen Weisheiten herausfordern zu lassen?
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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://compassion.de/