Das Leben Jesu, Teil 6/10Beispiel

Darf ein Christ traurig sein?

„Weine nicht. Sei tapfer. Alles wird gut." Diese Worte klingen aufmunternd, aber damals, als sie mir gesagt wurden, waren sie es nicht. Ich hatte gerade erfahren, dass meine Mutter an Krebs erkrankt war. Und ich war schockiert. Diese Frau meinte, als Christen sollten wir immer glücklich sein, egal wie die Umstände sind. Aber im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass es gut ist, seine Gefühle zu zeigen und ehrlich damit umzugehen.

Diese Episode aus dem Leben Jesu ist sehr interessant. Er verließ Seinen „sicheren" Ort in der Wüste und zog zu Seinen Freunden. Gleichzeitig war Er aber auch näher bei Seinen Feinden in Jerusalem. Jesus wusste, dass Lazarus gestorben war.

Deshalb ging Er dorthin. Er wusste, Er würde ein Wunder tun. Er wusste, dass Er einen Menschen vom Tod auferwecken würde. Ist das nicht erstaunlich? Das ist gewaltig. Vielleicht das größte Wunder, das Er je vollbracht hat.

Er erzählte es Seiner Freundin Marta. Aber sie konnte es nicht ganz verstehen...

Jesus wurde zum Grab gebracht. Er wusste die ganze Zeit, dass Er die Macht hatte, Lazarus von den Toten aufzuerwecken. Aber dennoch weinte Er. Aber warum weinte Er? Wir wissen es nicht. Vielleicht aus Mitleid. Er weinte, obwohl Er das Happy End kannte.

Ich erkenne, dass es gut ist, traurig zu sein über Dinge, die geschehen. Traurig zu sein über Ungerechtigkeit und Leid. Wenn du traurig bist, sag es Jesus. Er weiß, wie es ist, in Traurigkeit zu sein. Du kannst deine Gefühle mit Ihm teilen.