Leben im Heiligen GeistBeispiel

Leben im Heiligen Geist

Tag 4 von 7

Geduld und Freundlichkeit

„Hab Geduld!“ Das ist ein Satz, der sich leicht sagen lässt, aber schwer umzusetzen ist. Nicht ohne Grund fordert die Bibel uns dazu auf, geduldig zu sein. Denn Gott Selbst ist geduldig mit uns, also sollen wir es auch sein. Aber wie erlangt man nun Geduld? Darauf gehe ich später noch einmal ein.

Ich möchte Geduld anhand des Beispiels der Vergebung beschreiben, lies hierzu einmal die Stelle Matthäus 18,21-22. Dort fragt Petrus, wie oft wir denn einander vergeben sollen, ob siebenmal ausreicht. Doch Jesus erwidert, dass man immer wieder vergeben soll. Da gehört echt sehr viel Geduld zu. Denk mal an den Freund (es kann auch eine Freundin sein), der immer wieder etwas verspricht und es dann nicht hält. Wie oft vergeben wir ihm, bis wir sagen „Das wars, ich möchte nichts mehr mit dir zu tun haben!“? Dreimal? Siebenmal? Vielleicht sogar zehnmal? Oder sagen wir nach dem ersten Mal schon, dass jetzt Schluss ist?

Jesus sagt uns, wir sollen nicht nur siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal vergeben. Damit ist gemeint, immer wieder. Vergebung in Gänze, denn die Zahl 7 steht in der Bibel immer für Gottes Vollkommenheit. Mit anderen Worten, egal wie oft dein Freund aus dem Beispiel sein Versprechen bricht, Jesus sagt, du sollst dieser Person jedes Mal vergeben. Nichts leichter als das, oder? Schließlich halten wir uns ja an das Vaterunser, das Jesus uns gelehrt hat, in diesem Fall an den Part „[…] und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ (Matthäus 6,12). Die Geduld zeigt sich hierbei darin, die Unzuverlässigkeit des Freundes auszuhalten und ihm jedes Mal eine neue Chance zu geben. Du weißt nicht, welchen Prozess dieser Mensch gerade durchlebt, also hab Geduld, denn es könnte sein, dass Gott ihn bereits durch diesen Prozess führt.

Es fällt uns nicht leicht, was Jesus hier von uns verlangt. Und dabei habe ich den Punkt Freundlichkeit noch gar nicht erwähnt. Denn auch hier ist die Erwartung an uns, dass wir freundlich sein sollen zu anderen.

In Galater 6,10 kommt die Aufforderung, jedermann Gutes zu tun. Ganz praktisch heißt das, ermutige jemanden, der gerade in einer schweren Zeit steckt. Biete jemandem Hilfe oder Gebet an (zum Beispiel deinem Freund/deiner Freundin, der/die gerade in einem Prozess ist). Weise jemanden zurecht, wenn er dabei ist, einen großen Fehler zu begehen. Oder gieße deinem Gegenüber einen Kaffee aus, so erweist du dieser Person Freundlichkeit. Sei wie ein Freund, dann weißt du, was freundlich bedeutet, denn du möchtest ja stets das Beste für deinen Freund. Das kann auch bedeuten, dass du einen Nachteil in Kauf nimmst, weil du auf etwas verzichtest, damit eine andere Person es besser hat. Ein ganz einfaches Beispiel ist hierzu das Überlassen deines Sitzplatzes im Bus oder im Zug für eine schwangere Frau. Aber Achtung! Du musst dich nicht ausnutzen lassen. Denn das „Nächstenliebe-Gebot“ gilt nicht nur deinem Nächsten, sondern auch dir: „[…] liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!“ (Matthäus 22,39). Und wenn du dich selbst wirklich magst und dich aus Gottes Augen betrachtest, dann fällt es dir leicht, das auch mit anderen Menschen zu tun. Denn alle sind gleich wertvoll vor Ihm.

Doch wie erlange ich nun Geduld und Freundlichkeit? Wir dürfen uns vor Augen führen, dass die Frucht des Heiligen Geistes das Produkt eines wachstümlichen Prozesses ist, den die Bibel Heiligung nennt. In diesem Prozess geht es darum, sich vom Geist verändern zu lassen und Jesus ähnlicher zu werden. Dies kann ganz nebenbei passieren, während man einfach „ist“, aber es kann auch durch Überführung durch den Heiligen Geist geschehen, darauf folgt dann eine sanfte und liebevolle Aufforderung, diese Sache im Gespräch mit Gott zu bearbeiten. So oder so, ist es der Heilige Geist, der die Veränderung hervorruft, es liegt allerdings an uns, diese Veränderung zuzulassen.

Action-Steps:

  1. Übe dich in Freundlichkeit zu deinen Mitmenschen, aber auch zu dir selbst. Ermutige Menschen (Sprüche 16,24) und tue Gutes in deinem Umfeld (Galater 6,10). Der Geist Gottes will und wird dich leiten, wenn du Ihm den Raum dafür gibst.
  2. Es gibt viele herausfordernde Momente im Leben, aber halte durch und gedulde dich! Gott ist mit dir. Lerne hierzu Jesaja 40,31 auswendig.

Tim Schütte, Team Lighthouse Haiger

Tag 3Tag 5

Über diesen Leseplan

Leben im Heiligen Geist

Alles Gute in uns wird durch Gottes Geist bewirkt. In dieser Woche wollen wir uns deshalb mit der Frucht des Heiligen Geistes aus Galater 5 beschäftigen. Wie kommen wir zu einem Leben, das von Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung bestimmt ist? Das sind keine Attribute, die uns als Menschen immer leicht fallen oder die uns von Natur aus in die Wiege gelegt worden wären. Wir brauchen dazu Gottes Geist. Er ist derjenige, der uns leitet, der uns die Bibel aufschließt, der unser Gewissen schult und der Frucht in uns hervorbringt, sodass andere Menschen Jesus in uns erkennen können. Wir wünschen dir viel Freude beim Lesen! - Team Lighthouse Haiger

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Wir möchten uns bei Lighthouse Haiger für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen findest du unter: https://lighthousehaiger.de/