LukasevangeliumBeispiel

SOAP: Lukas 7,47-50

Deshalb sage ich dir: „Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben; und darum hat sie Mir so viel Liebe erwiesen. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.“ Zu der Frau sagte Jesus: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Da tuschelten die anderen Gäste untereinander: „Was ist das nur für ein Mensch? Er vergibt sogar Sünden!“ Jesus aber sagte zu der Frau: „Dein Glaube hat dich gerettet! Geh in Frieden.“

Zur Vertiefung

Die Pharisäer und Gesetzeslehrer versuchten immer wieder, Jesus eine Falle zu stellen. Sie forderten Ihn mit Fragen, Szenarien und hypothetischen Situationen heraus, nur um zu sehen, wir gut Er das Gesetz kannte. Natürlich kannte Jesus das Gesetz besser als sie alle, denn Er ist das menschgewordene Wort. Sie kritisierten Jesus für das, was Er tat und mit wem Er Seine Zeit verbrachte. Die Pharisäer und Gesetzeslehrer glaubten, dass sie ihre Gerechtigkeit durch die Einhaltung des Gesetzes erlangten. Ihre Herzen waren fern von Gott und sie glaubten, dass ihr Gehorsam gegenüber dem Gesetz sie retten würde.

Die Pharisäer hatten Vergebung genauso nötig wie jeder andere auch. Sie konnten ihre Vergebung oder Errettung nicht einfach selbst verdienen. Auch wenn sie genau wussten, dass es unmöglich war, das Gesetz aus eigener Kraft einzuhalten, weigerten sie sich dennoch zuzugeben, dass sie zerbrochen und voller Sünde waren.

Jesus schenkt Seine Errettung allein durch Glauben und nicht durch Taten. Die Pharisäer waren zwar untreu, dafür gab es aber viele in Israel, die einen tiefen Glauben hatten.

Eine unbekannte Frau kommt eines Tages ungebeten zu Jesus. Sie gießt teures Öl über Seine Füße und wischt den Staub und Dreck des Tages mit ihren Haaren von Seinen Füssen. Diese Handlung war ein Zeichen ihrer Liebe zu ihrem Herrn. Er hatte ihr all ihre Sünden vergeben und es war nicht mehr wichtig, was für Sünden sie begangen hatte oder wie ihre Vergangenheit aussah, als sie Jesus begegnete. Jesus hatte ihr vergeben und sie liebte Ihn von ganzem Herzen dafür.

Jesus ist mächtig, Er hat die Macht, Sünden zu vergeben und verhärtete Herzen wieder zu sich zu rufen. Er ist voller Liebe, Fürsorge und Mitgefühl und Er begegnet uns mit offenen Armen, wenn wir uns von der Sünde abwenden und Ihm nachfolgen. Die Pharisäer waren unfähig, Jesus zu lieben, weil sie ihr Bedürfnis nach Vergebung nicht erkannten. Die unbekannte Frau erkannte dies sehr wohl, daher war es ihr auch möglich, Jesus von ganzem Herzen anzubeten und zu lieben.

Wir sollten uns immer wieder fragen, wie wir mit dem Angebot der Vergebung umgehen, das Jesus uns anbietet. Erkennen wir unser Bedürfnis nach Vergebung und kommen daher voller Liebe und Lobpreis zu Ihm? Oder bestreiten wir, dass wir Sünder sind und kritisieren im Gegenzug Seine Gnade und Barmherzigkeit gegenüber anderen? Wir sollten uns ein Beispiel an dieser unbekannten Frau nehmen und erkennen, dass wir bedingungslos geliebt und durch Gnade errettet sind. Diese Erkenntnis ermöglicht uns, unsere Mitmenschen zu lieben und gnädig mit ihnen zu sein.