Kraft zur VeränderungBeispiel

Wie man aufhört, bevor man floppt

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass Menschen jahrelange Fehlentscheidungen in nur einem Satz zusammenfassen können? Jemand wird traurig den Kopf schütteln und sagen: «Ja, er hat seine Frau betrogen». Oder: «Sie wurde von ihrem Traumjob gefeuert». Aber selten ruinieren Menschen ihr Leben durch einen einzigen grossen, tragischen Schritt. Nein. Es ist selten einer; es sind eher 56’250. (Merke dir diese Zahl.)

In der Bibel gibt es eine ganze Reihe solcher «Lebenszusammenfassungen». Einer der tiefgründigsten steht in Richter 16.1, der das Leben Simsons zusammenfasst.

«Einmal kam Simson nach Gaza. Dort sah er eine Prostituierte».

Es gab mehrere Gründe, warum der Gang nach Gaza Simsons Leben ruinieren konnte. Gaza war nicht nur eine Stadt, in der Simson eine Prostituierte finden konnte, sondern auch das Hauptquartier der Philister, des Volkes, das das Volk Gottes hasste.

Die Aussage «Einmal kam Simson nach Gaza. Dort sah er eine Prostituierte» liest sich wie eine abrupte Entscheidung. Als ob Simson aufwachte und nichts zu tun hatte und eine Idee hatte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Gaza Prostituierte gibt. Ich glaube, ich fahre heute einfach dorthin.

Nein. Katastrophen sind selten das Ergebnis einer einzelnen Entscheidung. Sie sind immer das Ende einer schlüpfrigen Angelegenheit.

Simson lebte 40 Kilometer von Gaza entfernt. Weisst du, wie viele Schritte man braucht, um 40 Kilometer zu gehen? Ungefähr 56’250.

Simson hat sein Leben nicht auf einmal ruiniert. Er ging 56’250 Schritte in eine Richtung, die eine Abwärtsspirale in Gang setzte, die ausser Kontrolle geriet. Lange bevor er sich an jenem Tag auf den Weg nach Gaza machte, muss Simson zugelassen haben, dass 56’250 Gedanken, kleine Entscheidungen und selbstzerstörerische Gewohnheiten seine Beziehung zu Gott und seine eigene Integrität beeinträchtigten.

Wenn du den Rest von Simsons Geschichte liest, wirst du sehen, dass er weiterhin eine Reihe von kleinen, schlechten Entscheidungen traf, die ihn Schritt für Schritt in den Ruin führten.

Wer tut so etwas? Wir alle tun das.

Nun, wir alle können das. Wir ruinieren unser Leben nicht auf einmal, sondern Stück für Stück. Wir alle sind jeden Tag versucht, diesen 56’250 Stufen umfassenden Abhang hinunterzurutschen. Deshalb ist es so wichtig, unsere Gewohnheiten in den Griff zu bekommen.

Du hast deine wahre, von Gott gegebene Identität angenommen und dein Ziel definiert, das dir zum Sieg verhelfen soll. Hier ist die nächste Herausforderung: Welche Gewohnheit aus dem Bereich deines Lebens, in dem du gewinnen willst, musst du aufgeben?

Ich weiss, dass dir wahrscheinlich 27 in den Sinn kommen. (Ich weiss das, weil mir 27 in den Sinn kommen.) Wenn du versuchst, mit 27 Dingen aufzuhören, wirst du mit null aufhören. Auf wie viele dieser 27 Gewohnheiten, glaubst du, möchte Gott, dass du dich konzentrierst? Auf eine. Eine nach der anderen.

Konzentrieren wir uns also auf eine einzige Gewohnheit, die du ablegen willst. Vielleicht ist es das Jammern und die negative Einstellung. Oder das Tratschen. Oder vielleicht hast du mit einer Essstörung zu kämpfen. Oder du musst aufhören, Netflix zu schauen. Oder Pornos. Vielleicht bist du süchtig nach einer Substanz. Oder du kaust deine Fingernägel ab.

Mit welcher Angewohnheit musst du aufhören? Sobald du sie benennst, kannst du daran arbeiten, damit aufzuhören. Du kannst nicht besiegen, was du nicht definieren kannst. Definiere also die Gewohnheit, die du aufgeben willst, und lass Gott dir helfen, sie zu besiegen.