Sommer, Sonne, WüstenzeitBeispiel

Das Buffet ist angerichtet 

In so manchen östlichen Kulturen steht Gastfreundschaft hoch im Kurs. Essen ist oftmals die Brücke zu persönlichem Kontaktaufbau und Ausdruck von Interesse am Gegenüber. Ein exotisches Buffet wird manches Besucherherz höher schlagen lassen. Bei dem einem aus Freude auf die unbekannten Speisen oder Neugier auf die fremde Kultur und bei dem anderen aus persönlicher Voreingenommenheit oder sogar Ekel vor den fremden Gerichten. Lehnt man dann eine Speise ab, gilt es als unhöflich und die Beziehung leidet darunter, da man den Gastgeber damit, oft ohne es bewusst zu wollen, beleidigt und Desinteresse signalisiert. Anders in unserer deutschen Kultur. Hier gilt es als unhöflich, den Teller nicht aufzuessen und damit zu signalisieren, dass es einem nicht geschmeckt hat.

Ähnlich war es bei Israels Wüstenwanderung. Gott erwies sich immer wieder als hervorragender Gastgeber, der Beziehung und das Gespräch mit Seinen Gästen suchte, sie sah und sie mit einem gedeckten Tisch bewirtete. Sie bekamen auf ihrem Buffet eine Befreiung aus Sklaverei, Sieg über Feinde, Orientierung und Versorgung mit Wasser, Manna und Wachteln dargereicht. Er wollte, dass Israel Ihn gut kennen lernte und es zurüsten, das verheißene Land einzunehmen. Israel nahm alles gerne in Anspruch, doch fand immer wieder einen Grund, sich über das Buffet zu beschweren. Sie brachten damit zum Ausdruck, dass sie Gott als unfähigen Gastgeber bewerteten und lieber in einem altbekannten ägyptischen Restaurant bewirtet werden wollten. Für Gott stellte das einen beträchtlichen Treuebruch und ein enormes Desinteresse und Ablehnung Seiner Person dar. Die darauffolgende Reaktion Gottes kann als eine Disziplinierungsmaßnahme verstanden werden, wie Eltern sie wohl ähnlich in Deutschland auch mit ihren Kindern an den Tag legen: Der Teller wird leer gegessen! Ziel ist jedoch, Kindern etwas Gutes beizubringen, dass sie später im Leben weiterbringt.

Challenge

Welches höhere Ziel verfolgte Gott durch diese Strafe bei Israel?

Wo hat Gott in deinem Leben schon einmal Grenzen gesetzt, die du als Strafe empfunden hast? Konntest du dem (später) etwas Positives abverlangen?