Habakuks ReiseBeispiel

Habakkuk's Journey

Tag 4 von 6

„Auf Gott warten, Teil 2“

Die Gedanken des Autors:
1. Konzentriere dich für einen Moment auf den ersten Vers und denke über seine Bedeutung nach. Stelle deine Gedanken dar.

Habakuk war sich über sein Tun vollkommen im Klaren. Er wartete darauf, dass Gott ihm antwortete. Aber warum ist Vers 1 so wichtig? Die Antwort ist einfach: Uns wird hier gezeigt, wie wir auf Gottes Antwort warten sollen. Habakuk blieb standhaft, als er auf Antwort wartete. Als ehemaliger Marinesoldat weiß ich, wie wichtig es ist, auf seinem Posten auszuhalten und wachsam zu sein.

Habakuk lehnte sich nicht einfach zurück und kündigte an, dass er handeln werde, sobald er eine Antwort erhalten hätte, sondern sagte: „Ich stelle mich auf meinen Posten wie bisher, so lange, bis ich von Gott Antwort erhalte.“ Ein weiterer beachtenswerter Punkt ist, dass Habakuk seine Reaktion auf Gottes Antwort plante. Er bereitete sich darauf vor, seinerseits auf irgendeine Weise darauf zu reagieren.

Das erinnert mich an einen politischen Wahlkampf. Wenn sich ein Kandidat für ein Amt zur Wahl stellt, bereitet er sich in der Regel auf beide Möglichkeiten des Wahlausgangs vor. Üblicherweise hat er sowohl eine Dankesrede als auch eine zur Anerkennung der Niederlage vorbereitet. Auf diese Weise zeigt er, dass er bereit ist, sich den Entscheidungen der Autorität, die ihn regiert, unterzuordnen. Für gewählte Amtsträger sind es die Entscheidungen des Volkes, für Habakuk war es die Entscheidung Gottes.

2. Wie hat Gott Habakuk geantwortet und was sagt das darüber aus, wie wir zuhören sollen?

Wie wir alle wissen, sind Gottes Wege nicht immer so, wie wir sie erwarten oder denken, dass sie sein sollten. Gott entschied sich, Habakuk zu sagen, er solle etwas aufschreiben, das in der Zukunft geschehen würde. So etwas ist manchmal schwer zu akzeptieren. Unsere heutige Generation ist es gewohnt, dass Wünsche augenblicklich erfüllt werden. Wir sind eine „Mikrowellen-Generation“, die Ergebnisse immer sofort sehen will. Wir möchten, dass die Lösung sofort gefunden wird, aber das ist nicht immer das Beste für uns.

Gott weiß das und hat sich deshalb die Zeit genommen, Habakuk wissen zu lassen: Hab Geduld, die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Es mag nach einer ausweglosen Situation aussehen, doch Gott weiß, was Er tut. Was Geduld bedeutet, lässt sich nicht jedem so leicht erklären. Geduld heißt zu wissen, wann man WARTEN und wann man handeln muss. Geduld bedeutet, dass man mitunter warten muss, bis Gott etwas beendet hat, bevor man sich entscheidet, zu handeln. Genau das sollte Habakuk erfahren. Es war Gottes Zeit zu handeln und für Habakuk die Zeit geduldig zu sein.

3. Warum denkst du, verwendet Gott im Gespräch mit Habakuk stets die Formulierung „Wehe dem!“ (SCH2000)? Warum verwendet Er keine andere Formulierung wie zum Beispiel „Verflucht sei der!“?

Die Formulierung „wehe dem“ wird hier verwendet, um zu zeigen, wie bemitleidenswert jemand ist. Sie ist keine allgemeine Aussage, sondern soll den Leser herausfordern, zu erkennen, wie leicht man sagt: „Sieh dir an, was die für einen Erfolg haben, ich wünschte, ich hätte etwas davon.“ Was Gott damit ausdrücken will, ist, dass die hier genannten Menschen nicht zu beneiden, sondern eher zu bemitleiden sind. Nicht auf die Art, dass wir uns zum Richter über sie erheben, sondern dass wir aufschreien und in Fürbitte für sie eintreten. Ein Leben in Sünde ist nichts, was man beneiden sollte.

Kapil Dev, ein ehemaliger indischer Kricket-Spieler hat es am treffendsten ausgedrückt, indem er sagte: „Ich glaube, dass Ehrlichkeit auf lange Sicht die beste Strategie ist. Kurzfristig kann man mit Unehrlichkeit durchkommen, aber letztlich zahlt sich Ehrlichkeit aus.“ Eine unehrliche Person lebt in der ständigen Sorge, dass ihre Unehrlichkeit sie einholt und auf die Art solltest du das Leben, dass Gott dir schenkte, nicht führen.

4. Wie können wir das auf unseren Alltag übertragen?

Es gibt viele konkrete Möglichkeiten, im Alltag anzuwenden, was du in diesem Kapitel gelernt hast, aber am Besten ist es vielleicht, mit Gott Geduld zu haben, denn Er hat dich nicht im Stich gelassen. Solange du darauf wartest, dass Gott deine Fragen beantwortet, darfst du deinen geistlichen Posten nicht einfach verlassen. Gott ist in allem vollkommen, auch in Seiner Zeitplanung, und wenn wir unseren geistlichen Posten aufgeben, während wir auf Ihn warten, sind wir nicht besser als der Diener mit dem einen Zentner Silberstücke in Matthäus 25,24-26:

Schließlich kam der Diener, dem der Herr einen Zentner Silberstücke gegeben hatte, und erklärte: „Ich kenne dich als strengen Herrn und dachte: Du erntest, was andere gesät haben; du nimmst dir, wofür du nichts getan hast.

Aus Angst habe ich dein Geld sicher aufbewahrt. Hier hast du es wieder zurück!“

Zornig antwortete ihm darauf sein Herr: „Was bist du nur für ein böser und fauler Verwalter!“

Sei treu im Umgang mit dem, was Gott dir gegeben hat, und Er wird dich segnen. Sehne dich nicht nach dem, was du nicht hast, sondern danke in allem dem Schöpfer des Universums.

Herausforderung:
Nimm dir heute etwas Zeit, um darüber nachzudenken, was du hast und wie du es bekommen hast. Sprich mit Gott und lass Ihn wissen, wie dankbar du bist. Für mich ist die größte Herausforderung, dass du Gott sagen wirst, du willst weiterhin auf Ihn warten und Wache halten.

Die Heilige Schrift

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