Eine Reise durch Lukas und die ApostelgeschichteBeispiel

Jesus ernennt aus dem Kreis aller seiner Jünger zwölf Männer zu Leitern, und die Zahl Zwölf ist kein Zufall. Jesus wählt absichtlich zwölf Männer aus, um zu zeigen, dass er die zwölf Stämme Israels erlöst, indem er einen neuen bildet. Aber auf den ersten Blick scheint dieses neue Israel nicht eben eine Aufwertung darzustellen. Jesus wählt einen zusammengewürfelten Haufen von Menschen, gebildete und ungebildete, reiche und arme. Jesus wählt sogar einen ehemaligen Zöllner aus, der für die römische Besatzung arbeitete, und einen ehemaligen Rebellen (Eiferer), der gegen die römische Besatzung kämpfte! Gottes Liebe zu den Außenseitern und Armen bringt völlig gegensätzliche Menschen zusammen. Es scheint, als könnten sie nie miteinander auskommen, aber diese erbitterten Feinde lassen alles hinter sich, um Jesus zu folgen und in eine neue Weltordnung einzutreten, in der sie zur Versöhnung und zu einem Leben in Eintracht aufgerufen sind.

Lukas zeigt uns in seiner Aufzeichnung der Lehren Jesu über das umgekehrte Königreich, worum es sich bei dieser neuen Weltordnung handelt. Darin erklärt Jesus, dass die Armen gesegnet sind, weil sie das Reich Gottes haben, und dass diejenigen, die weinen, eines Tages lachen werden. In der neuen Weltordnung sind die Jünger angehalten, ihre Feinde zu lieben, zu Menschen, die sie nicht mögen, seltsam großzügig zu sein, Barmherzigkeit zu zeigen und Vergebung zu leben. Und über diese radikale Lebensweise sprach Jesus nicht einfach nur. Er ging voran und liebte seine Feinde, indem er das höchste Opfer brachte – indem er sein Leben gab.