Person des Friedens

// begegnen //

Die nächsten drei Tage beschäftigen wir uns mit Paulus. Ein paar Jahre nach der Auferstehung von Jesus war er viel unterwegs auf seinen sogenannten Missionsreisen und musste regelmäßig in Städten ganz neu Fuß fassen. Von ihm können wir viel für den Studienstart lernen.

Wenn Paulus in eine neue Stadt kam, hatte er oft noch keine Kontakte. Daher suchte er anfangs nach Schlüsselpersonen, über die er Anschluss an die Stadt-Community finden konnte. In der Praxis sah das dann ganz simpel aus: Er hat einfach die Initiative ergriffen und Leute angesprochen. Bei manchen hat sich was ergeben, bei anderen nicht. In der Stadt Philippi redete er zum Beispiel mit mehreren Frauen bei einem Gebetsmeeting. Besonders interessiert unter ihnen war Lydia, eine Geschäftsfrau aus einer weit entfernten Stadt - selbst also keine Einheimische in Philippi. Sie ließ sich von Paulus taufen und gilt damit als die erste europäische Christin! In ihrem (großen) Haus traf sich daraufhin vermutlich die erste christliche Gemeinde in Europa. Als erster Schritt war nichts weiter nötig gewesen, als dass Paulus auf ein paar Leute zuging und sie ansprach.

Ein paar Jahre vor dieser Begegnung hatte Jesus Seinen Jüngern ein ähnliches Prinzip ans Herz gelegt. Als Er sie für eine kleine Predigtreise durch die Dörfer aussandte, sagte Er: „Wenn dort jemand bereit ist, den Frieden [den ihr bringt] zu empfangen [...], bleibt in diesem Haus. Esst und trinkt, was sie euch vorsetzen.“ Von diesem Auftrag leitet sich der Begriff „Person des Friedens“ ab. 

So wie Paulus oder die Jünger von Jesus können wir es auch machen. Wir ergreifen die Initiative und halten dann Ausschau nach offenen Leuten, die für uns wie eine Tür in die Community der neuen Stadt sein können. Hast du Kontakte, bei denen du das Gefühl hast, dass du besonders willkommen bist? Wer ist besonders offen für den Frieden, den du bringst?

Beitrag von Dominik Schweiger - Leiter von Campus Connect