Träum' groß! von Bob GoffBeispiel

Ja zu sagen, wenn man eigentlich Nein meint, kann eine wirklich schädliche Angewohnheit werden. Und kräftezehrende Angewohnheiten können dich von deinen Träumen fernhalten. Vor meiner Hochzeit hatte ich eine wirklich schlechte Angewohnheit: Meine Kleidung auf einem Stuhl im Schlafzimmer liegen zu lassen. Aus irgendeinem Grund fühlten sich der Weg zum Kleiderschrank und der Griff zum Kleiderbügel wie eine unzumutbare Anstrengung an. Irgendwann lag dann der gesamte Inhalt besagten Kleiderschranks auf besagtem Stuhl und ich raffte mich irgendwie zusammen, alles wieder einzuräumen. Und dann ging alles wieder von vorne los, da es sich für mich irgendwie richitg anfühlte, meine Klamotten auf dem Stuhl liegen zu lassen, auch wenn das sicher nicht der richtige Ort dafür war.

Vielleicht kommt dir dieser Stuhl irgendwie bekannt vor. Vielleicht hast du sogar deinen eigenen "Stuhl", auf dem du dein Leben lang Dinge gestapelt hast. Die meisten von uns haben irgendeinen Bereich in ihrem Leben, der wirklich seltsam ist, doch es fühlt sich für uns normal an, weil wir es schon so lange tun. Doch das sollte nicht so sein. Es ist normal, ein gewisses Maß an Regelmäßigkeit und Routine zu brauchen, um den Tag zu strukturieren. Frag dich selbst, ob deine Routine eine gute ist. Ist sie wiederholungswürdig? Oder umklammert sie dein Leben zu fest und hält dich davon ab, weiterzukommen, deine neueren, schöneren Träume zu erreichen?

Wenn du deinen Pfad freiräumst und unnötige Gewohnheiten los wirst, versuche einmal ernsthaft, zu verstehen, warum du die ganze Zeit über das getan hast, was du getan hast. Wenn du das tust, wird dein Leben erstmal etwas schräg und leer wirken, es wird sich unangenehm und ungewohnt anfühlen. Weich' nicht zurück. Das ist gut so. Es ist genau das Wachrütteln, das Träumer wie du brauchen.

Vielleicht musst du ein paar metaphorische Klamotten loswerden, etwas Platz im Kopf oder im Kalender freiräumen und mal Zeit finden, um ungestört nachzudenken. Vielleicht musst du mal ein ehrliches Gespräch mit deinem Ehepartner führen, etwa über einen Jobwechsel oder einen anderen Umgang mit Finanzen. Du wirst defintiv zu einigen Dingen Nein sagen müssen, zu denen du bislang Ja gesagt hast. Sogar zu guten Dingen. Du wirst einige Menschen enttäuschen müssen, die es inzwischen gewohnt sind, ein Ja von dir zu hören - und das dann auch erwarten. Das kann besonders schwer werden. Denn vielleicht musst du, um das noch Schönere verfolgen zu können, etwas Schönem absagen.