In Trauer festsitzen: Eine Andacht, um wieder aufzustehenBeispiel

Tag 4 - Erinnerungen

Im Buch „Über die menschliche Trauer" (A Grief Observed), das ich dir sehr empfehle zu lesen, schrieb C.S. Lewis über seine Angst, die Erinnerung an seine Frau und wie sie war zu verlieren. Er war besorgt, sich ein falsches Bild von ihr aufzubauen, das nur in seinem Kopf existiert und nicht zeigt, wie sie wirklich war. 

 An einem Punkt bemerkte er, dass er keine schönen Fotos von ihr habe. Das ist bei der Person, um die du heute trauerst, wahrscheinlich nicht der Fall. Bei der Masse an Social Media und der Tatsache, dass jeder ein Smartphone in der Tasche hat, sitzt du wahrscheinlich auf einer wahren Schatztruhe von fotografischen Erinnerungen.

Als ich meinen Vater verlor, war es ein großer Segen für mich, auf mein Google Home klicken zu können. So sah ich jedes Mal, wenn ich daran vorbeiging, ein Foto von ihm. Das, in Kombination mit dem Tagebuch meines Vaters, half mir gut durch den Trauerprozess hindurch. Statt wiederzuerleben, wie ich ihn auffand, fokussierte ich mich auf die Lieblingsmomente mit ihm. 

Wenn du jemals das Zuhause eines geliebten Menschen ausräumen musstest, weißt du, dass es ein herausfordernder und schmerzhafter Prozess ist. Was aber wichtig ist zu sagen: Du musst nicht jedes Teil so wertschätzen, wie es dein Verstorbener tat. Die Erinnerung an einen geliebten Menschen sitzt nicht in Dingen. Ein Bild von einem Ding löst die selbe Erinnerung aus, wie das Ding selbst. Es ist normal, an sentimentalem Zeug festzuhalten. Fühle dich nur nicht verpflichtet, die Sachen deines geliebten Menschen zu übernehmen. 

Denk darüber nach, deine Erinnerungen jetzt aufzuschreiben, wo sie noch frisch sind. Vielleicht ist das noch zu schmerzhaft, und auch das ist in Ordnung. Aber fang damit an, wenn du dafür bereit bist. Der Heilige Geist wird dich mit reichlich Erinnerungen erfreuen.