In Trauer festsitzen: Eine Andacht, um wieder aufzustehenBeispiel

Sitting in Grief: A Devotional Journey Towards Standing Again

Tag 1 von 5

Tag 1 - In Trauer festsitzen

Ich habe meine Mutter an den Krebs verloren und musste zusehen, wie es ihr immer schlechter ging.

Ich musste den Tod meines Sohnes bei seiner Geburt erleben, ohne dass uns jemand den Grund dafür nennen kann.

Meine Frau wurde von den Versuchen, unseren Sohn zu retten, chronisch krank. Und mit ihrer Krankheit haben wir die Möglichkeit verloren, ein eigenes Kind zu bekommen, geschweige denn, ein normales Leben zu führen, das für viele selbstverständlich ist.

Ich habe Freunde und Arbeitskollegen viel zu früh verloren.

Ich habe den traumatischen, plötzlichen und brutalen Tod meines Vaters erlebt. Er fiel die Treppe herunter, als er alleine im Haus war und stieß sich so heftig den Kopf, dass er sich nicht wieder davon erholte. Noch schlimmer war, dass das während der Corona Pandemie passierte. Meine Familie und ich durften nicht ins Krankenhaus und er starb dort ohne uns.

Ich bin noch nicht einmal 40, aber habe schon Trauma und Trauer erfahren, die für ein ganzes Leben reicht.

Wenn ich eines über Trauer gelernt habe, dann, dass sie sich nicht verkürzen lässt. Unsere Gefühle und Empfindungen lassen sich nicht einsperren; zumindest nicht lange. Der Sturm muss wüten. Der Schmerz braucht ein Ventil. Der Autor John Green schrieb: „Schmerz verlangt gespürt zu werden."

Was du aber wissen musst: Du bist nicht allein. Auch wenn der Mensch, den du verloren hast, einmalig war, das was du fühlst haben schon andere vor dir empfunden. Tatsächlich fühlen sich in diesem Moment viele Menschen auf der Welt fast genau wie du. Ich möchte damit nicht deinen Schmerz verringern, daran ist nichts gering! Nein, ich erwähne das, um dich daran zu erinnern, dass wir im und durch den Schmerz verbunden sind. Nicht nur miteinander, sondern auch in Jesus Christus.

Heute werden wir uns ein wenig mit den Klageliedern beschäftigen. Die Klagelieder wurden von einem anonymen Autor geschrieben, der die Belagerung Jerusalems und das darauf folgende Exil reflektiert. Der Schmerz und die Isolation, die der Autor empfand, kommen dir vielleicht bekannt vor. 

Heute möchte ich, dass du weißt, es ist gut den Schmerz auszuhalten. Es ist normal und erwartbar, dass du überfordert bist. Du darfst weinen. Du kannst brüllen oder schreien. Du darfst auch verärgert sein. Gott versteht, was du durchmachst und kennt deinen Schmerz ganz genau. Und all das zählt doppelt für jene in unserer Gesellschaft, insbesondere für Männer, die gelernt haben ihre Gefühle zu unterdrücken. Sogar Jesus weinte, als Er jemand besonderen verloren hatte. 

Wir dienen einem Gott, der mit deinen Gefühlen vertraut ist und weiß, wie sich Liebe und Verlust anfühlen. Auch wenn es sich im Moment nicht danach anfühlt, Gott ist mit dir.

Tag 2

Über diesen Leseplan

Sitting in Grief: A Devotional Journey Towards Standing Again

Schmerz. Reue. Sorge. Zorn. Erleichterung. Taubheit. Angst. Freude. Die Emotionen, die wir während des Trauerprozesses durchlaufen, sind zahlreich. In diesem fünftägigen Leseplan werden wir uns einige praktische Dinge anschauen, die für Trauer wichtig sind. Und wir helfen, auf Gottes Gegenwart zu schauen, auch wenn es in dieser Zeit nicht unbedingt leicht ist, Ihn zu sehen oder zu fühlen.

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Wir danken Will Platnick für die Bereitstellung dieses Leseplans. Weitere Informationen findest du auf: https://www.willplatnick.com