#JESUS2020 - Tägliche AndachtenBeispiel

Das Volk Israel befand sich seit nunmehr 400 Jahren in Ägypten. Am Anfang lief es ziemlich gut. Der große Josef hatte durch seine kluge Planung ermöglicht, dass sie einer Hungersnot in ihrem Land entfliehen konnten. Ihre Entwicklung hätte nicht besser sein können: wirtschaftlicher Erfolg, gesunde Familien, Frieden.  

Doch was zunächst so gut aussah, führte zu Neid. Die Ägypter distanzierten sich mehr und mehr von den zu erfolgreichen Flüchtlingen. Ihre Wohnungen wurden ausgelagert, ihre Arbeitsbereiche getrennt und ihre Kultur angegriffen. 

Als der neue Pharao an die Macht kam, schlug die Stimmung komplett um. Die anfängliche Willkommenskultur wurde von blankem Hass abgelöst. Israel wurde versklavt, unterdrückt und misshandelt. Die Israeliten wurden zu Gefangenen in einem fremden Land. Die Gewalt erlebte ihren Höhepunkt, als der Pharao ein Gesetz erließ, alle neugeborenen hebräischen Jungen zu töten. 

Mose überlebt durch ein Wunder und wächst sogar am Königshof des Pharaos auf. Er bekommt die beste Ausbildung des Landes. Doch Mose stolpert über seinen Jähzorn. Nachdem er im Streit einen ägyptischen Aufseher tötet, muss er fliehen. Mit ihm ziehen die letzten Hoffnungen der Hebräer in die Wüste. Es gibt keine Perspektive mehr für die Gefangenen. 

Vierzig Jahre später hat dieser Mose eine spektakuläre Begegnung mit einem brennenden Dornbusch. Eine Stimme und die Message: „Ich, Gott, habe gesehen, gehört und weiß, wie es dir geht!“, werden hörbar. 

Am absoluten Tiefpunkt erscheint Gott auf der Bildfläche und Mose bestürmt ihn mit Fragen: „Gott, wo warst Du? Hast Du die letzten 100 Jahre geschlafen? Ist Dir irgendwie etwas entgangen? Hast Du auch nur einen blassen Schimmer davon, was wir durchmachen?“

So oder ähnlich könnte Mose klingen. Doch Gott kommt ihm zuvor. Noch bevor er irgendetwas sagen kann, stellt Er klar, dass Er alles weiß. Er kennt jeden Augenblick. Er hat all das Leid, jeden Schmerz, jede Träne gesehen. Gott ist da. 

ACTION STEP:

Gibt es in deinem Leben auch Bereiche oder Dinge, von denen du das Gefühl hast, dass Gott weit entfernt ist und nicht Bescheid weiß? Sehnst du dich nach einer neuen Freiheit aus einer Situation der Gefangenschaft? Sprich heute ein Gebet: „Vater im Himmel, wo bist Du? Ich möchte Dich von ganzem Herzen suchen und bin bereit, Dir zu begegnen. Amen“  

Mike Schmidt, ICF Reutlingen