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Hoffnung für Alle

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 <div class="chapter ch17" data-usfm="JDG.17">
 <div class="label">17</div><div class="ms1">Missst&#228;nde und Gewalt in Israel</div><div class="mr">(Kapitel 17&#8211;21)</div><div class="s1">Michas G&#246;tzendienst</div><div class="m"> 1Im Gebirge Ephraim lebte ein Mann namens Micha. 2Eines Tages sagte er zu seiner Mutter: &#187;Dir sind doch 1100 Silberst&#252;cke gestohlen worden. Ich habe geh&#246;rt, wie du damals den Dieb verflucht hast. Nun, das Geld ist bei mir. Ich selbst habe es genommen!&#171; Da rief seine Mutter: &#187;Der Herr m&#246;ge den Fluch in Segen verwandeln!&#171; 3Micha gab ihr das Gestohlene zur&#252;ck, und sie erkl&#228;rte: &#187;Das Silber soll dem Herrn geh&#246;ren! Ich werde dir davon ein Gottesbild herstellen lassen, aus Holz geschnitzt und mit Silber &#252;berzogen. So wirst du doch noch etwas von dem Silber haben.&#171;</div><div class="p"> 4Sie brachte 200 der Silberst&#252;cke zum Goldschmied und lie&#223; eine G&#246;tzenstatue aus Holz mit einem silbernen Guss anfertigen. Micha stellte die Statue bei sich auf, 5denn er besa&#223; ein eigenes Heiligtum. Er lie&#223; noch andere G&#246;tterfiguren und ein Priestergewand anfertigen und ernannte einen seiner S&#246;hne zum Priester. 6Damals gab es keinen K&#246;nig in Israel, und jeder tat, was er f&#252;r richtig hielt.</div><div class="p"> 7Zu jener Zeit lebte ein junger Mann aus dem Stamm Levi in Bethlehem, das im Stammesgebiet von Juda liegt. 8Er verlie&#223; die Stadt, um sich an irgendeinem anderen Ort niederzulassen. Auf seiner Reise durchs Gebirge Ephraim kam er an Michas Haus vorbei. 9&#187;Woher kommst du?&#171;, fragte Micha ihn. Der junge Mann antwortete: &#187;Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda. Ich m&#246;chte mich woanders niederlassen.&#171; 10&#187;Bleib hier bei mir!&#171;, forderte Micha ihn auf. &#187;Du kannst mein Ratgeber und Priester werden. Ich gebe dir daf&#252;r zehn Silberst&#252;cke im Jahr und so viel Kleidung und Nahrung, wie du brauchst.&#171;</div><div class="p"> 11Der Levit willigte ein und blieb. Micha nahm ihn auf wie einen seiner S&#246;hne, 12er weihte ihn zum Priester und dachte: 13&#187;Jetzt wird der Herr mir sicher Gutes tun, denn ich habe einen Leviten als Priester!&#171;</div>
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 <div class="chapter ch18" data-usfm="JDG.18">
 <div class="label">18</div><div class="s1">Der Stamm Dan sucht Land</div><div class="m"> 1Zu dieser Zeit hatte Israel keinen K&#246;nig. Der Stamm Dan besa&#223; noch kein eigenes Land und suchte deshalb nach einem Gebiet, in dem er sich ansiedeln konnte. 2In Zora und Eschtaol w&#228;hlten die Daniter aus ihren Sippen f&#252;nf bew&#228;hrte Soldaten aus und schickten sie los, um das Land auszukundschaften. Die M&#228;nner zogen durch das Gebirge Ephraim und kamen zu Michas Haus. Als sie dort &#252;bernachteten, 3fiel ihnen der Levit durch seinen Dialekt auf. Sie gingen zu ihm und fragten: &#187;Wie bist du hierhergekommen? Was machst du hier?&#171; 4Der junge Mann erz&#228;hlte ihnen seine Geschichte. &#187;Micha hat mich angestellt&#171;, sagte er, &#187;ich bin sein Priester.&#171; 5Da baten sie ihn: &#187;Frag doch Gott, ob wir bei unserer Erkundungsreise Erfolg haben werden!&#171; 6Der Levit ermutigte sie: &#187;Macht euch keine Sorgen! Der Herr wei&#223;, was ihr vorhabt, und er wird euch beistehen.&#171;</div><div class="p"> 7Da zogen die f&#252;nf M&#228;nner weiter und kamen nach Lajisch. Sie sahen, dass die Menschen dort von niemandem unterdr&#252;ckt und ausgebeutet wurden. Sie lebten ruhig und sicher wie die Sidonier. Die Stadt Sidon aber war zu weit entfernt, um ihnen helfen zu k&#246;nnen, und in der N&#228;he hatten sie keine Verb&#252;ndeten. 8Die f&#252;nf Kundschafter kehrten zu ihrem Stamm nach Zora und Eschtaol zur&#252;ck, wo man sie schon gespannt erwartete. 9&#187;Lasst uns in den Kampf ziehen!&#171;, riefen sie. &#187;Wir haben ein ausgezeichnetes Gebiet gefunden! Was steht ihr noch herum? Schnell, wir wollen aufbrechen und zuschlagen! 10Die Bewohner dort sind auf keinen Angriff vorbereitet. Es ist ein gro&#223;es und fruchtbares Gebiet. Dort w&#228;chst einfach alles, was ihr euch vorstellen k&#246;nnt! Gott schenkt euch dieses Land!&#171;</div><div class="s1">Die Daniter nehmen Michas G&#246;tzen und den Priester mit</div><div class="m"> 11Mit 600 bewaffneten M&#228;nnern brachen die Daniter von Zora und Eschtaol auf. 12Sie zogen nach Kirjat-Jearim in Juda und schlugen im Westen der Stadt ihr Lager auf. Daher nennt man diesen Ort bei Kirjat-Jearim bis heute Mahane-Dan (&#187;Dans Lager&#171;). 13Von dort gingen sie ins Gebirge Ephraim und kamen zu Michas Haus.</div><div class="p"> 14Die f&#252;nf M&#228;nner, die das Gebiet von Lajisch erkundet hatten, erz&#228;hlten den anderen: &#187;Stellt euch vor, in einem dieser H&#228;user gibt es eine G&#246;tzenstatue aus Holz, die mit Silber &#252;berzogen ist, au&#223;erdem noch andere Figuren und ein Priestergewand. Lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen!&#171;</div><div class="p"> 15Die f&#252;nf betraten Michas Haus und begr&#252;&#223;ten den jungen Leviten, 16w&#228;hrend die 600 Bewaffneten drau&#223;en am Tor warteten. 17Als dann der Levit zu ihnen hinausging, schlichen sich die f&#252;nf in das Heiligtum und stahlen die G&#246;tzenstatue, die anderen Figuren und das Priestergewand.</div><div class="p"> 18Der Levit aber sah sie damit herauskommen und rief: &#187;Was soll das?&#171; 19&#187;Sei still!&#171;, gaben sie zur&#252;ck. &#187;Komm mit und werde unser Ratgeber und Priester! Bei uns bist du Priester f&#252;r einen ganzen israelitischen Stamm, das ist doch viel besser als nur f&#252;r eine Familie!&#171; 20Da freute sich der Levit. Er nahm die G&#246;tzenstatue, die anderen Figuren und das Gewand und schloss sich den Danitern an. 21Dann brachen sie auf; ihre Frauen und Kinder, ihr Vieh und alles Wertvolle, was sie besa&#223;en, stellten sie an die Spitze des Zuges.</div><div class="p"> 22Sie hatten sich schon ein ganzes St&#252;ck vom Haus entfernt, bis Micha endlich seine Nachbarn zusammengerufen und die Verfolgung aufgenommen hatte. 23Als sie nahe genug an die Fliehenden herangekommen waren, schrien sie ihnen nach. Die Daniter drehten sich um und riefen Micha zu: &#187;Was ist los? Was willst du mit all den Leuten?&#171; 24&#187;Ihr habt meine G&#246;tter gestohlen, die ich selbst angefertigt habe!&#171;, gab Micha zur&#252;ck. &#187;Und auch meinen Priester habt ihr mir genommen! Ich bin von euch ausgeraubt worden, und da fragt ihr noch: &#8250;Was ist los?&#8249;&#171; 25Sie riefen: &#187;Mach, dass du wegkommst! Sonst verlieren wir die Beherrschung und bringen dich und deine Familie um!&#171;</div><div class="p"> 26Dann setzten sie ihren Weg fort. Micha sah ein, dass er unterlegen war, und kehrte nach Hause zur&#252;ck. 27Seine G&#246;tzenstatuen behielten die Daniter, und auch der Priester blieb bei ihnen.</div><div class="s1">Die Eroberung von Lajisch und der G&#246;tzendienst der Daniter</div><div class="m">Die Daniter zogen nach Lajisch und &#252;berfielen seine Einwohner, die sorglos und friedlich dort gelebt hatten. Sie t&#246;teten alle mit dem Schwert und brannten die Stadt nieder. 28Keiner half den Bewohnern. Denn Sidon war zu weit entfernt, und sonst hatten sie keine Verb&#252;ndeten. Lajisch lag einsam in der Ebene bei Bet-Rehob. Die Daniter bauten die Stadt wieder auf und lie&#223;en sich dort nieder. 29Sie nannten sie aber nicht mehr Lajisch, sondern Dan nach ihrem Stammvater, einem der S&#246;hne Israels.</div><div class="p"> 30Sie stellten dort die geschnitzte G&#246;tzenstatue auf und ernannten den Leviten Jonatan zum Priester, einen Nachkommen von Moses Sohn Gerschom. Als Jonatan starb, wurde sein Sohn Priester und nach ihm seine Nachkommen, bis das Volk in die Gefangenschaft verschleppt wurde.</div><div class="p"> 31Michas G&#246;tzenbild stand ebenso lange in Dan wie das Heiligtum Gottes in Silo.</div>
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 <div class="chapter ch19" data-usfm="JDG.19">
 <div class="label">19</div><div class="s1">Ein Levit holt seine Frau zur&#252;ck</div><div class="m"> 1Zu der Zeit, als es noch keinen K&#246;nig in Israel gab, nahm sich ein Levit, der am &#228;u&#223;ersten Ende des Gebirges Ephraim wohnte, eine Nebenfrau aus Bethlehem in Juda. 2Doch eines Tages war die Frau w&#252;tend &#252;ber ihren Mann und lief ihm weg, sie kehrte zur&#252;ck zu ihrem Vater nach Bethlehem. Vier Monate sp&#228;ter 3nahm der Levit zwei Esel und ritt mit seinem Knecht nach Bethlehem. Er wollte mit der jungen Frau sprechen und sie zur&#252;ckgewinnen.</div><div class="p">Als er sie gefunden hatte, lud sie ihn in ihr Elternhaus ein. Ihr Vater freute sich sehr, seinen Schwiegersohn zu sehen, 4und wollte ihn gar nicht wieder gehen lassen. Drei Tage lang blieben sie zusammen, sie a&#223;en und tranken. 5Am vierten Tag stand der Levit fr&#252;h auf, um sich mit seiner Nebenfrau auf den Heimweg zu machen. Aber sein Schwiegervater hielt ihn zur&#252;ck: &#187;Iss erst einmal einen Bissen Brot und st&#228;rk dich, dann k&#246;nnt ihr losziehen.&#171; 6Die beiden M&#228;nner setzten sich hin und a&#223;en und tranken miteinander.</div><div class="p">&#187;Tu mir doch den Gefallen&#171;, bat der Schwiegervater, &#187;und bleib noch eine Nacht hier. Lass es dir bei mir gut gehen!&#171; 7Aber der Levit wollte aufbrechen. Da dr&#228;ngte ihn der Vater der Frau, noch einmal bei ihm zu &#252;bernachten, bis der Levit schlie&#223;lich nachgab.</div><div class="p"> 8Am Morgen des f&#252;nften Tages stand er wieder fr&#252;h auf, um abzureisen. &#187;St&#228;rke dich noch etwas&#171;, ermunterte ihn sein Schwiegervater, &#187;bis heute Nachmittag k&#246;nnt ihr euch wirklich noch Zeit lassen.&#171; Wieder setzten sich die beiden hin und a&#223;en.</div><div class="p"> 9Am Nachmittag erhob sich der Levit, um sich mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht auf den Weg zu machen. &#187;Sieh doch&#171;, wandte sein Schwiegervater ein, &#187;der Tag geht zu Ende, bald wird es dunkel. Bleib &#252;ber Nacht und mach es dir hier bequem! Morgen fr&#252;h k&#246;nnt ihr dann aufbrechen und nach Hause zur&#252;ckkehren.&#171; 10-11Aber der Levit wollte nun abreisen. Er lie&#223; die Esel satteln und machte sich mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht auf den Heimweg.</div><div class="p">Gegen Abend erreichten sie Jebus, also Jerusalem. Da schlug der Knecht seinem Herrn vor: &#187;Komm, lass uns in die Stadt gehen und dort eine Unterkunft suchen.&#171; 12Doch der Levit erwiderte: &#187;Ich will nicht bei diesen Fremden &#252;bernachten, die keine Israeliten sind. Wir gehen besser hin&#252;ber nach Gibea. 13Wenn wir uns beeilen, k&#246;nnen wir Gibea oder sogar noch Rama erreichen! In einem dieser Orte werden wir &#252;bernachten.&#171;</div><div class="p"> 14So zogen sie weiter, und bei Sonnenuntergang waren sie kurz vor Gibea im Gebiet des Stammes Benjamin. 15Sie bogen vom Weg ab und gingen in die Stadt hinein. Doch dort wollte sie niemand &#252;ber Nacht aufnehmen, und so blieben sie an dem gro&#223;en Platz der Stadt sitzen.</div><div class="p"> 16Sp&#228;t am Abend kam ein alter Mann von der Feldarbeit zur&#252;ck. Er stammte aus dem Gebirge Ephraim und lebte als Fremder unter den Benjaminitern in Gibea. 17Als er den Leviten auf dem Platz sitzen sah, fragte er ihn: &#187;Wo kommst du her und wo willst du hin?&#171; 18Der Levit erkl&#228;rte: &#187;Wir kommen gerade aus Bethlehem in Juda und wollen zum &#228;u&#223;ersten Ende des Gebirges Ephraim, wo mein Zuhause ist. Von dort aus habe ich diese Reise nach Bethlehem unternommen. Aber hier in Gibea will uns niemand aufnehmen, 19obwohl wir Stroh und Futter f&#252;r die Esel und Brot und Wein f&#252;r uns selbst mitgenommen haben. Wir sind wirklich mit allem versorgt.&#171;</div><div class="p"> 20&#187;Ihr seid mir herzlich willkommen!&#171;, lud der alte Mann sie ein. &#187;Bitte lasst mich f&#252;r euch sorgen. Hier drau&#223;en sollt ihr auf keinen Fall &#252;bernachten!&#171; 21Er nahm sie mit in sein Haus und gab ihren Eseln Futter. Dann wuschen die G&#228;ste sich die F&#252;&#223;e, a&#223;en und tranken.</div><div class="s1">Das Verbrechen der M&#228;nner von Gibea</div><div class="m"> 22W&#228;hrend sie fr&#246;hlich zusammensa&#223;en, umstellten skrupellose M&#228;nner aus Gibea das Haus. Sie schlugen gegen die T&#252;r und riefen dem Hausherrn zu: &#187;Gib den Mann, der bei dir ist, heraus. Wir wollen unseren Spa&#223; mit ihm haben!&#171; 23Der alte Mann ging zu ihnen hinaus und beschwor sie: &#187;Das k&#246;nnt ihr doch nicht tun, denn dieser Fremde ist mein Gast! Freunde, ich bitte euch, begeht doch nicht so ein Verbrechen! 24Eher gebe ich euch meine Tochter, die noch Jungfrau ist, und die Nebenfrau des Fremden. Vergewaltigt sie und macht mit ihnen, was ihr wollt. Aber meinem Gast d&#252;rft ihr so etwas F&#252;rchterliches nicht antun!&#171;</div><div class="p"> 25Doch die M&#228;nner von Gibea lie&#223;en nicht mit sich reden. Da f&#252;hrte der Levit seine Nebenfrau nach drau&#223;en. Die M&#228;nner fielen &#252;ber sie her und vergingen sich die ganze Nacht an ihr. Erst im Morgengrauen lie&#223;en sie von ihr ab. 26Die Frau schleppte sich noch bis zum Eingang des Hauses, in dem ihr Mann war. Dort brach sie zusammen und blieb liegen.</div><div class="p">Als es hell wurde, 27stand der Levit auf, um sich wieder auf den Weg zu machen. Er &#246;ffnete die Haust&#252;r und fand seine Nebenfrau davor liegen, die H&#228;nde auf der Schwelle. 28&#187;Steh auf&#171;, sagte er zu ihr, &#187;wir wollen weiter!&#171; Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel und zog in seine Heimatstadt.</div><div class="p"> 29Dort angekommen, nahm er ein Messer und zerteilte die Leiche der Frau in zw&#246;lf St&#252;cke. Dann lie&#223; er die Teile &#252;berall in Israel den Menschen zeigen. 30Alle, die es sahen, waren entsetzt und sagten: &#187;So ein Verbrechen hat es noch nie bei uns gegeben. Seit wir aus &#196;gypten hierhergekommen sind, ist so etwas nicht geschehen. Wir m&#252;ssen genau &#252;berlegen, was wir jetzt tun sollen.&#171;</div>
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 <div class="chapter ch20" data-usfm="JDG.20">
 <div class="label">20</div><div class="s1">Gibea soll bestraft werden</div><div class="m"> 1Alle M&#228;nner Israels aus dem Gebiet von Dan im Norden bis Beerscheba im S&#252;den und aus Gilead im Osten gingen nach Mizpa und versammelten sich dort in der Gegenwart des Herrn. 2Auch die Oberh&#228;upter der israelitischen St&#228;mme waren gekommen. Sie stellten ein Heer von 400.000 Soldaten auf, die alle mit Schwertern bewaffnet waren. 3Im Stammesgebiet von Benjamin wusste man von diesem Treffen.</div><div class="p">Die Israeliten fragten: &#187;Sag doch, wie konnte dieses schreckliche Verbrechen nur geschehen?&#171; 4Der Levit, dessen Frau ermordet worden war, berichtete: &#187;Ich kam mit meiner Nebenfrau nach Gibea im Gebiet von Benjamin. Wir wollten dort &#252;bernachten. 5Die M&#228;nner der Stadt versuchten, mich in ihre Gewalt zu bekommen. Sie umstellten in der Nacht das Haus meines Gastgebers und wollten mich t&#246;ten. Meine Nebenfrau haben sie so brutal vergewaltigt, dass sie gestorben ist. 6Ich habe ihre Leiche zerteilt und die St&#252;cke &#252;berall in Israel herumzeigen lassen. Jeder sollte sehen, was f&#252;r ein abscheuliches Verbrechen in unserem Land geschehen ist. 7Darum seid ihr alle hier versammelt. M&#228;nner von Israel, bildet euch ein Urteil und entscheidet, was zu tun ist!&#171;</div><div class="p"> 8Da standen alle Israeliten auf und erkl&#228;rten einstimmig: &#187;Keiner von uns wird nach Hause zur&#252;ckkehren, 9bevor Gibea seine gerechte Strafe bekommen hat. Wir m&#252;ssen sofort gegen die Stadt vorgehen! Das Los soll entscheiden, wer was zu tun hat. 10Jeder Zehnte von uns soll Verpflegung f&#252;r unser Heer besorgen, alle anderen kommen gleich mit nach Gibea. Wir werden die Bewohner dort zur Rechenschaft ziehen f&#252;r das Verbrechen, das sie in unserem Land begangen haben.&#171;</div><div class="p"> 11So zogen die Israeliten geschlossen nach Gibea, um die Stadt anzugreifen. 12Unterwegs sandten sie Boten zu allen Sippen des Stammes Benjamin und lie&#223;en ihnen ausrichten: &#187;Bei euch ist eine abscheuliche Tat ver&#252;bt worden. 13Liefert uns die M&#228;nner von Gibea aus. Wir werden diese skrupellosen Kerle t&#246;ten. Eine solche Schandtat darf in Israel nicht geduldet werden!&#171;</div><div class="p">Doch dazu waren die Benjaminiter nicht bereit. 14Aus dem ganzen Stammesgebiet zogen sie nach Gibea, um der Stadt im Kampf gegen die Israeliten zu helfen. 15Noch am selben Tag stellten sie ein Heer von 26.000 Mann auf, alle mit Schwertern bewaffnet. Dazu kamen weitere 700 erfahrene Soldaten aus Gibea selbst. 16Im ganzen Stamm Benjamin gab es 700 M&#228;nner &#8211; allesamt Linksh&#228;nder &#8211;, die hervorragend mit der Steinschleuder umgehen konnten und nie ihr Ziel verfehlten. 17Die Israeliten hatten ohne den Stamm Benjamin 400.000 kampferprobte Soldaten aufgeboten, die mit Schwertern bewaffnet waren.</div><div class="p"> 18Sie zogen nach Bethel und fragten Gott: &#187;Welcher Stamm soll uns in der Schlacht gegen Benjamin anf&#252;hren?&#171; Der Herr antwortete: &#187;Juda soll vorangehen!&#171;</div><div class="s1">Der Krieg zwischen Israel und Benjamin</div><div class="m"> 19Am n&#228;chsten Morgen zogen die Israeliten nach Gibea und schlugen in der N&#228;he ihr Heerlager auf. 20Sie machten sich zum Angriff bereit und stellten sich in Schlachtordnung vor die Stadt. 21Da st&#252;rmten die Benjaminiter heraus und t&#246;teten an jenem Tag 22.000 von ihnen.</div><div class="p"> 22-23Die Israeliten flohen nach Bethel zum Heiligtum des Herrn und weinten dort bis zum Abend. Sie fragten den Herrn: &#187;Sollen wir noch einmal gegen unsere Br&#252;der vom Stamm Benjamin k&#228;mpfen?&#171; Der Herr antwortete: &#187;Ja, greift sie an!&#171; Nun fassten die Israeliten wieder Mut. Sie stellten sich am n&#228;chsten Tag an derselben Stelle auf, 24um Gibea anzugreifen. 25Doch die Benjaminiter kamen ihnen erneut zuvor und brachten 18.000 israelitische Soldaten um.</div><div class="p"> 26Da zog das ganze Heer der Israeliten wieder zum Heiligtum des Herrn nach Bethel; dort weinten und fasteten sie bis zum Abend. Sie brachten dem Herrn Brand- und Friedensopfer dar 27und fragten ihn, was sie tun sollten. Zu dieser Zeit stand in Bethel die Bundeslade Gottes, 28und Pinhas, ein Sohn von Eleasar und Enkel von Aaron, &#252;bte das Priesteramt aus. &#187;Sollen wir noch einmal gegen unsere Stammesbr&#252;der von Benjamin k&#228;mpfen, oder sollen wir aufgeben?&#171;, fragten die Israeliten. &#187;Greift sie an&#171;, antwortete der Herr, &#187;morgen schenke ich euch den Sieg &#252;ber sie.&#171;</div><div class="s1">Die Benjaminiter werden beinahe ausgel&#246;scht</div><div class="m"> 29Diesmal legten sich einige israelitische Soldaten rings um Gibea in den Hinterhalt. 30Die anderen stellten sich wie an den zwei ersten Tagen vor der Stadt zum Kampf auf. 31Wieder st&#252;rmten die Benjaminiter heraus und griffen an. Auf den Wegen, die nach Bethel und nach Gibea f&#252;hrten, und auf dem offenen Land t&#246;teten sie etwa drei&#223;ig Israeliten. Dabei entfernten sie sich immer weiter von der Stadt. 32&#187;Jetzt schlagen wir sie wie die letzten Male!&#171;, riefen sie.</div><div class="p">Doch die M&#228;nner aus Israel hatten sich einen Plan zurechtgelegt: &#187;Wir fliehen vor ihnen und locken sie von der Stadt weg auf die Wege!&#171; 33Sie rannten vor den Benjaminitern davon, bei Baal-Tamar aber kehrten sie um und stellten sich ihren Verfolgern entgegen. Die anderen Israeliten, die sich zun&#228;chst rings um Gibea auf freiem Feld versteckt hatten, st&#252;rmten nun heran. 34Pl&#246;tzlich sahen sich die Benjaminiter von Gibea 10.000 der besten Soldaten aus ganz Israel gegen&#252;ber, und es entbrannte eine heftige Schlacht. Unerwartet brach das Ungl&#252;ck &#252;ber die Stadt herein. 35Der Herr selbst schenkte den Israeliten den Sieg, und so konnten sie an jenem Tag 25.100 benjaminitische Soldaten t&#246;ten. 36Erst ganz zuletzt begriffen die Benjaminiter, dass sie verloren waren.</div><div class="p"> So war der Kampf im Einzelnen verlaufen: Das israelitische Heer hatte die Benjaminiter durch seine Flucht von Gibea fortgelockt. Die M&#228;nner, die rings um Gibea im Hinterhalt lagen, 37brachen aus ihren Verstecken hervor, &#252;berfielen die Stadt und t&#246;teten alle Menschen dort mit dem Schwert. 38Dann legten sie Feuer und lie&#223;en eine gro&#223;e Rauchwolke aufsteigen. Dies war das Zeichen f&#252;r die anderen Soldaten, 39die zum Schein vor den Benjaminitern geflohen waren.</div><div class="p">Die Benjaminiter hatten etwa drei&#223;ig Israeliten get&#246;tet und gerufen: &#187;Wir werden sie besiegen wie gestern und vorgestern!&#171; 40Pl&#246;tzlich stieg hinter ihnen der Rauch aus der Stadt auf. Die Benjaminiter drehten sich um und sahen, dass ganz Gibea in Flammen stand. 41In diesem Augenblick machten die fliehenden Israeliten kehrt und griffen ihre Feinde an.</div><div class="p">Da packte die Benjaminiter die Angst. Sie merkten, dass sie verloren waren, 42-43und versuchten, nach Osten in Richtung W&#252;ste zu entkommen. Nun verfolgten auch diejenigen Soldaten sie, die vorher Gibea aus dem Hinterhalt angegriffen hatten. Die Israeliten holten die Fliehenden ein, umzingelten sie und brachten sie um. 4418.000 Benjaminiter, alles erfahrene Soldaten, fielen in der Schlacht. 45Die &#220;berlebenden versuchten, weiter in Richtung W&#252;ste zum Rimmonfelsen zu fliehen. Doch die Israeliten &#252;berw&#228;ltigten unterwegs 5000 von ihnen und stachen sie nieder. Weitere 2000 t&#246;teten sie bei Gidom. 46Insgesamt verloren die Benjaminiter in dieser Schlacht 25.000 gute und kampferprobte Soldaten.</div><div class="p"> 47Nur 600 erreichten den Rimmonfelsen und versteckten sich dort vier Monate lang. 48Die Israeliten brachen die Verfolgung ab und kehrten in das Stammesgebiet Benjamins zur&#252;ck. Hier t&#246;teten sie alle Menschen und Tiere, die sie fanden, und brannten die St&#228;dte nieder.</div>
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 <div class="chapter ch21" data-usfm="JDG.21">
 <div class="label">21</div><div class="s1">Frauen f&#252;r die Benjaminiter</div><div class="m"> 1Als die Israeliten in Mizpa versammelt gewesen waren, hatten sie geschworen: &#187;Keiner von uns wird jemals seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben!&#171; 2Nun gingen sie zu Gottes Heiligtum nach Bethel und blieben bis zum Abend dort. Sie weinten laut und beteten: 3&#187;Herr, du Gott Israels, unser Volk hat einen ganzen Stamm verloren! Warum musste das geschehen?&#171;</div><div class="p"> 4Am n&#228;chsten Morgen standen sie fr&#252;h auf, errichteten einen Altar und brachten darauf Brand- und Friedensopfer dar. 5Sie fragten einander: &#187;Gibt es Leute aus unserem Volk, die nicht zu unserer Versammlung nach Mizpa gekommen sind?&#171; Damals hatten sie n&#228;mlich geschworen: &#187;Wer nicht erschienen ist, muss sterben!&#171; 6Es tat den Israeliten leid um die Benjaminiter. &#187;Ein ganzer Stamm ist ausgel&#246;scht&#171;, klagten sie, 7&#187;wie k&#246;nnen wir nur den wenigen &#220;berlebenden zu Frauen verhelfen? Wir haben ja vor dem Herrn geschworen, ihnen keine von unseren T&#246;chtern zu geben. 8Vielleicht ist ja wirklich irgendeine Sippe nicht zu unserer Versammlung in Mizpa gekommen. Wir wollen es nachpr&#252;fen!&#171; Sie stellten fest, dass die Einwohner der Stadt Jabesch im Gebiet von Gilead nicht dabei gewesen waren, 9denn als sie ihre Truppen musterten, fehlten die M&#228;nner aus Jabesch.</div><div class="p"> 10Da w&#228;hlten sie 12.000 Soldaten aus und befahlen ihnen: &#187;Geht nach Jabesch in Gilead und t&#246;tet alle Einwohner, auch die Frauen und Kinder. 11Vollstreckt an ihnen Gottes Strafe! Nur die unverheirateten M&#228;dchen lasst leben.&#171;</div><div class="p"> 12Die Soldaten fanden unter den Einwohnern von Jabesch 400 M&#228;dchen, die noch nicht verheiratet waren, und brachten sie in das israelitische Lager bei Silo im Land Kanaan. 13Von dort schickten die Israeliten Boten zu den Benjaminitern am Rimmonfelsen und schlossen Frieden mit ihnen. 14Da kehrten die 600 M&#228;nner aus der W&#252;ste zur&#252;ck und bekamen die M&#228;dchen aus Jabesch, die man am Leben gelassen hatte. Aber es waren nicht genug f&#252;r sie alle.</div><div class="p"> 15Die Israeliten waren traurig, dass der Herr einen ihrer St&#228;mme fast ausgel&#246;scht hatte. Sie hatten gro&#223;es Mitleid mit den Benjaminitern. 16Wieder fragten die F&#252;hrer des Volkes: &#187;Woher bekommen wir Frauen f&#252;r die &#252;brigen M&#228;nner von Benjamin? Sie haben ja alle Frauen ihres Stammes verloren! 17Wir m&#252;ssen daf&#252;r sorgen, dass sie Nachkommen haben, an die sie ihren Besitz weitervererben k&#246;nnen. Schlie&#223;lich soll nicht ein ganzer Stamm aus Israel aussterben! 18Aber wir d&#252;rfen ihnen keine von unseren T&#246;chtern zur Frau geben, denn wir haben geschworen: &#8250;Wer seine Tochter mit einem Mann aus Benjamin verheiratet, den soll Gottes Strafe treffen.&#8249;&#171;</div><div class="p"> 19Schlie&#223;lich schlugen sie vor: &#187;Bald findet doch das j&#228;hrliche Fest f&#252;r den Herrn hier in Silo statt. Dieser Ort liegt sehr g&#252;nstig: n&#246;rdlich von Bethel, s&#252;dlich von Lebona und &#246;stlich der Stra&#223;e, die von Bethel nach Sichem f&#252;hrt. 20Ihr Benjaminiter, legt euch in den Weinbergen auf die Lauer! 21Wenn die M&#228;dchen aus Silo herauskommen, um zu tanzen, springt ihr hervor, und jeder von euch packt eine von ihnen. Dann nehmt sie mit in euer Stammesgebiet. 22Wenn ihre V&#228;ter und Br&#252;der zu uns kommen und uns Vorw&#252;rfe machen, werden wir antworten: &#8250;Habt doch Mitleid und lasst ihnen die M&#228;dchen! Sie haben beim Krieg gegen Jabesch nicht genug Frauen bekommen. Ihr macht euch nicht schuldig, denn ihr habt sie ihnen ja nicht freiwillig gegeben.&#8249;&#171;</div><div class="p"> 23Die Benjaminiter befolgten den Rat und raubten so viele Frauen, wie ihnen fehlten. Sie nahmen sie mit in ihr Stammesgebiet, bauten dort die zerst&#246;rten St&#228;dte wieder auf und wohnten darin. 24Auch die anderen Israeliten machten sich auf den Heimweg und kehrten in die Gebiete zur&#252;ck, aus denen sie stammten.</div><div class="p"> 25In jener Zeit gab es keinen K&#246;nig in Israel, und jeder tat, was er f&#252;r richtig hielt.</div>
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RichterBeispiel

Die Heilige Schrift

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