Die Frucht des GeistesBeispiel

Die Frucht und die Gaben

Wenn das Licht, das dich bescheint, heller ist als das Licht in dir, wird das Licht, das dich bescheint, dich zerstören. – Christine Caine

Die in Galater 5 aufgeführte neunteilige Frucht sollte nicht mit den Geistesgaben verwechselt werden, die in der Bibel erwähnt werden. Gaben wie Menschenführung, Weisheit, Seelsorge, Ermutigung, Erkenntnis und Weissagung werden vom Geist zur Auferbauung der Gläubigen gegeben. Die Frucht jedoch wird vom Geist hervorgebracht, entwickelt und sichtbar, wenn wir uns Gottes Geist hingeben.

Wollen wir erkennen, wie wir als Nachfolger Jesu wachsen, sollten wir unsere Aufmerksamkeit nicht darauf richten, wie groß unsere Begabung ist oder wie sehr wir sie nutzen. Nein, die Sichtbarkeit der Frucht des Heiligen Geistes in unserem Leben ist Maßstab für unsere geistliche Reife. Nicht, dass unsere Gaben nicht wertvoll oder lebenswichtig wären – sie sind es. Es ist nur so, auch während wir den Bedürfnissen unserer menschlichen Natur nachgehen, können unsere Geistesgaben wirken, da sie übernatürlich sind. Das Leben, das durch Gottes Kraft verwandelt ist, beweist sich durch die Frucht des Heiligen Geistes.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Männer und Frauen mit ihren Geistesgaben wirken, dann aber umgehend auf sündige Art und Weise handeln. Warum? Weil Gott braucht, wen immer Er will, wann immer Er will und wie immer Er will. Vielleicht hast du schon einmal erlebt, wie jemand in der Gemeinde oder auf einer Konferenz die kraftvollste Predigt gehalten hat, und später gesehen, wie er andere mit Hass überschüttet. Oder ein anderer opferte sehr großzügig seine Zeit, um weniger Begünstigte zu unterstützen, dreht sich dann um und ist unglaublich ungeduldig und grob mit seinen Kindern.

Doch auch das Gegenteil trifft zu. Überall auf der Welt gibt es Menschen, bei denen sich ständig die Frucht des Geistes in ihrem Alltag äußert. Vielleicht dienen sie im Hintergrund, besuchen jemand im Krankenhaus oder verschenken Zeit, indem sie einfach bei einem Freund in Not sind. Ihr Beitrag, Gläubige aufzurichten, mag vielleicht nicht auffällig sein, doch ihr Charakter ist tiefgründig, denn sie haben sich entschieden, ihre natürlichen Bedürfnisse zu verleugnen und in der Frucht des Geistes zu wandeln.

Die Geistesgaben erhalten viel mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung, als die stille, beinahe verborgene Frucht des Geistes. Doch es erfordert wirklich keine übermäßige Anstrengung, unsere Geistesgaben auszuleben. Die Frucht des Geistes hingegen beinhaltet die schwierige Aufgabe, das eigene Ego jeden Tag sterben zu lassen. Die Frucht buhlt vielleicht nicht um Aufmerksamkeit, doch ich versichere dir, wir wissen immer, wann die Frucht in unserem Leben gegenwärtig ist oder wann nicht.

Zum Nachdenken

• Denkst du, es ist für dich einfacher, deine geistlichen Gaben auszuleben, als in der Frucht des Geistes zu wandeln?