Einfach JesusBeispiel

JESUS: Gnade ist Nähe

Vor Jesus konnte kein Mensch wirklich die Nähe Gottes spüren, seine Barmherzigkeit erleben, seine Weisungen empfangen und sich zutiefst von Gott verstanden fühlen. Gott war fern. Gott war unnahbar. Doch mit Jesus zeigt Gott den Menschen sein Herz, seine Liebe, seine Barmherzigkeit, seine Nähe.

Ich behaupte, jeder Mensch fragt sich früher oder später: »Woher komme ich? Was ist der Sinn und Zweck meines Lebens? Wohin geht meine Reise?«

Wir alle möchten irgendwie in die Zukunft sehen können. Dies haben auch alle Religionen gemeinsam: Sie versuchen irgendwie den Schleier der Zukunft zu heben und möchten sehen, was das Leben bringt und was den Menschen noch erwartet. Wir hoffen, wenn wir sehen, was auf uns zukommt, könnten wir das Schlechte vermeiden und den perfekten Weg gehen. Der Mensch will nicht scheitern. Wir alle wollen siegen und erfolgreich sein, nicht versagen. Wir wollen ein gutes Leben haben. Wir wollen Segen erleben und weitergeben.

Dieser Wunsch und diese Sehnsucht begleiteten die Menschen, schon bevor Jesus auf die Erde kam. Propheten, so wurden sie genannt, stillten diese Sehnsucht, indem sie dem Volk Gottes durch ihre Weissagungen einen Teil des Vorhangs lüfteten und die Weisungen Gottes vermittelten. Einer von ihnen war Mose. Der Mann, der das Volk Gottes aus der Sklaverei befreite. Der Mann, von dem man sagte, er habe von Angesicht zu Angesicht mit Gott gesprochen. Mose hatte eine Beziehung zu Gott wie zu einem Freund. Das Entscheidende an Mose waren nicht all seine Wunder, die er mit Gott zusammen tat, nicht, dass er das Volk Gottes aus der Gefangenschaft befreite, und auch nicht all die Erfahrungen, die er uns als Mann und Leiter Gottes weitergab, der 40 Jahre in der Wüste gelebt hatte. Mose zeichnete vor allem aus, dass er ein Mann war, der mit Gott gesprochen hat wie mit einem Freund.

Auch Jesus sprach mit Gott von Angesicht zu Angesicht wie mit einem Freund. Doch Jesus war mehr als nur ein Prophet. Er war der Sohn Gottes. Er war eins mit dem Vater. Er war nicht nur ein Freund Gottes wie Mose, sondern er konnte aus dieser Einheit mit dem Vater direkt empfangen, was Gott seinem Volk sagen wollte. Zudem konnte er ihnen den Weg zurück zu Gott zeigen und sagte von sich selbst: »Wer mich sieht, sieht den Vater!« (Johannes 14,9) Jesus war nicht nur ein Mensch, sondern hat Gott, seine Nähe und sein Herz zurück zu uns Menschen gebracht. Sein Kennzeichen war und ist die ungetrübte Nähe zu Gott, dank der er Gottes Willen und sein Wort ohne Interpretation und menschliches Gedankengut an uns weitergab und immer noch weitergibt. Die Lehre Jesu stammt aus keiner bestimmten Denkschule. Sie ist keine menschliche Lehre. Jesus, seine Worte, seine Lehre, sein Rat und seine Weisheit kommen direkt aus der unmittelbaren Berührung mit seinem Vater, mit Gott.