Auf in den Kampf: Vier Schlüssel, wie du den Kampf mit dir selbst gewinnstBeispiel

Das Geheimnis eines unglücklichen Lebens

Als ich aufwuchs, durfte ich an Halloween nie Süßigkeiten sammeln gehen. Ich durfte nicht einmal zu kirchlichen "Süßes-oder-Saures-Halleluja"-Partys gehen. Meine Eltern erzählten mir, dass Halloween eine Nacht sei, in der Haustiere dem Teufel geopfert würden. Während andere also von Haus zu Haus zogen und ihre Beutel mit Süßigkeiten füllen ließen, betete ich zu Hause, dass die Nachbarshunde diese Nacht überleben würden. Egal, wie du den 31. Oktober jedes Jahr verbringst, habe ich eine Theorie zu Halloween, von der ich glaube, dass sie auf uns alle zutrifft: obwohl Halloween ein Tag ist, an dem wir äußerlich eine Maske tragen, tragen wir sie innerlich eigentlich das ganze Jahr über.

Wir tragen Masken aus Unsicherheit und weil wir der Lüge glauben, wir seien nicht gut genug. Anstatt uns mit dieser Lüge auseinanderzusetzen, tragen wir eine Maske als Schutzmechanismus, um unsere Unsicherheit zu überspielen. Aber lass mich dir Folgendes sagen: Aus der eigenen Unsicherheit heraus zu leben ist das Geheimnis eines unglücklichen Lebens.

Schau dir mal das Leben von Gideon und seinen Weg von Unsicherheit über Verletzlichkeit und schließlich hin zu einem Leben voller Kraft an. Gideon hatte ein geringes Selbstwertgefühl und das ließ ihn daran zweifeln, dass Gott ihn berufen hatte.

Die Geschichte von Gideon spielt im Buch der Richter zu einer Zeit, als das Volk der Midianiter die Kontrolle über die Israeliten, Gottes Volk, übernommen hatte. Die Israeliten waren darüber sehr bedrückt, wie man sich vorstellen kann, und sie taten etwas, was sie nicht einmal in den Tagen ihres Wohlstands getan hatten: Sie schrien zu Gott. Als Antwort darauf erhebt Gott das, was die Bibel einen "Richter" nennt. Der hagere Gideon sollte der Befreier sein, den Gott für Sein Volk erwählt hatte. Als er berufen wurde, drosch er gerade Weizen in der Kelter.

Vielleicht bist du nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen und weißt nicht, was das bedeutet. Beim Dreschen von Weizen wirft man mit einer Mistgabel den geernteten Weizen immer wieder in die Luft. Dies tut man an einem zugigen Ort, damit der Wind die Spreu vom Weizen trennt. Die Spreu ist so leicht, dass sie vom Wind weggetragen wird. Da das Korn des Weizens schwerer ist, fällt es auf den Boden und wird dort zum Verzehr gesammelt. Dies alles führte Gideon in einer Weinkelter und nicht im Freien aus. Erkennst du das Problem bei diesem Plan? Warum ist er nicht auf einen Hügel gegangen, wo man das normalerweise macht? Der Text ist eindeutig: Er hatte Angst. Gerade in diesem Zustand der Angst taucht der Engel des Herrn auf und begrüßt Gideon mit den Worten „mächtiger Krieger“... das Gegenteil von dem, wie er aussah und sich fühlte. Man sollte meinen, das würde ausreichen, um ihn davon zu überzeugen, dass er der Richtige für diese Aufgabe ist, aber genau an diesem Punkt kommen Gideons Unsicherheiten voll zum Vorschein.

Um es kurz zu machen: Gideon nimmt die Herausforderung an und stellt eine Armee auf. Gott wollte es so führen, dass es unverkennbar war, wem die Ehre gebührt, wenn Gideon siegreich ist.

Aus der Geschichte Gideons kann man eine wertvolle Lektion lernen. Eine, die sich auf der Tenne abspielte: Vor dem Kampf mit den Fäusten kommt der Kampf mit dem Verstand. Das Heilmittel gegen Unsicherheit ist, seine wahre Identität zu kennen. Das heißt, wenn man weiß, wer man ist, spielt es keine Rolle, wer man nicht ist. Deshalb sagte Gott zu Gideon, er sei ein mächtiger Krieger. Fokussiere dich nicht auf das, was du nicht bist, sondern auf das, was was du bist! Du bist von Gott geliebt! Das Gute daran ist, dass wir unsere Maske genauso leicht ablegen können, wie wir sie aufgesetzt haben und im Glauben vorwärts gehen dürfen.

Fragen für dich:

1. Welche Unsicherheiten sehe ich in meinem Leben, die ich bereit wäre anzugehen, um sie abzulegen?
2. Welche „Maske“ trage ich, um meine Unsicherheiten zu verbergen?
3. Welche drei Dinge kann ich mir vor Augen führen, wenn das Gedankenkarussell in meinem Kopf sich zu drehen beginnt und ich mich daran erinnern muss, wie Gott über mich denkt?