Jeder Schritt eine AnkunftBeispiel

Wahre Anbetung

Die wahrscheinlich ungewöhnlichsten Sätze in diesem Psalm lauten: „Du tränkst ihre Furchen, ebnest ihre Schollen, du erweichst sie mit Regengüssen, segnest ihr Gewächs“ (Psalm 65,11* ELBBK). Die Empfindungen des Psalmisten zeigen uns hier schiere Fülle. Er sieht das Jahr im neuen Leben des Frühlings aufsteigen als eine Königin, gekrönt mit dem Schmuck Gottes, gekleidet in frischem, neuen Wachstum der Felder und bedeckt von den Herden, die über Hügel und Täler verteilt sind. Wenn wir dem Psalmisten zuhören, wie er über diese Wunder schwärmt, könnten wir direkt Sehnsucht bekommen, selbst dort zu sein.

Obwohl es in diesem Psalm nicht direkt angesprochen wird, so war die Zeit, in der er geschrieben wurde, eine Zeit, in der die Menschen gewarnt wurden, die Kirche durch die Natur zu ersetzen und in der Natur statt im Tempel anzubeten. Das ist auch heute noch zu finden, wenn Menschen sagen, dass sie Gott besser anbeten können, wenn sie einen wunderschönen Sonnenuntergang betrachten, statt antike Gebete in einer stickigen Kirche zu beten. Kann sein, dass die Umsetzung leichter fällt, aber es passiert dann schnell, dass man nicht Gott anbetet, sondern eher die Sonne oder, was noch wahrscheinlicher ist, die eigenen Gefühle über die Sonne.

Christliche Anbetung ist die Heiligung von Zeit und Raum. Das, was wir im gewöhnlichen Leben sehen, worin wir täglich leben und was wir beiläufig hinnehmen, konzentriert sich in unserer Zeit der Anbetung, so dass wir seine endgültige und ewige Bedeutung erkennen. Anbetung verleiht Zeit und Raum des Alltags eine besondere Bedeutung. Niemand könnte – und wollte – die ganze Zeit in der intensiven Welt der Anbetung leben wollen. Aber Anbetung verleiht allem, was ein Christ tut, eine gewisse Tiefenschärfe.

Der Christ, der aus der Zeit der Anbetung kommt, weiß, dass Liebe, Hoffnung, Glaube, Lobpreis, Segen und Gnade die winzigen Unterschiede bedeuten, die den ewigen Unterschied im Leben ausmachen. In der Zeit der Anbetung ist ein Christ wie ein Luftakrobat am Trapez. Er erfährt die Bedeutung von Zeit und Raum. Wenn er dann in sein gewöhnliches Umfeld zurückkehrt, werden seine Gefühle und Handlungen eine Schärfe und Klarheit bekommen, die vorher nicht da waren.

Wann hat Anbetung deine Beziehung zu anderen und Gott verändert?

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