GesinnungBeispiel

Attitude

Tag 5 von 7

Jesu Wehklage

Jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit ... Weinen hat seine Zeit ...Prediger 3,1.4 SCH2000

Es gibt Zeiten, da ist eine positive Einstellung vielleicht nicht der richtige Ansatz. Unsere Gesellschaft mag fordern, dass es wichtig ist, immer positiv zu denken, unsere schlechten Gedanken zu verdrängen und uns auf die guten zu konzentrieren. Aber wie sollen unsere Worte und Gefühle ausschließlich positiv sein, wenn der Krebs das Endstadium erreicht? Wenn die Scheidung vollzogen ist? Wenn ein Kind es nicht geschafft hat? Wenn die Gewalt nicht aufhört?

Mit der Wehklage zeigt uns Jesus eine Einstellung, die angebracht sein kann, obwohl sie sich nicht positiv anfühlt.

Wehklage ist ein Ausdruck von Trauer und Leid, der aus tiefstem Herzen kommt. Das ist weder schön noch angenehm, aber es ist eine angemessene Reaktion auf großen und unauflösbar erscheinenden Schmerz. Zur Nachfolge Jesu gehört, in jeder Lage, in der wir uns befinden, dieselbe Haltung an den Tag zu legen wie Er. Daher ist es in der Tat so, dass es unser geistliches Wachstum behindern kann, wenn wir es vermeiden, zu klagen.

Es ist üblich, dass wir schmerzhafte Gefühle verdrängen indem wir uns durch Freizeitaktivitäten, aufgesetzte gute Laune, Drogen, Alkohol, oder sogar sinnentleerte Religion ablenken. Aber manchmal ist es das Beste zu klagen: Die Gefühle zuzulassen, mit Gott und anderen ehrlich darüber zu sprechen, und es Gott zu gestatten, langsam unseren Schmerz zu heilen.

Jesus klagt. Jesus weint. Johannes 11,35 ist einer der kürzesten Verse der Bibel – vielleicht liegt das daran, dass es wenige Worte gibt, um eine angemessene Reaktion zu beschreiben, wenn ein enger Freund stirbt. Jesus weinte über den Tod Seines Freundes Lazarus. Obwohl Er kurz davor stand, ihn von den Toten aufzuerwecken.

Am Kreuz richtete Jesus Seinen Blick auf die Freude, die Ihm bevorstand, was Ihn in die Lage versetzte, eine Einstellung der Gnade und Vergebung einzunehmen, als er Seinen Henkern vergab. Und trotzdem ruft Er im selben Augenblick Seinen Vater an und klagt: „Warum hast Du mich verlassen?“

Unser Gott ist kein gefühlloser Gott, der von oben herab regungslos die Schmerzen Seiner Geschöpfe betrachtet. Jesus selbst zeigt uns, dass wir in unseren schmerzvollsten Augenblicken Gottes Handeln in Frage stellen können. Der menschgewordene Gott weinte über den Verlust eines anderen Menschen. Es war nicht so, dass Jesus nicht mehr auf die Liebe Seines Vaters vertraut oder nicht mehr an ein Wunder für Lazarus geglaubt hätte. Er drückte einfach mit Seinen Tränen tiefempfundene Trauer und Leid aus. Eine Wehklage angesichts von Verlust und Schmerz.

Bei welchem Verlust oder in welcher Situation kann Wehklagen angebracht sein? Wie kannst du Jesus nachfolgen, indem du deinen Freunden, deiner Familie oder deiner Gemeinde ein Vorbild darin bist, auf angemessene Weise zu klagen?

Gebet: Himmlischer Vater, Du bist ein Gott, der auch weint. Ein Gott, dem Seine Geschöpfe wichtig sind, und der uns ermutigt, zu trauern. Hilf mir, meine Gefühle anzunehmen, meinen Schmerz zu spüren, und Tränen der Wehklage zu vergießen. Hilf mir, Dir inmitten dieser Gefühle zu vertrauen, so wie Jesus es getan hat. In Jesu Namen, amen.

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Über diesen Leseplan

Attitude

Wie können wir in jeder Situation die richtige Einstellung finden? Was ist überhaupt die richtige Einstellung? Dieser siebentägige Bibelleseplan findet Antworten im Leben und in den Lehren Jesu Christi. Lass' dich durch diese täglichen Ermutigungen, nachdenklichen Gebete und kraftvollen Schriften im Geist Jesu Christi formen.

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Wir danken Life.Church für die Bereitstellung dieses Planes. Weitere Informationen auf Englisch unter: https://www.life.church/