Sich selbst vergeben

Kennst du das Gefühl, dass dich eine Situation so sehr verfolgt, dass du sie nicht loslassen kannst? Vielleicht hast du einen Kollegen hintergangen, um dir einen Vorteil zu sichern. Oder du hattest einen Streit mit einer Person, die dir wichtig war und hast nie die Gelegenheit bekommen, dich zu entschuldigen, weil diese Person plötzlich gestorben ist? Solche Erinnerungen können uns verfolgen und dazu führen, dass wir anfangen, zu zweifeln, ob Gottes Vergebung wirklich auch für uns gilt. Wir wollen unsere Last ablegen, entkommen aber nicht dem Gefühl, dass wir es verdienen, uns schuldig zu fühlen.

Vielleicht gibt es auch in deiner Vergangenheit diesen einen Moment, den du als unverzeihlich empfindest. Aber egal, wie groß oder klein deine Schuld auch ist - Jesus ist ans Kreuz gegangen, um all unsere Fehler zu bezahlen. Jesus wurde verspottet, bespuckt und geschlagen, aber Er ertrug es, damit wir unseren Schuldschein ans Kreuz nageln und in der Freiheit leben können, die Er uns verspricht.

Doch warum ist es Jesus so wichtig, dass wir anderen und uns selbst vergeben? Ohne Vergebung laden wir uns eine Last auf, die zu schwer für uns ist und unter der wir langfristig zerbrechen. Unsere Unfähigkeit, uns selbst zu vergeben, kann sogar verhindern, dass wir die Berufung leben, die Gott für uns vorgesehen hat. Jesus hat uns vielleicht dazu berufen, anderen Menschen Trost und Ermutigung zu spenden. Aber wie sollen wir andere ermutigen, wenn wir selbst von unserer Schuld erdrückt werden?

Vergebung - auch Selbstvergebung - ist notwendig, um die Freiheit und Gnade zu erleben, die Jesus uns schenkt. Sie bedeutet, die Last abzugeben, die uns niederdrückt und zu erfahren, dass Gottes Gnade größer ist als jede Schuld. Gott sieht unser Herz und weiß, dass keine Sünde zu schwerwiegend ist, als dass Er sie nicht in Segen verwandeln könnte. Wir mögen meinen, dass wir Gottes Vergebung nicht verdienen und es stimmt, dass wir sie uns nicht erarbeiten können. Aber Gottes Liebe ist ein Geschenk, das wir weder gewinnen noch verlieren können. Jesus steht immer mit ausgestreckter Hand vor uns - bereit, uns wiederaufzurichten. Aber um Seine Hand zu ergreifen, müssen wir aufblicken, Ihm in die Augen schauen und uns vergeben.

Next Step: Gibt es eine Situation, in der du dich so sehr für dein Verhalten schämst, dass du glaubst, keine Vergebung zu verdienen? Bist du bereit, dir vom Heiligen Geist zeigen zu lassen, wie Er auf diese Situation blickt und was Er für dich vorbereitet hat?