Aus Liebe und DankbarkeitSample
Ich möchte dir gerne erzählen, dass Gott in der Zeit, die ich gebraucht habe, um diesen Leseplan zu schreiben, etwas in meinem Leben verändert hat. Wenn du das liest, klingt es vielleicht wie eine gewöhnliche Floskel, aber ich wünschte, du könntest erleben, wie Gott durch das Schreiben dieses Plans wirklich mein Leben verändert hat.
Der Leseplan war schon seit zwei Wochen fertig, aber an einem dieser Tage, als ich ihn schrieb, begann Gott etwas Starkes in mein Leben zu sprechen. Ich wusste nicht einmal, dass es noch ein Thema in meinem Leben war. Obwohl alles bereits fertig geschrieben war, hielt ich es für wichtig, dieses Erlebnis, in diesen Leseplan noch hinzuzufügen.
Lass es mich dir erzählen: Als meine Kinder klein waren, habe ich an der Rezeption eines Hotels gearbeitet. Die Schichten gingen von drei Uhr nachmittags bis Mitternacht und das fünfmal die Woche. Meine Kinder waren bis drei Uhr nachmittags in der Schule, also habe ich sie fünf Tage in der Woche nur in der Früh gesehen. Dazu ging meine Frau schon um 5:30 Uhr zur Arbeit, also stand ich jeden Morgen auf, um meinen Kindern Frühstück vorzubereiten und mit ihnen zur Schule zu laufen. Diese wenige Zeit, die ich hatte, war alles, was ich mit ihnen teilen konnte.
Diese ganze Situation führte dazu, dass ich viele Jahre lang mit Schuldgefühlen lebte. Ich erinnere mich, dass ich eines Abends, als ich arbeitete, einen Anruf von zu Hause erhielt: Meine mittlere Tochter konnte in dieser Nacht nicht schlafen, sie weinte und fragte meine Frau, warum ich nie nachmittags und abends bei ihnen war? Warum ich nie vor dem Schlafengehen zu ihnen ging, sie ins Bett brachte und ihnen gute Nacht sagte? Ich erinnere mich, dass ich bei der Arbeit um Erlaubnis bat, für ein paar Minuten nach Hause gehen zu dürfen. Ich ging so schnell, ich konnte nach Hause, kam bei ihr an, nahm ihre Hand, streichelte ihr Haar, entschuldigte mich, dass ich nicht jeden Abend da war, und gab ihr einen Kuss. Mit einem Lächeln auf ihrem kleinen Gesicht sagte sie gute Nacht und schlief ein. Das war nicht die einzige Nacht, in der dies geschah, aber es war mir nicht immer möglich, die Arbeit zu verlassen, um ihr einen Gutenachtkuss zu geben. Ich erinnere mich, dass ich mit vielen Tränen in den Augen zur Arbeit zurückkehrte, denn ich hatte mehrere Jahre lang Gottes Pläne und Wege nicht verstanden. Ich war sehr dankbar für die Arbeit die ich hatte, aber gleichzeitig schmerzte es mich sehr, die Nachmittage und Abende nicht mit meinen Kindern verbringen zu können. Ich wischte mir gerade noch rechtzeitig die Tränen ab und tat so, als ob nichts wäre, damit ich mich um den nächsten Gast im Hotel kümmern konnte.
Mein Leben ist heute ganz anders. Mehrmals in der Woche kann ich nachmittags und abends zu Hause bei meiner Frau und meinen Kindern sein, aber sie sind jetzt in einem Alter, in dem sie mich nicht mehr so brauchen wie früher. An anderen Abenden haben wir Gäste zu Hause oder ich muss zu einer Besprechung, oder ich bin auf Reisen, aber ich weiß, dass meine Familie dafür Verständnis hat.
Gott hat mich und meine Frau in der Gemeinde mit einem erstaunlichen und wunderbaren Team von Menschen gesegnet, und sie sind meine Priorität. Es sind Menschen, die ich zutiefst liebe, und ich bin Gott so dankbar für jeden einzelnen von ihnen. Nachdem ich meine Familie und Freunde vor vielen Jahren weit weg verlassen hatte, schenkte Gott mir durch sie wieder eine Familie und Freunde. Aber in den letzten Tagen wurde mir bewusst, dass die Zeit mit ihnen immer weniger wurde. Meine Termine nahmen wieder zu, es gibt mehr Menschen, die ich begleite und viel Arbeit zu erledigen. Besonders in dieser Phase des geistlichen Aufbaus und der Aussaat, in der wir uns als Gemeinde befinden oder in der Wachstumsphase, die wir in der Bibelschule erleben.
Zu meiner Überraschung und ohne mir dessen bewusst zu sein, kamen diese Schuldgefühle zurück. Tatsächlich weiß ich nicht, ob sie jemals verschwunden sind. Ich glaube, ich habe mich irgendwie an sie gewöhnt. All das machte mir klar: Wenn ich andere Menschen sehe, feiere ich die Erfolge in ihrem Leben, ich konzentriere mich auf all die guten Dinge, die sie tun. Aber ich habe mich selbst viele Jahre lang sehr kritisch gesehen. Ich dachte ständig: „Du kannst es besser, du gibst noch nicht alles, was du geben kannst, du musst dir mehr Zeit für deine Familie nehmen, du musst mehr Zeit für dein Team aufwenden.“ Ich möchte zwar mein Bestes geben, ich möchte Zeit mit meiner Familie und meinem Team verbringen, aber die Motivation kann und sollte nicht Schuld sein, sondern Liebe.
Zu der Zeit, als ich diesen Leseplan geschrieben habe, war ich wieder in dem Wald spazieren, von dem ich dir vor ein paar Tagen erzählt habe. Als ich davon sprach, dass die Liebe, die wir zu Gott haben, mit der Fürsorge für seine Schafe zusammenhängt, kam der Heilige Geist über mich. Er begann mir zu zeigen, wie dankbar er ist für die Art und Weise, wie ich mich um die Menschen kümmere, für die Zeit, die ich mir nehme, um ihnen zuzuhören, sie zu begleiten, für sie zu beten und sie zu segnen. In diesem Moment fühlte ich mich, als ob Jesus selbst mich mitten im Wald umarmte. Inmitten all der Kritik, die ich mir selbst ständig machte, begann der Heilige Geist mir zu zeigen, dass es Dinge gab, die ich richtig machte, vor allem, dass ich ein Sohn bin und dass ich nicht länger Schuldgefühlen nachgeben musste. Ich saß auf einem Felsen am Fluss und fing an zu weinen wie ein Kind und konnte nicht aufhören. Seine Gegenwart umgab mich, seine Gegenwart tröstete mich, führte mich zur Umkehr und gab mir das Gefühl, sehr geliebt zu sein.
Es ist schon merkwürdig, ich selbst habe in diesem Plan geschrieben, dass die großen Beweggründe der Menschen Angst und Schuldgefühle sind. Mir war gar nicht bewusst, als ich angefangen habe, diesen Leseplan zu schreiben, wie viele Schuldgefühle noch in meinem Herzen vorhanden waren.
Ich weiß, dass niemand in meinem Team es nötig hat, dass ich ihm an seinem Bett gute Nacht sage und ihm eine Gutenachtgeschichte erzähle. Sie sind alle erwachsen und reife Menschen in Christus. Dennoch hielt ich es für wichtig, mitzuteilen, was mit mir passiert ist. Ich möchte, dass wir als Team im Licht leben, ich möchte nicht, dass wir Masken tragen, ich möchte, dass sie sich mir so zeigen, wie sie sind, mit all dem Guten, das Gott in ihnen geformt hat (was für mich sehr klar ist) und mit all ihren Kämpfen. Aus diesem Grund und ohne den Gedanken „als Leiter muss ich keine Schwächen zeigen“, habe ich sie kontaktiert, um ihnen zu sagen, was Gott in meinem Leben getan hat, ich habe sie um Vergebung gebeten, weil ich Schuldgefühle hatte, und sie haben mir liebevolle Worte gegeben, die meine Seele getröstet haben.
Ich möchte dich einladen, einige Zeit im Gebet zu verbringen und den Heiligen Geist zu fragen, ob es in dir noch Angst, Schuldgefühle oder irgendetwas anderes gibt, was dich davon abhält, ein erfülltes Leben zu führen und seine ewige Liebe zu genießen. Du musst nicht so viele Jahre warten wie ich, Gott kann dich heute von Gedanken der Angst und Schuld befreien. Unser Vater möchte uns davon befreien, er möchte, dass wir all dies hinter uns lassen und ein Leben führen, das von Liebe und Dankbarkeit geprägt ist.
Franz Lüttmann ist Pastor der Gemeinde Jesus Haus Füssen und leitet auch das dritte Jahr der Schule der Erweckung in Füssen. Franz war Teil einer Erweckungsbewegung in Lateinamerika, und vor einigen Jahren folgten er und seine Familie dem Ruf Gottes, alles hinter sich zu lassen und ihm in Deutschland zu dienen.
About this Plan
Wusstest du, dass Angst und Schuldgefühle die größten Motive für Handlungen in unserer Gesellschaft sind? Was ist dein Warum? Was ist der Grund, warum du alles tust, was du tust? In diesem Plan laden wir dich ein, Gottes Liebe zu dir tiefer zu entdecken. Falsche Beweggründe loszulassen, mit einem erneuerten Herzen und einem verwandelten Verstand in der Freiheit zu leben und alles geprägt von Liebe & Dankbarkeit zu tun.
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