Biblische Hilfestellungen, um deine Kinder zu erziehenSample

Die Gefühle unserer Kinder ernst nehmen & Grenzen setzen

Als Markos etwa zweieinhalb Jahre alt war, nahm ich ihn einmal mit zum Einkaufen. Während ich nach etwas suchte, ließ ich ihn mit den Spielzeuglastwagen auf einem der Regale spielen.

Als ich bezahlt hatte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Zweijährigen, der umringt von Lastwagen auf dem Boden saß. „Dieses Auto will ich haben!», sagte er und presste eins der Spielzeuge fest an sich.

„Gefällt dir der Lastwagen?”, fragte ich ihn.

„Ja!”

„Ich wünschte, du könntest ihn mit nach Hause nehmen. Doch jetzt ist es Zeit zu gehen. Stell das Auto zurück”, sagte ich und begab mich damit in den Kern der Auseinandersetzung.

„Ich will das Auto haben!”, protestierte er, als ich ihn nach draußen trug. Es wurde zunächst schlimmer, bevor Markos sich schließlich beruhigte. Er war wütend und traurig. Ich blieb bei meiner Antwort und zeigte Empathie.

Grenzen setzen ist etwas, das wir unseren Kindern nicht antun, sondern das wir für sie tun.

Markos brauchte keine Konsequenz für sein „Fehlverhalten” oder seinen „Trotz”. Mit seinen zwei Jahren hatte er nicht die Disziplin, um zu diesem Lastauto „Nein” zu sagen. Er brauchte ein Elternteil, das aus Liebe zu ihm an seiner Stelle „Nein” sagte.

Indem wir unseren Kindern Grenzen setzen, tragen wir der Tatsache Rechnung, dass sie noch nicht in der Lage sind, das für sich selbst zu tun. Klare Grenzen schützen unsere Kinder vor ihren eigenen starken Antrieben und Begierden und geben ihnen Sicherheit. In dem fest umgrenzten Raum, den wir für sie abstecken, können sie sich entwickeln, Neues lernen und auf natürliche Weise zu Erwachsenen heranreifen.

Stell dir vor, du spielst Tennis oder Volleyball, ohne die Linien auf dem Spielfeld sehen zu können. Stell dir vor, du willst eine Sportart erlernen, kennst aber die Regeln nicht. Stell dir vor, wie verwirrend es wäre, wenn sich die Regeln mitten im Spiel plötzlich änderten oder wenn der Schiedsrichter es nicht so genau damit nähme, solange er gute Laune hat, aber willkürlich zusätzliche Regeln erfinden würde, wenn er mies drauf ist.

Gute Grenzen richten den Fokus auf die Entscheidungen des Kindes, und zwar so, dass das Kind lernt, sein Verhalten zu ändern. Eine niedrige emotionale Intensität und beständiges Erteilen von Konsequenzen im Rahmen der bekannten Grenzen lassen Kinder lernen, dass die Konsequenzen eine Folge ihres Verhaltens sind, nicht unserer Stimmung oder unserer Meinungen.

Wenn wir unseren Kindern helfen, sich gut innerhalb unserer Grenzen zurechtzufinden, bringen wir ihnen zugleich bei, wie sie ihrem Verhalten selbst Grenzen setzen können und rüsten sie dazu aus, innerhalb von Gottes Grenzen zu leben.

Weitere biblische Prinzipien in der Erziehung findest du im Buch „Große Ziele, kleine Schritte ” von Philip Mamalakis.