EGO - Wer Bin Ich?Sample

Mein EGO zuerst?

Lies zuerst Galater 6,1-5

„Das hast du ja mal richtig versaut!“ Ziemlich unangenehm, wenn man sich sowas sagen lassen muss. Heute können wir alle ziemlich schlecht mit Kritik umgehen, oder? Die Fehler beim anderen sind bekanntlich immer schnell gefunden und aufgedeckt, aber bei einem selbst? Das will man ja nicht hören. Allerdings muss man auch sagen, dass sich selten jemand die Zeit nimmt für konstruktive Kritik bzw. liebevolles Feedback. Wenn ich aber persönlich wachsen und dazulernen will, brauche ich das! 

Es gibt nun mal Lebensbereiche, für die wir selbst „blind“ sind und Feedback von anderen brauchen. Ich möchte ja persönlich wachsen und Dinge in meinem Leben verbessern können, aber dafür bin ich auf Rückmeldung von Menschen angewiesen. Überlege mal: Wenn ich zum Arzt gehe, und er mir sagt: „Sie haben eine Kehlkopfentzündung. Auf Wiedersehen!“ Du denkst dir: „Moment mal! Danke, Herr Doktor, für die Diagnose, aber was kann man denn jetzt dagegen machen?“

Das scheint auch für die Galatergemeinde ein Thema gewesen zu sein. Paulus gibt hier wichtige Tipps zum Umgang miteinander: Da ist die Rede vom „liebevollen Zurückbringen auf den richtigen Weg“ (Vers 1). Die Betonung liegt dabei übrigens auf „liebevoll“. Denn die Wahrheit kann ohne Liebe kommuniziert ziemlich grausam sein. Und dann wird noch vom gegenseitigen „Lasten tragen“ (Vers 2) gesprochen. Nicht nur die Hilfe beim Umzug oder Bierkasten tragen, sondern füreinander einzustehen und emotionale Lasten zu tragen, Anteilnahme zu zeigen: So wie Jesus das vorgemacht hat! 

Das kann sicherlich schwierig sein in der heutigen Welt, wo jeder nur auf sich selbst schaut. Aber wenn Jesusnachfolger wie Er „Licht der Welt“ sind, sollen sie doch einen Unterschied machen und die Liebe von Jesus in die Welt tragen. Das geht am besten, wenn wir mit gutem Beispiel voran gehen.

Und dann kommt noch die Ernüchterung fürs Ego (Verse 3,4): Niemand ist besser als der andere, wir machen alle Fehler und haben zur Überheblichkeit überhaupt keinen Grund. Vielmehr sind wir aufgerufen zur Selbstreflexion (Vers 4) – das kann ziemlich anstrengend werden – denn am Ende müssen wir für unser Tun und Handeln Verantwortung übernehmen vor Gott (Vers 5). 

Wenn wir ehrlich sind, wollen wir von anderen gut behandelt werden: Wir wollen, dass uns jemand freundlich sagt, wenn wir Mist gebaut haben, oder uns hilft in schwierigen Zeiten oder zusammen mit uns weint, wenn es uns schlecht geht. 

Action Step: 

Wessen „Last“ kannst du heute „tragen“? Frage Gott mal, wen du in deinem Umfeld in irgendeiner Weise entlasten und dabei die Liebe Gottes zeigen kannst.