Adventskalender + Die Weihnachtsgeschichte - mehr als nur Geschichte?Beispiel

26Elisabeth war im sechsten Monat schwanger, als Gott den Engel Gabriel nach Nazareth schickte, einer Stadt in Galiläa. 27Dort sollte er eine junge Frau namens Maria aufsuchen. Sie war noch unberührt und mit Josef, einem Nachkommen von König David, verlobt.
Lukas 1. 26-27 HFA

Wenn ich den Text lese, fällt mir zunächst nichts besonders auf. Es sind scheinbar nur ein paar sachliche Informationen, oder? Wir wissen, dass Elisabeth inzwischen im sechsten Monat schwanger war. Da sandte Gott erneut den Engel Gabriel als Boten. Dieses Mal nach Nazareth. Das liegt ca. 100 km nördlich von Jerusalem. Dort sollte er zu Maria gehen. Eine junge, unverheiratete Frau. Viele Übersetzungen sagen auch Mädchen. Also war sie wahrscheinlich noch sehr jung, wie alt genau können wir jedoch nirgends lesen. Maria scheint einfach ein „Niemand“ gewesen zu sein, zumindest nach dem damaligen Bild. Wir wissen, dass auch sie eine Nachkommin von König David war. Sie wurde in der damaligen Gesellschaft nicht wahrgenommen. Keiner hätte erwartet, dass sie für irgendwas geeignet war. Sie war jung, arm und dazu noch eine Frau. Sie hatte nicht einmal einen Ehemann. Dennoch sandte Gott ihr den Engel Gabriel. Wow! Er sagte damit quasi: „Mir ist es nicht wichtig, was die Menschen über Maria sagen, ob sie gesehen wird oder nicht. Ich sehe sie und ich habe mich für sie entschieden, ich lege keinen Wert auf ihr Alter, ihren Wohnort, ob sie reich oder verheiratet ist. Ich entscheide mich für sie.“
Auch du hast eines gemeinsam mit Maria. Gott hat auch dich erwählt. Er hat einen Plan für dich, Er kann und will dich gebrauchen. Ihm ist es nicht wichtig, ob du gebildet bist oder was deine Fähigkeiten sind. Wenn Er dich für etwas gebrauchen will, dann weil du genau die exakt richtige Person dafür bist. Begrenze Gott nicht in Seiner Wahl. Er kann dich gebrauchen, wenn du Ihm einfach vertraust.
Ich habe das selbst mal erlebt. Gott hat zu mir gesprochen und dann antwortete ich: „Also ganz ehrlich, wenn du mich fragst, das passt nicht, das wird nichts. Da sind einfach zu viele Dinge, die dagegensprechen.“
Und dann sagte Gott mir: „Glaubst du, ich müsste dich um Rat fragen? Wer bist du, dass du beurteilen kannst, was passt und ob es gut ist? Wenn ich dich zu etwas erwähle, dann nur, weil ich weiß, dass es richtig ist, dass es passt und dass du der Richtige dafür bist!“
Das saß!
Verstehst du, was ich dir sagen will? Gott kennt dich, Er sieht das Große und Ganze. Er vertraut dir, Er weiß, was das Richtige für dich ist. Er hat dich geschaffen und auch dabei schon den Plan für dein Leben gehabt. Wir sehen nur einen kleinen Teil, aber Gott sieht und weiß schon alles. Ich stelle mir das immer ein bisschen so vor: Wir fahren mit dem Auto, die ganze Scheibe ist vereist und zugefroren. Da ist nur ein winziges Loch, das freigekratzt wurde. Man sieht nicht viel – selbst, wenn man an der Scheibe klebt. Gott aber hat den Rundumblick, als wäre das ganze Auto eine Kugel aus Glas. Vertraue Ihm, denn Er vertraut dir. Wenn Er sagt, du bist die richtige Person für eine Sache, dann bist du es. Es ist Gott, der dir das zutraut und der dich dafür erwählt hat. Er kennt dich besser als du selbst, also kannst du Ihm auch vertrauen. Schließlich ist Er es, der wirkt und nicht du. Vertraue Ihm.

Vater, manchmal fällt es mir schwer, das anzunehmen, wofür du mich berufen hast. Hilf uns, dir ganz zu vertrauen. Auch, wenn wir uns oft ungeeignet fühlen und denken, dass es unmöglich ist. Ich will glauben, dass du alles tun wirst und dass ich den Weg gehen kann, den du für mich vorgesehen hast – dass ich in meiner Berufung leben kann. Du bist es, der alles Nötige wirken wird. Ich will dir vertrauen. Lob und Ehre sei dir, unserem Gott. Amen

Lied: Wertvoll (Martin Pepper)