Tag 4 - Gastfreundschaft

Hebräer 13,1 Die Bruderliebe bleibe. Die Gastfreundschaft vergesst nicht, denn durch diese haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

Die dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts: Die Ladenklingel in der Barteljorisstraat 19 läutet den ganzen Tag. Vater Ten Boom ist zu allen seinen Kunden freundlich. Oftmals ist die Uhr, die nicht mehr richtig läuft, nur ein Grund, ihre Sorgen mit Vater Ten Boom zu teilen, um Rat zu fragen und ihr Herz auszuschütten. Vater hört zu, gibt Ratschläge, wo es gefragt wird, und betet mit den Menschen, wo es gewünscht wird. Anschließend schickt er die Leute oft durch den Laden ins Esszimmer, wo Tante Anna, die Schwester von Corries Mutter, ihnen eine Tasse warme Suppe serviert.

In den Jahren vor dem Krieg wird so der Grundstein für Gastfreundschaft und Vertrauen gelegt. Ab 1942 beginnt das NS-Regime, Briefe an jüdische Menschen zu verschicken, unter dem Vorwand, dass es an anderen Orten Arbeit und Nahrung gäbe. Sie müssen sich zum Transport anmelden. Viele Juden wissen, dass es nicht um Nahrung und Arbeit geht, sondern um die Vernichtung des ganzen jüdischen Volkes. An wen können sie sich wenden, um Hilfe zu erhalten? Können sie an jede Tür in ihrer Straße klopfen und um Hilfe bitten? Nein, das tut man nicht! Aber man wendet sich an die Menschen, die schon in den Jahren vor dem Krieg gastfreundlich waren und denen man vertrauen kann. Mehr als achthundert Menschen finden Hilfe und Unterstützung bei der Familie Ten Boom, weil sie schon vor dem Krieg für ihre Liebe, Gastfreundschaft und Zuverlässigkeit bekannt war.

Überlegung

Es ist wichtig im Alltag zuverlässig zu sein, ohne an die Öffentlichkeit zu treten oder aufzufallen. Es geht darum, zuverlässig zu sein und mit einer bewegten und engagierten Einstellung gegenüber anderen zu leben und liebevolle Gastfreundschaft zu zeigen.

Gebet

Danke Herr, dass Du uns zur Liebe und Gastfreundschaft berufen hast. Schenke uns ein offenes Herz und eine offene Einstellung, damit wahr wird, was Du sagst: „Insofern ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.“ (Matthäus 25,40)