Glaubenslektionen aus dem Leben von Corrie ten BoomBeispiel

Glaubenslektionen aus dem Leben von Corrie ten Boom

Tag 11 von 14

Tag 11 - Vergebung

Römer 5,5 Die Hoffnung aber beschämt nicht, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.

In den zwanziger Jahren hatte die Familie Ten Boom viele Pflegekinder und Jugendliche in ihrem Haus. Natürlich gibt es dann manchmal heftige Auseinandersetzungen. „Tante Kees, ich hasse sie!“, schreit Puck, eines der Pflegekinder, nachdem sie sich mit einem der anderen Teenager gezankt hat. Corrie setzt sich zu Puck und sagt: „Wenn wir hassen, sind wir Gefangene unserer eigenen Unversöhnlichkeit und werden bitter, Puck.“ „Aber ich kann nicht vergeben Tante Kees!“ „Das weiß ich Puck, aber kennst du die Bibelstelle aus Römer 5,5? Die Liebe Gottes wurde in dein Herz ausgegossen und deshalb kannst du vergeben.“

Jahre später, nach dem Krieg, bittet Gott Corrie, auch in Deutschland die Botschaft der Vergebung zu bringen. Bereits 1947 fährt sie dorthin und spricht in Kirchen. Eines Abends, nach dem Treffen, kommt ein Mann zu ihr.

„Sie erkennen mich vielleicht nicht, aber ich bin einer der SS-Wärter aus Ravensbrüc.“. Und ob sie ihn erkennt! Er war einer der grausamsten Wärter im Lager. „Ich bin Christ geworden“, fährt er fort, „und ich weiß, dass alle meine Sünden vergeben sind. Jetzt habe ich Gott gefragt, ob ich eines meiner Opfer um Vergebung bitten kann. Fräulein Ten Boom, wollen Sie mir vergeben?“

Er reicht ihr die Hand. Aber Corrie kann es nicht!

Bilder ihrer abgemagerten, geschlagenen Schwester kommen ihr in Erinnerung. Und in ihrem Herzen ist nur bitterer Hass. Dann fällt ihr die Bibelstelle ein, in der es heißt: „Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder.“ (1. Johannes 3,15) Aber dann fällt ihr auch Römer 5,5 ein. Sie betet in sich selbst und sagt: „Herr, ich kann meine Hand durch Willenskraft ausstrecken, das ist alles, was ich tun kann. Den Rest musst Du machen.“

Sie streckt ihre Hand aus und in diesem Moment spürt sie, wie die Liebe Gottes wie ein warmer Strom durch sie fließt und sie kann sagen: „Bruder, ich vergebe dir!“

Überlegung

Vergeben bedeutet nicht, dass wir die Gefühle von Schmerz und Traurigkeit nicht mehr erleben werden. Vergeben bedeutet auch nicht, dass wir das Unrecht vergessen werden. Manchmal können wir nicht vergessen.

Vergeben ist ein Akt des Willens, bei dem wir uns entscheiden, das Recht auf Vergeltung aufzugeben und es in die Hände Gottes zu legen, Der gesagt hat: „Mein ist die Rache, ich will vergelten.“ (Hebräer 10,30)

Und Gott hat vergolten: Sein Sohn hat den Preis am Kreuz bezahlt. Jeder Mensch hat die Wahl, dieses Opfer anzunehmen, und dann ist die Schuld beglichen.

Gebet

Herr, Du kennst das Unrecht, das mir angetan wurde. Danke für die Stelle aus Römer 5,5. Hilf mir, das Recht auf Vergeltung in deine Hände zu legen.

Die Heilige Schrift

Tag 10Tag 12

Über diesen Leseplan

Glaubenslektionen aus dem Leben von Corrie ten Boom

Dieser Leseplan beschreibt 14 Glaubenslektionen aus dem Leben von Corrie ten Boom. Lass dich von diesem kraftvollen Zeugnis der Treue, Liebe und Gnade Gottes trotz aller Widerstände inspirieren. Corrie ten Boom war während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand und mindestens achtzig Menschen fanden in ihrem Haus ein Versteck. Sie wurde verraten und verbrachte 10 Monate im Gefängnis und in zwei Konzentrationslagern. Nach dem Krieg reiste sie um die ganze Welt, um über Gottes Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung zu sprechen. - Dientje Wiersma (Führerin im Corrie ten Boom Haus) - Übersetzung Jaap Zwitser (Führer im Corrie ten Boom Haus)

More

Wir möchten uns bei Stichting Corrie ten Boomhuis für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.corrietenboom.com