Tag 2 - Die liebevolle Hand des Vaters

1. Petrus 5,6 Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf Ihn werft; denn er ist besorgt für euch.

Ereignisse aus unserer Kindheit können von Gott in unsere Erinnerung gebracht werden. Manchmal tut Er dies, weil Heilung nötig ist, manchmal, um uns zu trösten und zu ermutigen, weil die Erinnerung auf Gottes Sorge und Vorsehung hinweisen könnte.

Als Corrie 6 Jahre alt ist, geht sie zum ersten Mal auf die große Schule (Grundschule). Betsie, Willem und Nollie werden ihre kleine Schwester mit zur Schule nehmen. Doch vor lauter Eile vergessen sie Corrie mitzunehmen und laufen davon. Ihre Mutter sagt: „Corrie schnell, sonst musst du allein gehen!“ Doch Corrie, so klein sie auch ist, antwortet sehr entschlossen: „Ich gehe nicht.“ Die Welt der Schule ist zu beängstigend und so viel schwerer und schwieriger als das sichere Leben zu Hause bei Mutter und Tante Anna. Alle Erwachsenen am Frühstückstisch äußern sich empört darüber. Dann sagt der Vater: „Natürlich wird sie nicht alleine gehen. Corrie geht mit mir.“ Er schließt seine große Hand um Corries kleine Hand und führt sie aus dem Esszimmer. Ihre Hand in Vaters Hand. Über die Wendeltreppe gelangen sie über 5 Stufen nach unten zur Außentür. Corrie umklammert das Geländer fest mit der anderen Hand: sie will nicht. Vater legt seine andere Hand auf Corries Hand und lockert sie sanft. Und obwohl sie weint und kämpft, führt er sie mit ruhiger Hand aus der Welt, die sie kannte, in die unbekannte Welt der Schule.

Später, viel später, wird sie gegen ihren Willen gefangen genommen: eine bedrohliche, beängstigende Zeit steht ihr bevor. Aber dann ist da die Hand ihres himmlischen Vaters, Der sie sanft führt und hält und mit ihr geht und sie nicht allein gehen lässt.

Überlegung

Psalm 23 zeugt vom Guten Hirten, Der uns liebevoll zu grünen Auen und stillen Wassern führt. Aber uns auch trostvoll begleitet, wenn wir durch ein Tal des Todesschattens gehen.

Gebet

So nimm denn meine Hände und führe mich,
bis ich den Lauf vollende und ewiglich!
Ich kann allein nicht gehen, nicht einen Schritt.
Wo Du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.

(Julie von Hausmann)