Römerbrief 2/3Beispiel

Römer 7,14-25

Nachdem Paulus den Zweck des Gesetzes dargelegt hat, wird er sehr persönlich. Er schildert seinen inneren Konflikt; den Wunsch, das Richtige zu tun und doch anders zu handeln. Unter Theologen gibt es hierzu zwei Interpretationen. Einige sind der Meinung, Paulus spreche von seinem früheren Selbst, bevor er Christus begegnete. Andere hingegen sehen in diesem Abschnitt eine Beschreibung seiner gegenwärtigen Situation. Beide Ansichten haben ihre Berechtigung. Als Christen leben wir bereits in Gottes Wirklichkeit der Erlösung und kämpfen dennoch weiterhin gegen unseren Egoismus. Die Erlösung ist vollbracht, doch in unserem Leben noch nicht vollständig verwirklicht. Wir befinden uns in dieser Spannung.

Deshalb ist es wichtig, nicht in Extreme zu verfallen, sei es die Ansicht, Christen könnten gar nicht mehr sündigen oder die Meinung, die Bekehrung ändere nichts an unserer sündigen Natur. Und seien wir ehrlich, wer kennt diesen Kampf, den Paulus hier beschreibt, nicht aus eigener Erfahrung?

Zur Vertiefung

Wo erlebst du in deinem Leben den Konflikt, das Richtige zu wissen und doch anders zu handeln?

Wie gehst du damit um? Wohin führt dich deine Frustration darüber? Versuchst du, dich selbst zu optimieren oder führt sie dich wie Paulus in Vers 24+25 zu größerer Dankbarkeit gegenüber Jesus?