Römerbrief 2/3Beispiel

Römer 11,1-24

Paulus hat als Jude ein grosses Herz für die Nicht-Juden, aber zugleich als „Apostel der Heiden" (Vers 13) weiterhin ein grosses Herz für das jüdische Volk. In ihm brennen zwei Herzen, die er nicht gegeneinander ausspielt, sondern die sich gegenseitig befruchten. Paulus erkennt, dass der Unglaube eines grossen Teils der Juden den Glauben der Heiden ermöglicht hat. Zugleich wünscht er sich, dass dieser Glaube der Nicht-Juden nun wiederum die Juden durch Eifersucht zum Glauben bringt. Er sehnt sich nach dem rettenden Glauben für Heiden und Juden. An die Nicht-Juden richtet Paulus zwei Warnungen: 1) Der Unglaube einer Vielzahl der Juden bedeutet nicht, dass Gott das ethische Volk der Juden gänzlich verstossen hat. Schon jetzt gibt es einen kleinen Rest (inkl. Paulus und der Mehrheit der ersten Christen) und zukünftig ist eine noch grösser Zahl (eine „Vollzahl" Vers 12) zu erwarten. 2) Der eigene Glaube sollte sie nicht überheblich machen. Die Strenge Gottes gegenüber den Juden soll dankbar gegenüber der Güte Gottes stimmen und anspornen, auch in dieser Güte und im Glauben zu bleiben (Vers 22).

Zur Vertiefung

Wie steht es um deine „Israeltheologie"? Paulus fordert uns auf, eine gesunde Balance zu halten. Im Bild des Ölbaums gesprochen: Wir sollen sowohl unsere jüdischen Wurzeln kennen als auch die Realität des Ausbrechens von jüdischen Zweigen. Welcher Gedanke fällt dir leichter?

Stimm' heute im Gebet in den Wunsch des Paulus ein, dass Juden gerettet und ausgebrochene Zweige wieder eingepfropft werden.