Außen und innen rein

Der Tempel war sehr, sehr heilig. "Heilig" bedeutet, für Gott geweiht. Er war völlig von der Welt außerhalb abgesondert, und ein Priester konnte nicht einfach so, wie er war, hineingehen und seinen Tempeldienst ausführen. Zuerst musste er seine Hände waschen, um nach den geltenden Regeln rein zu werden, und sich selbst von aller Verunreinigung durch unheilige Dinge reinigen. Bei der Reinigung ging es nicht so sehr um körperliche Reinheit, sondern vielmehr darum, geistlich heilig zu werden und für das Volk mit Gott in Verbindung treten zu können. Im äußeren Bereich des Tempels waren große Becken und fließendes Wasser vorhanden, an denen sich die Priester waschen konnten.

Ein Teil des Dienstes der Priester bestand darin, verschiedene Opfer wie z. B. Dankopfer und Sündopfer darzubringen. Sündopfer beinhalteten, dass ein Tier geschlachtet und das Blut Gott geopfert wurde, um den Schaden zu sühnen (zu bezahlen), den die Sünde verursacht hatte, der letztendlich ein Schaden am Verhältnis zwischen Gott und den Menschen war. Vergebung konnte man bekommen, aber nicht ohne das Blut vom Opfer (Hebr. 9,22), und ein Priester konnte diesen Dienst nur ausführen, wenn er nach den geltenden Regeln rein war.

Im Neuen Bund ist Jesus unser Hohepriester geworden. Da das Leben Jesu von Anfang bis Ende heilig und rein war, war es nicht nötig, für ihn ein Sündopfer darzubringen, sondern das Opfer, das er brachte, war sein eigenes Leben und sein eigenes Blut. Dieses Opfer ohne Fehler war genug, um die Sünden aller Menschen zu sühnen. Nun sind alle, die an ihn glauben, errettet und erhalten Vergebung und ewiges Leben (Joh. 3,16-17).

Jesus machte deutlich, dass die äußere Reinigung nichts nützt, wenn die Sünde und der Egoismus weiterhin im Herzen bleiben. An Sünde und Egoismus festzuhalten und gleichzeitig zu versuchen, Gott zu dienen, ist eine Doppelmoral - eine Unheiligkeit, die uns daran hindert, eine Beziehung zu Gott zu haben. Aber wenn das Innere gereinigt wird, wird auch das Äußere rein (Mt. 15,18-20; Mt. 23,25-28).

Jesus ist der Hohepriester, und alle wahren Gläubigen sind "Priester" im Dienst Gottes. Sie haben ihr Herz gereinigt, sich von der Sünde abgewandt und sich Gott zugewandt. Sie nahen sich zu ihm, und er naht sich zu ihnen, vergibt ihnen ihre Sünden und macht sie tüchtig dazu, ein heiliges Leben zu seiner Ehre zu führen (1. Petr. 2,9-10; Jak. 4,7-10). Dieses reine, geistliche Leben ist ein Gott wohlgefälliges Dankopfer, das er gerne annimmt.

In diesem kurzen Film kannst du dir eines dieser Wasserbecken auf dem Tempelplatz näher ansehen. Schau dir den Film an, lies die Bibelverse und denke darüber nach, was das für dich persönlich bedeutet.